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The Shows
Chapter XXIII.
Seeing, then, man's own reflections, even in spite of the sweetness of pleasure, lead him to think that people such as these should be condemned to a hapless lot of infamy, losing all the advantages connected with the possession of the dignities of life, how much more does the divine righteousness inflict punishment on those who give themselves to these arts! Will God have any pleasure in the charioteer who disquiets so many souls, rouses up so many furious passions, and creates so many various moods, either crowned like a priest or wearing the colours of a pimp, decked out by the devil that he may be whirled away in his chariot, as though with the object of taking off Elijah? Will He be pleased with him who applies the razor to himself, and completely changes his features; who, with no respect for his face, is not content with making it as like as possible to Saturn and Isis and Bacchus, but gives it quietly over to contumelious blows, as if in mockery of our Lord? The devil, forsooth, makes it part, too, of his teaching, that the cheek is to be meekly offered to the smiter. In the same way, with their high shoes, he has made the tragic actors taller, because "none can add a cubit to his stature." 1 His desire is to make Christ a liar. And in regard to the wearing of masks, I ask is that according to the mind of God, who forbids the making of every likeness, and especially then the likeness of man who is His own image? The Author of truth hates all the false; He regards as adultery all that is unreal. Condemning, therefore, as He does hypocrisy in every form, He never will approve any putting on of voice, or sex, or age; He never will approve pretended loves, and wraths, and groans, and tears. Then, too, as in His law it is declared that the man is cursed who attires himself in female garments, 2 what must be His judgment of the pantomime, who is even brought up to play the woman! And will the boxer go unpunished? I suppose he received these caestus-scars, and the thick skin of his fists, and these growths upon his ears, at his creation! God, too, gave him eyes for no other end than that they might be knocked out in fighting! I say nothing of him who, to save himself, thrusts another in the lion's way, that he may not be too little of a murderer when he puts to death that very same man on the arena.
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Über die Schauspiele (BKV)
23. Ihr Treiben ist in Gottes Augen höchst missfällig.
Da schon das menschliche Herz, im Widerstreit mit seiner Vorliebe für das Vergnügen, glaubt, diese Leute von vorteilhaften Ehrenstellen fernhalten und gewissermaßen auf die Felsklippe der Verrufenheit verbannen zu müssen, um wieviel mehr noch wird die göttliche Gerechtigkeit sich gegen sie erheben! Oder sollte S. 129der Wagenlenker etwa Gott wohlgefällig sein, der Aufreger so vieler Gemüter, der Veranlasser solcher Raserei bei so vielen Ständen, der wie ein Götzenpriester bekränzt oder wie ein Kuppler bunt gekleidet ist, den der Teufel als Widerspiel zu Elias aufgeputzt hat, um auf dem Wagen fortgeführt zu werden? Wird etwa gar noch der wohlgefällig sein, der sein Aussehen mit Hilfe des Rasiermessers verändert, untreu gegen sein eigenes Antlitz1? Nicht zufrieden, es dem Gesichte des Saturn, der Isis oder des Bacchus so ähnlich als möglich zu machen, setzt er es obendrein schmachvollen Ohrfeigen aus2, als wollte er mit der bekannten Vorschrift des Herrn sein Spiel treiben. Es lehrt also auch der Teufel, dass man sich geduldig solle auf die Wange schlagen lassen! Er macht den Tragöden mit Hilfe des Kothurns größer, weil — „niemand seiner Leibesgröße einen Zoll zusetzen kann". Er will Christus zum Lügner machen! Was nun das Maskenzeug angeht, so frage ich, ob es Gott gefallen könne? ihm, der überhaupt kein Gleichnis gemacht haben will, am wenigsten von seinem Ebenbilde! Der Urheber der Wahrheit liebt keine Täuschung, und jede Fiktion gilt bei ihm als eine Fälschung, Der, welcher jede Verstellung verwirft, wird ebenso wenig die Annahme einer ändern Stimme, eines ändern Geschlechts und Alters, sowie das Erheucheln von Liebe, Hass, Zorn, Seufzern und Tränen billigen. Wenn er endlich im Gesetze vorschreibt, dass, wer sich weiblicher Kleider bedient, verflucht sein solle3, wie wird er von dem Ballettänzer urteilen, der auch als Weib erscheint? Der Meister im Faustkampf, wird auch er ungestraft ausgehen!? Er hat seine Fechtriemenwunden, seine Beulen von Faustschlägen, seine Knoten hinter den Ohren wohl schon von Gott bei seiner Erschaffung empfangen!? Hat ihm Gott die gesunden Augen verliehen, damit er sie bei der Prügelei verliere! Ich schweige von dem, der sich eines Menschen gegen den S. 130Löwen zum Schütze bedient. Ist er nicht etwa ebenso sehr ein Mörder als der, welcher ihn nachher tötet4?
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Sich glatt rasiert, etwa um den Bacchus vorzustellen. ↩
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Zur Belustigung des Publikums. Vgl. Matth. 5,39 und Luk. 12,15. ↩
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5 Mos. 22,5. ↩
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Die beste unter den vorgebrachten Erklärungen scheint die des Rigaltius zu sein, welcher meint, man habe auf die kämpfenden Gladiatoren der Abwechslung halber manchmal einen Löwen losgelassen, ohne daß sie sich dessen versahen, wobei dann einer hinter den anderen zu retirieren resp. diesen vorzuschieben suchte. ↩