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Leben des hl. Einsiedlers Hilarion (BKV)
4.
Alle wunderten sich über seinen Mut trotz seiner Jugend. Allerdings leuchtete auch das Licht des Glaubens wie eine im Herzen wohnende Flammenglut aus seinen Augen. Schmächtig waren die Wangen, zart und schwach der Körper. Er schien nicht imstande zu sein, irgendwelche Unbilden, weder leichte Kälte noch Hitze ertragen zu können. Mit einem rauhen Gewand bedeckte er seine Glieder. Außerdem besaß er noch ein Obergewand aus Tierfell, welches ihm bei seiner Abreise der hl. Antonius gegeben hatte, und einen groben S. 37 Mantel. So ausgerüstet bewohnte er die weite und schreckliche Einöde zwischen Meer und Sumpfgelände. Fünfzehn Feigen, die er nach Sonnenuntergang genoß, bildeten seine Nahrung. Weil die Gegend durch Räubereien berüchtigt war, mußte er beständig den Wohnsitz wechseln. Was sollte unter diesen Umständen der Teufel tun? Wo sollte er angreifen? Er, der sich gerühmt hatte: „In den Himmel will ich hinaufsteigen, über den Sternen des Firmamentes will ich meinen Thron errichten, um dem Allerhöchsten ähnlich zu sein"1, sah sich besiegt von einem Knaben. Hilarion hatte den Satan bereits überwunden, als er wegen seiner Jugend noch nicht einmal zu sündigen vermochte.
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Is. 14, 14. ↩
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The Life of S. Hilarion
4.
His courage and tender years would have been a marvel to all, were it not that his heart was on fire and his eyes bright with the gleams and sparks of faith. His cheeks were smooth, his body thin and delicate, unfit to bear the slightest injury which cold or heat could inflict. What then? With no other covering for his limbs but a shirt of sackcloth, and a cloak of skins which the blessed Antony had given him when he set out, and a blanket of the coarsest sort, he found pleasure in the vast and terrible wilderness with the sea on one side and the marshland on the other. His food was only fifteen dried figs after sunset. And because the district was notorious for brigandage, it was his practice never to abide long in the same place. What was the devil to do? Whither could he turn? He who once boasted and said, 1“I will ascend into heaven, I will set my throne above the stars of the sky, I will be like the most High,” saw himself conquered and trodden under foot by a boy whose years did not allow of sin.
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Isa. xiv. 14 . ↩