7. Die Häretiker sind gewohnt, ihre Lehrmeinungen mit dem Mantel der göttlichen Schrift zu bedecken.
Du sagst: „Wie durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Todten.“ Suchst du selbst durch des Apostels Wort die Verkehrtheit und das Verbrechen zu rechtfertigen und bringst durch die Ansteckung mit deiner Ruchlosigkeit selbst das Gefäß der Auserwählung in schlechten Ruf, so daß es den Anschein gewinnt, als ob auch der Apostel Gott verläugnet habe, wie der Urheber deines Heiles von dir nicht erkannt wird? Und wenn es dir schon einmal beliebte, apostolische Zeugnisse anzuführen, warum hast du Dich mit Einem begnügt, alle andern aber verschwiegen, und hast nicht sogleich beigefügt:1 S. 597 „Paulus, Apostel, nicht von Menschen noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus?“ Oder jene Stelle:2 „Wir reden Weisheit bei den Vollkommenen?“ Und nach Anderm: „Welche Niemand von den Fürsten dieser Welt erkannt hat; denn wenn sie dieselbe erkannt hätten, so würden sie nie den Herrn der Majestät gekreuzigt baben.“ Oder jenes Wort:3 „In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.“ Und:4 „Ein Herr Jesus Christus, durch welchen Alles ist?“ Oder willst du dem Apostel nur zum Theil beistimmen, zum Theil aber ihn verwerfen und ihn nur dort annehmen, wo er je nach seinem Plane Christum einen Menschen nennt; dort aber ihn abweisen, wo er Jenen Gott nennt? Denn Paulus läugnet den Menschen in Jesus nicht, aber er bekennt ebendenselben Menschen als Gott und verkündet seine Lehre, daß dem Menschengeschlechte die Auferstehung durch einen Menschen gekommen sei, so, daß er bestätigt, in dem Menschen gerade sei Gott auferstanden. Oder sieh zu, ob er den Auferstandenen Gott nennt, wenn er bezeugt, der Gekreuzigte sei der Gott der Majestät gerwesen.