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Auszug aus den göttlichen Unterweisungen (BKV)
61. Die Treue und Standhaftigkeit.
Auch die Treue ist ein wichtiger Bestandteil der Gerechtigkeit; diese müssen zunächst wir bewahren, die wir von der Treue (fides) den Namen (fidelis) tragen, und vornehmlich in der Religion; denn Gott hat den Vorrang und Vorzug vor den Menschen. Wenn es ruhmvoll ist, für Freunde, für Eltern, für Kinder, d. i. für Menschen, den Tod auf sich zu nehmen, und wenn der, welcher das Opfer des Lebens bringt, langdauerndes Andenken und Lob erwirbt, um wieviel mehr muß es ehrenvoll sein, für Gott zu sterben, der für zeitlichen Tod ewiges Leben gewähren kann? Wenn daher ein solcher Zwang an uns herantritt, der uns nötigen will, von Gott abzufallen und zu den Gebräuchen der Heiden überzugehen, so soll keine Furcht, kein Schrecken uns wankend machen und abhalten, den uns überlieferten Glauben standhaft zu bewahren. Gott sei vor Augen, Gott im Herzen! Durch seine innere Hilfe werden wir den Schmerz der empfindsamen Natur und die Martern S. 205 des Leibes glücklich überwinden. Nichts schwebe uns dann vor Augen als die Belohnungen des unsterblichen Lebens; dann werden wir, selbst wenn es zum Zerreißen oder Versengen der Gliedmaßen kommt, leicht alles ertragen, was die Sinnlosigkeit der tyrannischen Grausamkeit gegen uns ins Werk setzen wird. Und schließlich wollen wir uns bemühen, dem Tode selbst nicht widerwillig und furchtsam, sondern bereitwillig und unerschrocken ins Auge zu schauen; denn wir kennen die Herrlichkeit, die bei Gott unser wartet, wenn wir nach dem Triumph über die Welt zu den Verheißungen kommen; wir kennen die Güter und die Größe der Glückseligkeit, mit der wir diese kurzen Übel und Leiden und den Verlust des irdischen Lebens aufwiegen werden.
Wenn es indes an der Möglichkeit solchen Ruhmes gebrechen sollte, so hat doch die Treue auch im Frieden ihren Lohn. Halten wir daher in allen Obliegenheiten des Lebens die Treue fest, und besonders auch die Treue im Stand der Ehe; denn es ist nicht genug, bloß fremde Ehe nicht anzutasten oder öffentliche Häuser zu meiden. Wer eine Gattin hat, suche nichts draußen, sondern sei zufrieden mit ihr allein und beobachte die heiligen Verpflichtungen eines keuschen und unentweihten Lagers. Denn Ehebruch und Unzucht begeht der vor Gott, welcher das Joch abwirft und mit einer Freien oder Sklavin unverstatteter Lust frönt. Aber wie das Weib durch die Bande der Keuschheit gebunden ist, daß sie nach nichts anderem verlangen darf, so verpflichtet das nämliche Gesetz auch den Mann, nachdem Gott Mann und Gattin zu alleiniger Angehörigkeit unauflöslich verbunden hat. Darum gebietet Gott, die Gattin nicht zu entlassen, außer sie wäre des Verbrechens des Ehebruchs überführt, auf daß niemals das Band des ehelichen Bündnisses, außer wenn es die Treulosigkeit zerrissen hat, aufgelöst werde. Auch das kommt zur Vollendung der Züchtigkeit noch hinzu, daß nicht bloß die Sünde fern bleibe, sondern auch der Gedanke daran. Denn daß eine auch noch so flüchtige Begierde den Geist entweiht, ist augenscheinlich, und ebenso, daß der Gerechte das Unrechte und Verkehrte weder tun noch wollen darf. Man muß also das Gewissen reinigen; denn Gott durchschaut S. 206 es, den man nicht täuschen kann. Man muß das Herz von allem Schmutze säubern, damit es der Tempel Gottes sein kann, ein Tempel, den nicht der Schimmer von Gold und Elfenbein, sondern der Glanz der Treue und Keuschheit durchstrahlt.
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The Epitome of the Divine Institutes
Chap. LXVI.--Of Faith in Religion, and of Fortitude.
Faith also is a great part of justice; and this ought especially to be preserved by us, who bear the name of faith, especially in religion, because God is before and to be preferred to man. And if it is a glorious thing to undergo death in behalf of friends, of parents, and of children, that is, in behalf of man, and if he who has done this obtains lasting memory and praise, how much more so in behalf of God, who is able to bestow eternal life in return for temporal death? Therefore, when a necessity of this kind happens, that we are compelled to turn aside from God, and to pass over to the rites of the heathens, no fear, no terror should turn us aside from guarding the faith delivered to us. Let God be before our eyes, in our heart, by whose inward help we may overcome the pain of our flesh, and the torments applied to our body. Then let us think of nothing else but the rewards of an immortal life. And thus, even though our limbs should be torn in pieces, or burnt, we shall easily endure all things which the madness of tyrannical cruelty shall contrive against us. Lastly, let us strive to undergo death itself, not unwillingly or timidly, but willingly and undauntedly, as those who know what glory we are about to have in the presence of God, having triumphed over the world and coming to the things promised us; with what good things and how great blessedness we shall be compensated for these brief evils of punishments, and the injuries of this life. But if the opportunity of this glory shall be wanting, faith will have its reward even in peace.
Therefore let it be observed in all the duties of life, let it be observed in marriage. For it is not sufficient if you abstain from another's bed, or from the brothel. Let him who has a wife seek nothing further, but, content with her alone, let him guard the mysteries of the marriage-bed chaste and undefiled. For he is equally an adulterer in the sight of God and impure, who, having thrown off the yoke, wantons in strange pleasure either with a free woman or a slave. But as a woman is bound by the bonds of chastity not to desire any other man, so let the husband be bound by the same law, since God has joined together the husband and the wife in the union of one body. On this account He has commanded that the wife shall not be put away unless convicted of adultery, and that the bond of the conjugal compact shall never be dissolved, unless unfaithfulness have broken it. 1 This also is added for the completion of chastity, that there should be an absence not only of the offence, but even of the thought. For it is evident that the mind is polluted by the desire, though unaccomplished; and so that a just man ought neither to do, nor to wish to do, that which is unjust. Therefore the conscience must be cleansed; for God, who cannot be deceived, inspects it. The breast must be cleared from every stain, that it may be a temple of God, which is enlightened not by the gleam of gold or ivory, but by the brightness of faith and purity.
[The law of divorce in Christian States. Sanderson, v. iv. p. 135.] ↩