• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Tertullian (160-220) De spectaculis

Übersetzung ausblenden
Über die Schauspiele (BKV)

19. Verwerflichkeit der Spiele im Amphitheater.

Erwarten wir nun eine Verwerfung auch des Amphitheaters seitens der Hl. Schrift? Wer sich zu der Behauptung verstehen kann, Grausamkeit, Ruchlosigkeit, tierische Wildheit sei etwas Erlaubtes für uns, der gehe ins Theater! Wenn wir wirklich solche Leute wären, wie man von uns sagt1, so würden wir an Vergießung von Menschenblut unsere Freude haben, — „Es ist aber etwas Gutes, da es Verbrecher sind, die ihre Strafe finden." — Das wird allerdings nur leugnen, wer selbst ein Verbrecher ist, und dennoch kann sich ein Unschuldiger unmöglich über die Hinrichtung eines Nebenmenschen freuen. Es würde dem Unbescholtenen besser anstehen, betrübt zu sein, weil ein Mitmensch, seinesgleichen, ein solcher Verbrecher geworden ist, dass er auf so grausame Weise verwendet wird. Wer ist mir denn aber dafür Bürge, dass es immer nur Schuldige sind, die zu den wilden Tieren oder zu Todesstrafen irgendwelcher Art bestimmt werden, und dass dies nicht auch der Unschuld widerfährt, aus Rachsucht des Richters, durch Schwäche der Verteidigung oder wegen Heftigkeit der Folter? Es ist viel besser also, nicht darum zu wissen, wenn Schuldige bestraft werden, um nicht dabei zu sein, wenn auch Gute zugrunde gehen; wüsste man überhaupt nur, was gut ist! Sicher ist wenigstens, dass Unschuldige als Gladiatoren zu den Spielen gemietet werden, um dem Amüsement des Publikums zum Opfer zu dienen. Was die betrifft, die zu den Spielen verurteilt werden, so ist es ganz unqualifizierbar, dass man sie anlässlich S. 126ihrer Bestrafung wegen eines geringern Vergehens nun gar noch zum Morde treibt. Das wäre unsere Antwort für die Heiden, Im übrigen aber verhüte Gott, dass ein Christ in betreff der Verabscheuungswürdigkeit der Schauspiele noch weiterer Belehrung bedürfe! Indessen, es vermag niemand alle diese Gründe vollständiger zum Ausdruck zu bringen, als wer noch den Zuschauer abgibt. Ich will aber lieber nicht ganz vollständig sein, als weiter an dergleichen Dinge denken.


  1. Die Heiden fableten, daß die Christen Kinder schlachten und verzehren; die sog. Thyesteischen Mahlzeiten. Vgl. Apol. c.2. ↩

Übersetzung ausblenden
Contre les spectacles

XIX.

Demandons maintenant aux Écritures si elles condamnent l'amphithéâtre? Si nous pouvons soutenir que la cruauté, la barbarie, l'impiété nous sont permises, allons à l'amphithéâtre. Si nous sommes tels qu'on nous suppose, prenons plaisir au sang de l'homme. Je vous entends: « Il est bon que les scélérats soient punis. Qui peut le nier, sinon les scélérats eux-mêmes?» — D'accord; mais l'homme de bien ne peut se réjouir du supplice d'un criminel: loin de là! il doit s'affliger de ce qu'un homme, son semblable, est devenu assez coupable pour mériter un traitement si cruel. Mais qui me garantira qu'on ne livre aux bêtes féroces ou à tout autre supplice que des criminels? la vengeance d'un juge, la négligence d'un avocat, les tortures prolongées de la question, n'ont-elles jamais sacrifié l'innocence? Qu'il me vaut mieux ignorer quand les méchants sont punis, afin d'ignorer également quand les hommes de bien périssent, si toutefois ils sont hommes de bien! Certainement il y a des gladiateurs innocents qui sont traînés à l'amphithéâtre, victimes destinées au plaisir de la multitude. D'autres sont condamnés à combattre; mais quelle absurdité que, pour un délit léger, au lieu de les corriger, on en fasse des homicides!

Au reste, je n'ai répondu ici qu'aux païens. À Dieu ne plaise qu'un Chrétien veuille en savoir davantage pour renoncer aux spectacles! Toutefois personne ne peut mieux raconter les infamies de l'amphithéâtre que celui qui le fréquente encore. Pour moi, j'aime mieux tromper l'attente qu'éveiller le souvenir.

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Editionen dieses Werks
De spectaculis vergleichen
Übersetzungen dieses Werks
Contre les spectacles
The Shows vergleichen
Über die Schauspiele (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung: Kathechteische Schriften (Über die Schauspiele, Über die Idolatrie, über den weiblichen Putz, An die Märtyrer, Zeugnis der Seele, über die Busse, über das Gebet, über die Taufe, gegen die Juden, Aufforderung zur Keuschheit)

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung