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Dialogos contra Pelagianos Admonitio
5.
C. Quomodo in caeteris creaturis conditionis ordo servatur: sic concessa semel liberi arbitrii potestate, nostrae voluntati omnia derelicta sunt. A. Ergo, ut dixi, non debeo a Deo per singula auxilium deprecari, quod semel meo datum est judicio? C. Si in omnibus ille cooperatur, non est meum, sed ejus qui adjuvat, immo qui in me cooperatur: praesertim cum absque eo facere nihil possim. A. Oro te, non legisti: Non enim volentis neque currentis, sed miserentis est Dei (Rom. IX, 16)? Ex quibus intelligimus nostrum quidem esse velle et currere; sed ut voluntas nostra compleatur et cursus, ad Dei misericordiam pertinere, atque ita fieri, ut et in voluntate nostra et in cursu, liberum servetur arbitrium, et in consummatione voluntatis et cursus, Dei cuncta potentiae relinquantur. Scilicet nunc mihi Scripturarum testimonia replicanda sunt, quomodo per singula Dei a sanctis flagitetur auxilium et in singulis operibus suis, illo adjutore et protectore uti desiderent. Lege totum Psalterium, omnes sanctorum voces, nihil erit, nisi ad Deum in cunctis operibus deprecatio. Ex quo perspicue ostenditur, te aut Dei negare gratiam, quam tollis in partibus; aut si in partibus dederis, quod nequaquam te velle manifestum est, in nostram sententiam transire, qui sic liberum homini servamus arbitrium, ut Dei per singula adjutorium non negemus.
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Dialog gegen die Pelagianer (BKV)
5.
C. Wie bei den übrigen Geschöpfen der Zustand, in dem sie erschaffen worden sind, gewahrt bleibt, so ist auch unserem Willen, nachdem ihm einmal die Möglichkeit, sich frei zu entscheiden, verliehen worden ist, alles überlassen worden.
A. Dann darf ich also, wie bereits ausgesprochen, im Einzelfalle Gott nicht um seine Hilfe bitten, weil die Sache ein für allemal meiner Entscheidung anheimgestellt ist?
C. Wenn Gott bei allen Dingen mitwirkt, dann ist das, was ich tue, nicht mein Werk, sondern das Werk dessen, der mir hilft, oder besser gesagt, der in mir mitarbeitet, zumal wenn ich ohne ihn nichts auszuführen vermag.
A. Aber ich bitte dich, hast du nicht gelesen: „Nicht am Wollen oder Laufen des Menschen liegt es, sondern an Gottes Erbarmen“1. Hieraus ersehen wir, daß es an uns ist zu wollen und zu laufen2. Wenn aber unser Wille und unser Lauf zum Ziele führt, dann liegt es an der Barmherzigkeit Gottes, und zwar wird bei unserem Willensentschluß und beim Laufe einerseits die freie Entscheidung gewahrt, andererseits aber wird bei der Ausführung des Willensentschlusses und des Laufes alles der göttlichen Wirksamkeit überlassen. S. 345 Nun muß ich noch die Schriftzeugnisse anführen, aus denen hervorgeht, wie die Heiligen auch im einzelnen Falle Gottes Hilfe erflehten und bei jeder einzelnen Verrichtung wünschten, Gottes Beistand und Schutz zu genießen. Lies das ganze Buch der Psalmen, alle die Aussprüche der Heiligen, und du wirst finden, daß sie nichts anderes sind als ein Gebet zu Gott um Hilfe bei allen Verrichtungen! Hieraus folgt ganz klar, daß du entweder die Gnade Gottes leugnest, weil du sie im Einzelfalle ausschaltest, oder daß du, wenn du sie im Einzelfalle zugibst, wogegen du dich offenbar sträubst, übergehst zu meiner Meinung, die dahin geht, auf der einen Seite an der Wahlfreiheit des Menschen festzuhalten, auf der anderen Seite die göttliche Hilfe für den einzelnen Fall nicht zu leugnen.