42. Die Auferstehung und Himmelfahrt.
S. 180 Hernach nahmen sie den Leib des Herrn vom Kreuze herab und legten ihn ins Grab. Aber am dritten Tag entstand vor Anbruch des Lichtes ein Erdbeben, der Stein, mit dem sie das Grab verschlossen hatten, ward weggewälzt, und der Herr stand von den Toten auf. Im Grabmal fand sich nur die Leinwand, die den Leib umhüllt hatte. Seine Auferstehung am dritten Tage hatten die Propheten schon längst vorausverkündigt. So spricht David im 15. Psalme: „Du wirst meine Seele nicht im Totenreiche lassen und deinen Heiligen nicht die Verwesung schauen lassen“1. Ebenso spricht Oseas: „Dieser mein Sohn, der weise; darum wird er nicht bestehen beim Untergang seiner Kinder; aus der Hand der Unterwelt will ich ihn reißen. Wo ist dein Urteil, o Tod, wo ist dein Stachel?“2 Und wiederum: „Nach zwei Tagen wird er uns neu beleben, am dritten Tage“3. Nach der Auferstehung begab sich Christus nach Galiläa, sammelte die Jünger, welche die Furcht verscheucht hatte, wieder um sich, gab ihnen die Aufträge, die er beobachtet wissen wollte, und ordnete die Verkündigung des Evangeliums auf dem ganzen Erdkreise an. In ihr Inneres hauchte er den Heiligen Geist und gab ihnen die Macht, Wunderbares zu vollbringen, damit sie mit Wort und Tat für das Heil der Menschen wirkten. Und jetzt erst, am vierzigsten Tage, kehrte er, in einer Wolke entrückt, zum Vater zurück. Dieses hatte Daniel schon längst verkündet mit den Worten: „Ich schaute im Traumgesicht der Nacht; und siehe, auf den Wolken des Himmels kam einer in Gestalt des Menschensohnes und gelangte bis zum Alten der Tage; und die den Thron umstanden, stellten ihn dem Ewigen dar. Und gegeben ward ihm Reich und Ehre und Herrschaft; und alle Völker, Geschlechter und Zungen dienen ihm. Seine Macht ist ewig; sie wird nie vergehen, und nie wird sein Reich zerfallen“4. Ebenso spricht David im S. 181 109. Psalme: „Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich dir die Feinde lege zum Schemel deiner Füße“5.