9. Welch’ großer Herzensreinheit wir uns stets in den Augen Gottes befleissen müssen.
S. 141 Wir müssen daher mit aller Wachsamkeit alle Falten unseres Herzens gründlich von jeglicher Sünde reinigen. Denn was jene Streiter im irdischen Kampfe durch die Reinheit des Leibes zu erreichen streben, das müssen wir auch im Innern unsers Gewissens besitzen, in welchem der Herr als Richter und Preisvertheiler thront und immerdar auf unsern Wettlauf und Wettkampf schaut. Nur dann werden wir verhüten können, daß Das, was wir im Aeusserlichen verabscheuen, innerlich durch einen unvorsichtigen Gedanken erstarke und durch geheime Einwilligung in solche Versuchungen uns beflecke, die, wenn sie zur Kenntniß der Menschen gelangten, uns beschämen würden. Kann auch diese geheime Einwilligung der Kenntniß der Menschen entgehen, dem Wissen der heiligen Engel und des allmächtigen Gottes selbst, dem keine Geheimnisse sich entziehen, wird sie nicht verborgen bleiben können.