9. Auch wir vermögen den Stolz zu überwinden.
Darum werden wir dieser Schlinge des verruchtesten aller Geister nur dann zu entrinnen im Stande sein, wenn wir bei jedem einzelnen Fortschritte, den wir nach unserer S. 248 Beobachtung in der Tugend machen, mit dem Apostel sprechen:1 „Nicht ich, sondern die Gnade Gottes mit mir,“ und:2 „Gott ist es, der in uns wirket das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen;“ sagt ja doch auch der Urheber unseres Heiles:3 „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr Nichts thun;“ und:4 „Wenn der Herr das Haus nicht baut, bauen die Bauleute umsonst; wenn der Herr die Stadt nicht bewacht, wacht der Wächter umsonst;“ und: „Vergeblich ist’s, vor Tagesanbruch aufzustehen:“ „denn nicht ist es Sache des Wollenden noch des Laufenden, sondern des erbarmenden Gottes.“5