Edition
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De Virginitate B. Mariae
1.
Nuper rogatus a fratribus, ut adversus libellum cujusdam Helvidii responderem, facere distuli: non quod difficile fuerit, hominem rusticanum, et vix primis quoque imbutum litteris, super veri assertione convincere; sed ne respondendo dignus fieret, qui vinceretur. Huc accedebat quod homo turbulentus, et solus in universo mundo sibi et laicus et sacerdos (qui, ut ait ille, loquacitatem facundiam existimat [Al. existimet], et maledicere omnibus, bonae conscientiae signum arbitratur) accepta materia disputandi, amplius inciperet blasphemare, et quasi de sublimi loco in totum orbem ferre sententiam: meque quia veritate non posset, laceraret [Al. lacerare] conviciis. Verum quia hae omnes tam justae silentii mei causae, ob scandalum fratrum, qui ad ejus rabiem movebantur, justiori fine cessarunt, jam ad radices infructuosae arboris Evangelii securis est admovenda (Matth. 3, 10), et cum infecunditate foliorum tradenda flammis, ut discat aliquando reticere, qui numquam didicit loqui.
Übersetzung
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Über die beständige Jungfrauschaft Mariens. Gegen Helvidius. (BKV)
1.
S. 259 Neulich wurde ich von den Brüdern gebeten, auf die Schrift eines gewissen Helvidius zu antworten. Doch habe ich die Angelegenheit hinausgeschoben, nicht als ob es zu schwer wäre, einem ungebildeten und kaum mit den Anfangsgründen der Wissenschaft vertrauten Menschen zu erwidern, wo es gilt, die Wahrheit festzustellen. Vielmehr hielt ich ihn überhaupt nicht für würdig, durch eine Gegenschrift widerlegt zu werden. Dazu kam, daß dieser wirre Kopf, der allein in der ganzen Welt sich als Laie und Priester dünkt, nach einem bekannten Worte Geschwätzigkeit für Beredsamkeit und Schmähsucht gegen alle anderen für das Zeichen eines guten Gewissens ansieht. Außerdem fürchtete ich, er möchte, wenn ihm Anlaß zum Streiten gegeben würde, in seinen Gotteslästerungen fortfahren und von erhabener Stätte aus seine Lehre in der ganzen Welt verbreiten. Auch möchte er über mich, da ihm der Wahrheitsbeweis nicht gelingen wird, mit Schimpfereien herfallen. Doch alle diese triftigen Gründe für mein Stillschweigen mußten vor einem Grunde von noch größerer Berechtigung zurücktreten, vor dem Ärgernisse der Brüder, die wegen seiner wahnsinnigen Behauptungen in Unruhe geraten waren. Deshalb mußte das Beil des Evangeliums an die Wurzeln dieses unfruchtbaren Baumes gelegt1 und sein wertloses Laubwerk den Flammen übergeben werden, damit er, der niemals gelernt hat zu reden, endlich einmal zu schweigen lerne.
-
Matth. 3, 10. ↩