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Werke Cyprian von Karthago (200-258) Vita Caecilii Cypriani

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The Life and Passion of Cyprian, Bishop and Martyr

11.

Banishment followed these actions, so good and so benevolent. For impiety always makes this return, that it repays the better with the worse. And what God's priest replied to the interrogation of the proconsul, there are Acts which relate. In the meantime, he is excluded from the city who had done some good for the city's safety; he who had striven that the eyes of the living should not suffer the horrors of the infernal abode; he, I say, who, vigilant in the watches of benevolence, had provided--oh wickedness! with unacknowledged goodness--that when all were forsaking the desolate appearance of the city, a destitute state and a deserted country should not perceive its many exiles. But let the world look to this, which accounts banishment a penalty. To them, their country is too dear, and they have the same name as their parents; but we abhor even our parents themselves if they would persuade us against God. To them, it is a severe punishment to live outside their own city; to the Christian, the whole of this world is one home. Wherefore, though he were banished into a hidden and secret place, yet, associated with the affairs of his God, he cannot regard it as an exile. In addition, while honestly serving God, he is a stranger even in his own city. For while the continency of the Holy Spirit restrains him from carnal desires, he lays aside the conversation of the former man, and even among his fellow-citizens, or, I might almost say, among the parents themselves of his earthly life, he is a stranger. Besides, although this might otherwise appear to be a punishment, yet in causes and sentences of this kind, which we suffer for the trial of the proof of our virtue, it is not a punishment, because it is a glory. But, indeed, suppose banishment not to be a punishment to us, yet the witness of their own conscience may still attribute the last and worst wickedness to those who can lay upon the innocent what they think to be a punishment. I will not now describe a charming place; and, for the present, I pass over the addition of all possible delights. Let us conceive of the place, filthy in situation, squalid in appearance, having no wholesome water, no pleasantness of verdure, no neighbouring shore, but vast wooded rocks between the inhospitable jaws of a totally deserted solitude, far removed in the pathless regions of the world. Such a place might have borne the name of exile, if Cyprian, the priest of God, had come thither; although to him, if the ministrations of men had been wanting, either birds, as in the case of Elias, or angels, as in that of Daniel, would have ministered. Away, away with the belief that anything would be wanting to the least of us, so long as he stands for the confession of the name. So far was God's pontiff, who had always been urgent in merciful works, from needing the assistance of all these things.

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Leben des Cäcilius Cyprianus von Diakon Pontius (BKV)

11. Cyprians Exil in Curubis.

Inmitten dieser guten und frommen Werke traf ihn plötzlich die Verbannung1. Denn das ist stets die Vergeltung, wie die Gottlosigkeit sie übt, daß sie Gutes mit Bösem erwidert. Was nun Gottes Priester auf die Fragen des Prokonsuls geantwortet hat, das erzählen die vorhandenen Akten2. Er wurde einstweilen aus der Stadt verwiesen, er, der doch so manches Gute zum Wohle der Stadt getan hatte, er, der sich abgemüht hatte, damit nicht die Augen der (in der Stadt) Lebenden die Schrecken der Hölle zu sehen bekämen, derselbe Mann, sage ich, der im Dienste der Barmherzigkeit Tag und Nacht gewacht und in seiner, ach, nur mit schnödem Undank belohnten Güte dafür Sorge getragen hatte, daß der verlassene Staat und die verödete Heimat die (freiwillige) Verbannung der vielen Menschen gar nicht fühlte, die alle vor dem gräßlichen Anblick der Stadt flüchteten. Doch mag der Welt die Verbannung als eine Strafe gelten: ihnen ist das Wort Heimat ein nur allzu teurer Name, und er bedeutet ihnen soviel wie die Eltern3. Wir hingegen wenden uns sogar von S. 21 den eigenen Eltern ab, wenn sie wider den Herrn raten. Für sie ist es eine schwere Strafe, außerhalb ihrer Stadt leben zu müssen: dem Christen ist diese ganze Welt ein einziges Haus, und wenn er auch an einen abgelegenen und weltentrückten Ort verbannt ist, mit seinem Gott und dem Göttlichen verbunden, kann er das nicht als Verbannung betrachten. Ja, weil er ganz und gar Gott dient, ist er sogar in der eigenen Vaterstadt ein Fremder. Denn indem er sich in der Enthaltsamkeit des Heiligen Geistes von fleischlichen Lüsten fernhält und den Wandel des alten Menschen ablegt4 , ist er ein Fremdling inmitten seiner Mitbürger oder, ich möchte fast sagen, sogar inmitten der Eltern, denen er sein irdisches Leben verdankt. Ja, selbst wenn die Verbannung unter anderen Umständen als Strafe erscheinen könnte, bei derartigen Prozessen und Verurteilungen, die wir zur Erprobung unserer Tugend erleiden, ist sie keine Strafe; denn sie ist ein Ruhm. Selbst wenn nun aber die Verbannung in unseren Augen keine Strafe ist, so muß das Zeugnis des eigenen Gewissens doch die des größten Verbrechens und des schlimmsten Frevels schuldig sprechen, die über Unschuldige etwas verhängen können, was nach ihrer Ansicht eine Strafe ist. Ich möchte jetzt nicht jenen entzückenden Ort schildern und ich übergehe einstweilen die mannigfachen Reize, die er bot. Stellen wir ihn uns vor als ein schmutzstarrendes Nest, schrecklich anzusehen, ohne gesundes Wasser5, ohne liebliches Grün, kein Meer in der Nähe, sondern wilde, waldbedeckte Felsen inmitten der unwirtlichen Schluchten einer gänzlich öden Wüstenei, in einen unwegsamen Erdenwinkel entrückt. Selbst wenn ein solcher Ort den Namen des Exils trüge, in das sich Gottes Priester Cyprian hatte begeben müssen, wären da nicht die Vögel, wie bei Helias6, oder S. 22 die Engel, wie bei Daniel7, ihm dienstbar gewesen, wenn es ihm an menschlicher Bedienung fehlte? Man glaube nur ja nicht, es könne irgendeinem, selbst dem Geringsten, an irgend etwas fehlen, vorausgesetzt, daß er dem Bekenntnis des (christlichen) Namens treu bleibt. Um so weniger hätte es ihm, dem Hohenpriester Gottes, der sich stets den Werken der Barmherzigkeit gewidmet hatte, an irgendwelcher Hilfe mangeln können.


  1. Der stärkeren gegensätzlichen Wirkung zuliebe läßt hier Pontius die Verbannung Cyprians unmittelbar auf die Pest folgen, während in Wirklichkeit mindestens vier Jahre dazwischen liegen. ↩

  2. Vgl. das 1. u. 2. Kapitel der prokonsularischen Akten. ↩

  3. Harnack übersetzt: „Ihnen ist die Vaterstadt allzu teuer nach der sie sich auch samt ihren Vorfahren nennen“; S. 21 Reizenstein liest: 'et commune nomen est unicum', was wiederzugeben wäre: „Ihnen ist die Vaterstadt allzu teuer und eine einzige Verwandtschaft (ein einziges Haus).“ ↩

  4. Vgl. Eph. 4, 22. ↩

  5. 'salubres aquae' vielleicht hier mit Dessau zu übersetzen: ohne „heilkräftige Quellen“. ↩

  6. 1 Kön. 17, 4. ↩

  7. Dan. 6, 22. ↩

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Leben des Cäcilius Cyprianus von Diakon Pontius (BKV)
The Life and Passion of Cyprian, Bishop and Martyr

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