3.
Der Beruf, den Du Dir erwählt hast, soll Dich nicht mit Stolz, wohl aber mit Furcht erfüllen. Wenn Du Dich auf den Weg machst, die Taschen voller Gold, dann mußt Du Dich vor dem Räuber in acht nehmen. Dieses Leben ist für uns Sterbliche ein Kampfplatz. 1 Hier müssen wir um die jenseitige Krone ringen. Wer sich zwischen Schlangen und Skorpionen bewegt, bleibt nicht ungefährdet. Der Herr sagt; „Mein Schwert ist trunken geworden im Himmel.“ 2 Da glaubst Du noch an Frieden auf der Erde, die Dornen und Disteln hervorbringt, von deren Staub sich die Schlange nährt? 3 Wir haben den Kampf nicht gegen Fleisch und Blut zu führen, sondern gegen die Mächte und die Gewalten dieser Welt und dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in der Luft. 4 Große Scharen von Gegnern umringen uns, alles ist mit Feinden angefüllt. Das gebrechliche Fleisch, das in naher Zeit zu Asche werden wird, kämpft allein mit dieser Übermacht. Kommt aber seine S. 64 Auflösung, und der Fürst der Welt 5 findet an ihm keine Sünde, dann magst Du beruhigt den Worten des Propheten lauschen: „Du brauchst Dich nicht zu ängstigen vor dem nächtlichen Schrecken, vor dem Pfeile, der den Tag durchschwirrt, vor dem Anschlag, den man in der Stunde der Finsternis gegen Dich plant, vor dem Angriff des Mittagsteufels. Zu Deiner Linken mögen tausend fallen und zehntausend zu Deiner Rechten, Du aber wirst unversehrt bleiben.“ 6 Wenn Dich die Menge der Feinde verwirrt, wenn Dir die Lockungen zum Schlechten den Angstschweiß aus den Poren treiben, wenn Du Dich fragst: „Was soll ich nur tun?“, dann gibt Dir Elisäus die Antwort. Er sagt: „Fürchte Dich nicht, denn mit uns sind mehr als mit ihnen.“ Er wird beten und sprechen: „Herr, öffne die Augen deiner Tochter, damit sie sehe.“ 7 Hast Du Deine Augen geöffnet, so wirst Du den feurigen Wagen schauen, der Dich nach dem Vorbild des Elias zum Himmel emportragen soll. 8 Voller Freude wirst Du dann singen: „Wie der Sperling entging meine Seele den Fallstricken der Jäger. Das Netz ist zerrissen, und ich bin frei.“ 9
