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Works Lactantius (250-325) De opificio Dei

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On the Workmanship of God, or the Formation of Man

Chap. XX.--Of Himself and the Truth.

These things I have written to you, Demetrianus, for the present in few words, and perhaps with more obscurity than was befitting, in accordance with the necessity of circumstances and the time, with which you ought to be content, since you are about to receive more and better things if God shall favour us. Then, accordingly, I will exhort you with greater clearness and truth to the learning of true philosophy. For I have determined to commit to writing as many things as I shall be able, which have reference to the condition of a happy life; and that indeed against the philosophers, since they are pernicious and weighty for the disturbing of the truth. For the force of their eloquence is incredible, and their subtlety in argument and disputation may easily deceive any one; and these we will refute partly by our own weapons, but partly by weapons borrowed from their mutual wrangling, so that it may be evident that they rather introduced error than removed it.

Perhaps you may wonder that I venture to undertake so great a deed. Shall we then suffer the truth to be extinguished or crushed? I, in truth, would more willingly fail even under this burthen. For if Marcus Tullius, the unparalleled example of eloquence itself, was often vanquished by men void of learning and eloquence,--who, however, were striving for that which was true,--why should we despair that the truth itself will by its own peculiar force and clearness avail against deceitful and captious eloquence? They indeed are wont to profess themselves advocates of the truth; but who can defend that which he has not learned, or make clear to others that which he himself does not know? I seem to promise a great thing; but there is need of the favour of Heaven, that ability and time may be given us for following our purpose. But if life is to be wished for by a wise man, assuredly I should wish to live for no other reason than that I may effect something which may be worthy of life, and which may be useful to my readers, if not for eloquence, because there is in me but a slight stream of eloquence, at any rate for living, which is especially needful. And when I have accomplished this, I shall think that I have lived enough, and that I have discharged the duty of a man, if my labour shall have freed some men from errors, and have directed them to the path which leads to heaven.

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Gottes Schöpfung (BKV)

XX. Hauptstück. Über sich selbst und über die Wahrheit.

§ 1. Demetrianus, dies habe ich dir einstweilen mit wenigen Worten und vielleicht etwas dunkler, als es sich geziemt hätte, nach Maßgabe des Gegenstandes und der Zeitverhältnisse1 mitgeteilt, und du wirst dich damit zufrieden geben müssen, da du noch einmal, falls der Himmel es gewährt, mehr und Besseres lesen sollst2. Dann werde ich dich zur wahren Philosophie, und zwar vollkommener und besser aufmuntern.

§ 2. Ich habe nämlich beschlossen, alles, was zum ewigen Leben gehört, so viel wie möglich schriftlich niederzulegen, und zwar gegen die Philosophen, die eine ernste Gefahr für die Reinerhaltung der Wahrheit bedeuten.

§ 3. Denn die außerordentliche Macht der Beredsamkeit, die Feinheit der Beweisführung und Dialektik kann leicht einen berücken. Diese werden wir teils mit unseren Waffen, teils mit denen, die aus ihren gegenseitigen Widersprüchen genommen sind, besiegen, damit S. 284 es sich herausstelle, daß sie den Irrtum mehr heraufbeschworen als behoben haben.

§ 4. Vielleicht befremdet es dich, daß ich mich an ein so großes Werk wage. Sollen wir zugeben, daß die Wahrheit3 unterdrückt und vernichtet werde? Ich möchte unter dieser Last sogar lieber hinsinken4.

§ 5. Denn wenn sogar M. Tullius, dieser große Redner, oft Ungelehrten und Ungebildeten, weil diese für die Wahrheit kämpften, unterlegen ist, weshalb sollten wir daran verzweifeln, daß die Wahrheit gegen die trügerische und berückende Beredsamkeit, mit der ihr eigenen Kraft und Herrlichkeit nicht aufkommen werde?

§ 6. Jene5 zwar pflegen sich als Vertreter der Wahrheit zu gebärden: Wer aber kann etwas verteidigen, was er nicht kennt, oder andern etwas klar machen, was er selbst nicht weiß?

§ 7. Ich scheine etwas Großes zu versprechen, aber es bedarf nur der göttlichen Gnade, daß uns die Möglichkeit und die Zeit geboten sei, den Vorsatz auszuführen.

§ 8. Wenn der Weise sich das Leben wünschen soll, so möchte ich wahrlich aus keinem andern Grunde zu leben wünschen, als um ein Werk zu vollbringen, das des Lebens wert wäre, und das den Lesern, wenn schon nicht für die Beredsamkeit, da der Strom der Rede bei mir nur spärlich fließt, so doch fürs Leben Nutzen schaffen möchte. Das ist das einzig Richtige.

§ 9. Gelingt mir dies, so glaube ich genug gelebt und meine Pflicht als Mensch erfüllt zu haben, wenn ich einige Menschen vom Irrtum befreit und ihnen den Weg zum Himmel gewiesen habe.


  1. Siehe die Einleitung. ↩

  2. Siehe die Einleitung. ↩

  3. Die Wahrheit, d. i. die christliche Religion. ↩

  4. Nämlich im Bestreben, die Wahrheit zu verteidigen. ↩

  5. Von der eigentlichen, durch Christus gelehrten Wahrheit besitzen die Philosophen keine Kenntnis. ↩

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Translations of this Work
De l'ouvrage de Dieu, ou de la formation de l'homme Compare
Gottes Schöpfung (BKV)
On the Workmanship of God, or the Formation of Man
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Einleitung zur "Gottes Schöpfung"
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