29. Zunächst stellt er nun die Autorität des heil. Athanasius vor.
Da ist auch Athanasius, der Priester der Stadt Alexandria, ein herrliches Beispiel der Standhaftigkeit und S. 627 Tugend, welchen der Sturm häretischer Verfolgung nicht vernichtete, sondern bewährte, der immer ein Leben führte ähnlich einem klaren Spiegel und fast eher das Verdienst des Martyrers erlangte, als er die Würde des Bekenners erreichte. Wir wollen sehen, wie er über unsern Herrn Jesus Christus oder vielmehr über die Mutter unseres Herrn dachte. Er sagt:1 „Dieß also ist, wie wir oft gesagt haben, die Meinung und der Grundzug der hl. Schrift, daß es eine doppelte Bezeichnung für einen und denselben Erlöser gibt: daß er immer Gott war und ist, Sohn, Wort, Licht und Weisheit des Vaters; und daß er nachher wegen uns Fleisch annahm aus Maria der Jungfrau und Gottesgebärerin und Mensch wurde.“ Ebenso heißt es nach Anderem: „Viele also waren heilig und rein von Sünden; Jeremias war schon vom Mutterleibe an geheiligt und Johannes frohlockte, als er noch im Mutterleibe war, voll Freude über die Stimme Mariens, der Gottesgebärerin.“ Er sagt also doch gewiß daß Gott, daß der Sohn Gottes, welcher, um in seinen Worten den Glauben Aller auszusprechen, „Wort ist und Licht und Weisheit des Vaters,“ wegen uns Fleisch angenommen habe, und nennt deßhalb die Jungfrau Maria Gottesgebärerin, weil sie Mutter Gottes sei.
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Lib. de incarnat. Verbi. ↩