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Œuvres Jérôme de Stridon (347-420)

Traduction Masquer
Über die beständige Jungfrauschaft Mariens. Gegen Helvidius. (BKV)

21.

Ich leugne nicht, daß unter den Witwen und unter den Ehegattinnen heilige Frauen sich finden, aber nur wenn sie aufgehört haben, Gattinnen zu sein, wenn sie selbst in der Zwangslage, die der Ehestand mit sich bringt, die jungfräuliche Keuschheit nachahmen. Dies hat auch der Apostel, in dem Christus sprach, in den kurzen Worten bezeugt: „Die Unverheiratete denkt an das, was Gottes ist, wie sie Gott gefalle; die Verheiratete aber ist auf das Weltliche bedacht und darauf, wie sie ihrem Mann gefalle“1 , unserer Betätigung S. 291in dieser Sache freien Spielraum überlassend Er legt niemandem eine Verpflichtung auf, auch stellt er keinem eine Schlinge2 , sondern was ehrbar ist, rät er an, da er will, daß alle so seien, wie er selbst3 . Zwar hat er über die Jungfräulichkeit kein Gebot von Gott erhalten, weil sie über die Kraft des Menschen geht Auch wäre es in gewissem Sinne anmaßend, gegen die Natur einen Zwang aufzuerlegen, mit anderen Worten, zu sagen: „Ich will, daß ihr seid, was die Engel sind“ [Die Jungfrau freilich erhält einen höheren Lohn, weil sie auf das verzichtet, was sie ohne Sünde tun könnte.] Trotzdem fährt er im Zusammenhang fort: „Einen Rat aber gebe ich euch, denen der Herr die Gnade verliehen hat, treu zu sein. Ich bin der Meinung, dieses sei gut um der bevorstehenden Not willen; denn es ist den Menschen gut, also zu sein“4 . Was ist dies aber für eine Not? „Wehe aber den Schwangeren und Säugenden an jenem Tage“5 . Der Wald wächst heran, um nachher niedergehauen zu werden. Das Feld wird besät, um die Ernte einzusammeln. Schon ist die Welt voll, die Erde faßt uns nicht mehr. Täglich mähen uns Kriege hinweg, Krankheiten raffen uns dahin, Schiffbrüche fordern ihre Opfer, und da streiten wir uns noch herum über die Enthaltsamkeit? Zu dieser Zahl gehören jene, welche dem Lamme folgen, welche ihr Gewand nicht befleckt haben6 ; denn sie sind jungfräulich geblieben. Gib acht auf die Bedeutung der Worte: „Sie haben befleckt“. Ich wage nicht, sie zu erklären, um Helvidius keine Veranlassung zu Schmähungen zu geben. Was aber deinen Einwand, es gebe auch Wirtshausjungfern, anbelangt, so kann ich dir nochmehr sagen. Unter diesen sind auch Ehebrecherinnen, und — vielleicht erregt dies in noch höherem Grade dein Erstaunen — Kleriker und schamlose Mönche sind die Wirte. Aber wer sieht nicht sofort ein, daß eine Kellnerin keine Jungfrau, ein Ehebrecher kein Mönch S. 292und ein Schenkwirt kein Kleriker sein kann? Ist es denn Schuld des jungfräulichen Standes, wenn einer, der Jungfräulichkeit heuchelt, im Laster lebt? Doch ich will, um von anderen Personen ganz zu schweigen, auf die Jungfrau zurückkommen, welche im Schankbetriebe tätig ist. Ich weiß nicht, ob sie dem Fleische nach Jungfrau bleibt, ich weiß aber wohl, daß sie es dem Geiste nach nicht bleibt.


  1. 1 Kor. 7. 34. ↩

  2. 1 Kor. 7, 35. ↩

  3. 1 Kor. 7, 7. ↩

  4. 1 Kor. 7, 25 f. ↩

  5. Matth. 24, 19; Mark. 13, 17. ↩

  6. Off. 14, 4; 3, 4. ↩

Edition Masquer
De Virginitate B. Mariae

21.

Non negamus viduas, non negamus maritatas [Al. maritas], sanctas mulieres inveniri; sed quae uxores esse desierint, quae in ipsa necessitate conjugii virginum imitentur castitatem. Hoc est, quod Apostolus breviter, Christo in se loquente, testatus est: Innupta cogitat quae Dei sunt, quomodo placeat Deo: nupta vero cogitat quae sunt mundi, quomodo placeat viro (I Cor. VII, 34): nobis super hoc campum intelligentiae derelinquens. Neque tamen alicui necessitatem imponit aut laqueum, sed id quod honestum est, suadet, volens omnes esse sicut seipsum. Et quamquam de virginitate praeceptum Domini non habeat: quia ultra homines est; et quodammodo impudentis erat, adversum naturam cogere, alioque modo dicere, Volo vos esse, quod Angeli sunt: unde et virgo majoris est mercedis, dum id contemnit, quod si fecerit, non delinquit; nihilominus in cohaerentibus infert: Consilium autem do, tamquam misericordiam consecutus a Domino, ut sim fidelis. Existimo ergo hoc bonum esse propter instantem necessitatem; quia bonum est homini sic esse. Quae est ista necessitas? Vae praegnantibus et nutrientibus in illa die (Matt. XXIV, 19, et Marc. XIII, 17). Ideo silva succrescit, ut postea recidatur. Ideo ager seritur, ut metatur. Jam plenus est orbis, terra nos non capit. Quotidie bella nos secant, morbi subtrahunt, naufragia absorbent, et nihilominus de terminis litigamus? De hoc numero sunt illi, qui Agnum sequuntur (Apoc. II), qui vestimenta sua non coinquinaverunt, virgines enim permanserunt. Observa quid significet, coinquinaverunt. Ego non audeo exponere, ne Helvidius calumnietur. Quod autem ais quasdam esse virgines tabernarias; ego tibi plus dico, esse in his et adulteras, et, quo magis mireris, clericos esse caupones, et monachos impudicos. Sed quis non statim intelligat, nec tabernariam virginem, nec adulterum monachum, nec clericum posse esse cauponem? Numquid virginitatis [Al. virginitas] est culpa, si simulator virginitatis in crimine est? Ego certe, ut aliis personis praetermissis ad Virginem veniam: quae institorias exercet artes, nescio an corpore, quod scio, spiritu virgo non permanet.

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Les éditions de cette œuvre
De Virginitate B. Mariae
Traductions de cette œuvre
The Perpetual Virginity of Blessed Mary Comparer
Über die beständige Jungfrauschaft Mariens. Gegen Helvidius. (BKV)

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