23.
Ich muß einen anderen Weg einschlagen. Ich will die Jungfräulichkeit nicht loben, sondern Sorge tragen um ihre Sicherung. Es genügt nicht, zu wissen, was gut ist; vielmehr gilt es, das Gute um so sorgfältiger zu hüten, nachdem man sich einmal dazu entschlossen hat. Im ersten Falle handelt es sich nur um ein Urteil, im zweiten Falle aber kostet es uns Anstrengung. Im Urteil stimmen wir mit vielen überein, die Anstrengung teilen nur wenige mit uns. Es heißt: „Wer bis zum Ende ausharrt, wird selig werden. Viele sind berufen, aber nur wenige sind auserwählt.“ 1 Deshalb beschwöre ich Dich vor Gott, vor Christus Jesus und seinen auserwählten Engeln: Bringe die Gefäße des Herrn, die allein den Priestern zu schauen gestattet ist, nicht leichtfertig an die Öffentlichkeit, damit kein Unheiliger auf das Heiligtum Gottes sein Auge werfe. Oza berührte die Bundeslade, die anzufassen verboten war. Es traf ihn dafür ein plötzlicher Tod. 2 Aber kein silbernes oder goldenes Gefäß ist vor Gott so heilig wie der Tempel eines jungfräulichen Leibes. Der Schatten hat aufgehört, jetzt ist die Wahrheit da. Du redest ohne Arg. Selbst Unbekannte behandelst Du nicht geringschätzig, sondern unterhältst Dich freundlich mit ihnen. Aber unzüchtige Augen sehen S. 89 anders. Sie verstehen es nicht, eine schöne Seele zu betrachten, sondern nur einen schönen Leib. Ezechias zeigte den Assyrern den Schatz Gottes. Aber die Assyrer sahen daran nur, was ihre Gier reizte. Nachdem sie Judäa in häufigen Kriegen unterjocht hatten, stürzten sie sich zuerst auf die heiligen Gefäße und schleppten sie fort. Bei Schmausereien, umgeben von seinen vielen Konkubinen, trank Balthasar aus den Opferschalen; 3 ist es doch der Triumph des Lasters, das Heilige zu besudeln.
