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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Jean Cassien (360-435) Sieben Bücher über die Menschwerdung Christi (BKV)
Fünftes Buch

15. Was die Wünsche der Heiligen in Betreff der Ankunft des Messias in sich enthielten, oder welches ihre Sehnsucht gewesen sei?

Das also wünschten alle Heiligen, um Das flehten sie und Das verlangten sie, so mit den Augen zu schauen, wie sie es mit Herz und Sinn ahnten. Deßhalb sagt der S. 546 Prophet Isaias:1 „Möchtest du die Himmel durchbrechen und herabsteigen.“ Aber auch Habakuk sagt, indem er Dasselbe verkündet, was Jener wünscht:2 „Wenn die Jahre sich nähern, wirst du dich zeigen; wenn die Zeit kommt, dich offenbaren“ . . . . . . . . . „Gott wird von Theman“ oder anders „Gott wird von Süden kommen.“3 Auch David sagt:4 „Gott wird sichtbar erscheinen“, und wiederum: „Der du sitzest über Cherubim, erscheine!“5 Die Einen verkündeten seine Ankunft, die er der Welt gewährte, Andere verlangten sie. Die Form war zuweilen verschieden, aber das Gefühl gleich, da sie einigermaßen einsahen, um welch große Sache sie flehten, daß nemlich Gott in Gott wohnend, in der Gestalt und in dem Schooße Gottes bleibend, sich selbst entäussere, Knechtsgestalt annehme und sich selbst zur Übernahme aller Bitterkeit des Leidens und der Schmach herbeilasse; daß er Strafe für Wohlthaten annehme und, was am Unerträglichsten und Unwürdigsten ist, gerade von Denjenigen den Tod erhalte, für welche er selbst sterben sollte. Da also alle Heiligen Dieß einigermaßen einsahen, — einigermaßen sage ich, denn wie groß es ist, begreift Niemand, — so flehten sie alle wie mit Einer Stimme und wechselseitiger Harmonie nach der Ankunft Gottes. Sie wußten wahrhaftig, daß hierin die Hoffnung Aller bestehe, daß hierin das Heil Aller enthalten sei, weil Keiner Gefesselte lösen könnte, er sei denn frei von Banden; weil Keiner Sünder loskaufen könnte, er sei denn ohne Sünde; denn man kann ja doch Niemand von Etwas befreien, ausser man ist selbst frei von Dem, wovon der andere frei werden soll. Weil also der Tod S. 547 auf Alle übergegangen ist, so entbehrten Alle des Lebens, so daß die in Adam Gestorbenen in Christus leben mußten. Obwohl daher Viele heilig, Viele auserwählt und Gott sehr nahe stehend waren, so konnte doch Keiner durch sich selbst irgendwie gerettet werden, wenn sie nicht durch die Ankunft und Erlösung des Herrn ihr Heil gefunden hätten.


  1. Is. 64, 1. ↩

  2. Hab. 3, 2. 3; nach der Itala; die Vulgata abweichend. ↩

  3. Im Süden, in der Wüste Arabiens hatten die Israeliten ihre großartigen Offenbarungen auf Sinai etc. erhalten, und so ist hier eine neue großartige Offenbarung Gottes, anschließend an die frühern, prophezeit. ↩

  4. Ps. 49, 3 [Hebr. Ps. Ps. 50, 3]. ↩

  5. Ps. 79, 2 [Hebr. Ps. 80, 2]. ↩

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