10. Niemand kann vollkommene Tugend noch die verheissene Glückseligkeit einzig aus eigener Kraft erringen.
[Forts. v. S. 248 ] Niemandes Wille und Lauf, mag er noch so sehr wollen und laufen, kann so geschickt sein, daß er, umkleidet mit dem Fleische, das dem Geiste widerstrebt, einen solchen Preis der Vollkommenheit und eine solche Palme der Reinheit und Unbeflecktheit erreichen kann, daß er zu dem Ziele, das er eifrig will, und zu dem er hineilt, zu gelangen verdient, wenn ihn Gottes gnadenreiche Erbarmung nicht stützt. Denn „alle gute Gabe und jegliches vollkommene Geschenk kommt von oben, kommt vom Vater des Lichtes;“1 „denn was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als ob du es nicht empfangen hättest?“2