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Werke Laktanz (250-325) Epitome divinarum institutionum Auszug aus den göttlichen Unterweisungen (BKV)

7. Herkules.

Während sie indes nach dem Glauben fast aller Völker für Götter gelten, so liefern doch die Taten, die sie ausgeführt haben und von denen Dichter und Geschichtschreiber erzählen, den deutlichen Beweis, daß sie nur Menschen waren. Die Zeiten, in denen Herkules gelebt hat, sind jedermann bekannt; war er doch Teilnehmer am Argonautenzuge und hat nach der Erstürmung Trojas Laomedon, den Vater des Priamus, wegen Eidbruchs erschlagen. Von jener Zeit an bis jetzt zählt S. 137 man etwas mehr als fünfzehnhundert Jahre. Herkules war nicht einmal von ehrlicher Abkunft, sondern die Frucht des Ehebruchs mit Alkmene1; er selbst war ganz den Lastern seines Vaters ergeben; weder weibliches noch männliches Geschlecht hatte vor ihm Ruhe; und bei der Durchwanderung des Erdkreises war es ihm weniger um den Ruhm als um die Lüsternheit zu tun, weniger um die Ausrottung wilder Tiere als um die Erzeugung von Kindern. Und er, der Unbesiegbare, ließ sich von der einen Omphale schmählich überwinden; ihr übergab er Keule und Löwenhaut, zog Weibergewand an, und zu den Füßen des Weibes schimpflich hingeworfen, empfing er den täglichen Spinnbedarf. Später ermordete er in einem Anfall von Wut seine kleinen Kinder und seine Gattin Megara. Zuletzt erhielt er von seiner Gattin Dejanira das Gewand2, und am ganzen Leib mit Geschwüren bedeckt, errichtete er sich, unvermögend, den Schmerz zu ertragen, auf dem Berge Öta den Holzstoß, auf dem er sich lebendig verbrannte. Um seiner Tapferkeit willen hätte man ihn füglich für einen Gott halten können; doch diese seine Taten erweisen ihn zuverlässig als Menschen.


  1. Herkules galt in der Sage als Sohn des Jupiter und der Alkmene, der Gemahlin des Thebanerkönigs Amphitryo. ↩

  2. Das vom Blut des sterbenden Centauren Nessus vergiftet war. ↩

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