7. Die Zusammengehörigkeit der Spiele und der heidnischen Religion folgt auch aus dem sie begleitenden Pomp.
Beide Arten von Spielen haben also einen gemeinschaftlichen Ursprung und wegen der gemeinsamen Veranlassung auch gemeinschaftliche Benennungen, Deswegen haben sie notwendigerweise auch die Zurüstungen gemein von wegen der gemeinschaftlichen Verschuldung ihrer Mutter, der Idololatrie. Jedoch ist bei den Zirzensischen Spielen das vorangehende Gepränge, welchem der Name Pompa eigen ist, noch um etwas pomphafter. Bei ihnen sind gegen ihren Charakter beweisend: Die lange Reihe der Götterbilder, die Schar der Ahnenbilder, die Fuhrwerke aller Art, die Sänften, die Kränze, die Waffenrüstungen. Wieviele Feierlichkeiten, wieviele Opferhandlungen gehen außerdem vorher, werden eingeschaltet und folgen hintennach, wieviele Bruderschaften, wieviel Priester- und Amtskollegien werden in Bewegung gesetzt! Das wissen am besten die Einwohner jener Stadt, in der sich die ganze Dämonenversammlung befindet1. Wenn diese Dinge in den Provinzen wegen der geringern Mittel mit weniger Sorgfalt betrieben werden, so sind doch die sämtlichen Zirkusspiele an allen Orten als dahin gehörig anzusehen, wo sie herkommen; ihr befleckter Charakter schreibt sich daher, woher sie stammen. Denn auch ein kleines Rinnsal bekommt von seiner Quelle und ein kleiner Schössling von dem Stamme die Eigenschaften seines Ursprungs. Ob Reichlichkeit oder Spärlichkeit dieses Pompes, das bleibt sich ganz gleich, wenn jeglicher S. 112Pomp des Zirkus, wie immer beschaffen, für Gott schon beleidigend ist. Sollten auch nur ein paar Götzenbilder herumgetragen werden, eins genügt schon zur Idololatrie: wenn man auch nur ein Fuhrwerk umherführt, es ist der Wagen Jupiters; jede Art Idololatrie, die ärmlich ausgestattete sowie die mit Glanz und Reichtum auftretende, trägt den Charakter ihres besonderen Verbrechens.
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Rom, wo das Kapitol eine curia Deorum war. ↩