Edition
Masquer
Vita Pauli
17.
Libet in fine opusculi interrogare eos, qui patrimonia sua ignorant, qui domos marmoribus uestiunt, qui uno lino uillarum insuunt pretia: huic seni nudo quid umquam defuit? Vos gemma bibitis, ille concauis manibus naturae satisfecit. Vos in tunicis aurum texitis, ille ne uilissimi quidem mancipii uestri indumentum habuit.
Sed e contrario illi pauperculo paradisus patet, uos auratos gehenna suscipiet. Ille Christi uestem, nudus licet, seruauit; uos uestiti sericis indumentum Christi perdidistis. Paulus uilissimo puluere coopertus iacet resurrecturus in gloriam, uos operosa saxis sepulcra premunt cum uestris opibus arsuros.
Parcite, quaeso, uos, parcite saltem diuitiis quas amatis. Cur et mortuos uestros auratis obuoluitis uestibus? Cur ambitio inter luctus lacrimasque non cessat? An cadauera diuitum nisi in serico putrescere nesciunt?
Traduction
Masquer
Leben des hl. Paulus, des ersten Einsiedlers (BKV)
17.
Zum Schlusse dieser Abhandlung möchte ich an jene eine Frage richten, die nicht einmal die Größe ihres väterlichen Erbgutes kennen, die ihre Paläste mit Marmor bekleiden, die gleichsam ihre Grundstücke und Landgüter an einen Faden reihen: „Woran hat es S. 33diesem von allem entblößten Greise je gefehlt?“ Ihr habt Trinkgeschirre aus edlen Gesteinen, er bediente sich der hohlen Hand. Ihr wirket Gold in eure Kleider, er konnte sich noch nicht einmal anziehen wie eure ärmsten Sklaven. Andererseits steht ihm, dem Armen, das Paradies offen, euch dagegen, die ihr von Gold strotzet, verschlingt die Hölle. Wenn auch nackt, so hat er doch Christi Kleid treu bewahrt, ihr dagegen, die ihr in Seide einhergeht, habt das Gewand Christi verloren. Paulus liegt begraben unter wertlosem Staub, um aufzustehen zur Herrlichkeit; euch aber, die ihr samt euren Schätzen brennen werdet, beschweren mühevoll aus Stein gearbeitete Grabstätten. Ich bitte, schonet euch, schonet wenigstens euren geliebten Reichtum! Warum hüllt ihr denn sogar eure Toten in goldgestickte Kleider ein ? Warum hört der Ehrgeiz nicht auf in den Tagen der Trauer und der Tränen? Können denn die Leiber der Reichen nur in Seide verwesen?