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De la colère de Dieu
XXIII.
Puisque, au rapport de quelques grands hommes, il y a plusieurs sibylles, je ne dois pas me contenter d'avoir produit le témoignage d’une seule. Les livres de la sibylle de Cumes sont tenus fort secrets, à cause qu'ils contiennent la destinée du peuple romain. Mais les autres sont assez communs, et il n'y a point de loi qui défende aux particuliers de les avoir et de les lire. Il y en a un qui déclare en ces termes à toutes les nations que la colère de Dieu tombera sur elles pour châtier leurs crimes :
A la fin des siècles la colère terrible de Dieu tombera sur le monde coupable.
Une autre attribue à la même colère le déluge, qui, pour abolir le crime, détruisit le genre humain :
Lors, dit-elle, que le Dieu du ciel se mit en colère contre les hommes, il couvrit la surface de la terre des eaux de la mer.
Elle décrit aussi l'embrasement qui abolira une seconde fois les crimes. Voici ses paroles:
Lorsque la colère de Dieu sera de telle sorte allumée qu'elle ne pourra plus s’éteindre, elle exterminera le genre humain par le feu.
Ovide a dit sur le même sujet :
Qu'il devait arriver un temps ou le ciel, la terre, la mer et tout l'univers, seraient embrasés.
Ce temps-là arrivera lorsque le culte de Dieu sera tout à fait aboli. La même sibylle avoue pourtant qu'il se laisse fléchir, puisqu'elle exhorte les pécheurs à avoir recours à sa miséricorde, et qu'elle leur promet qu'il leur pardonnera s'ils embrassent la piété. Ces témoignages ne font que trop voir la faiblesse des arguments dont se servent les philosophes pour ôter à Dieu le mouvement de la colère, et la fausseté de l'opinion qui les porte à lui attribuer, comme un avantage, une insensibilité qui serait tout à fait contraire à sa grandeur. La majesté des royaumes et des empires de la terre ne peut être conservée que par la crainte des sujets. Un prince qui ne se mettrait point en colère ne trouverait point d'obéissance et ne maintiendrait point son autorité. Un simple particulier qui n'aurait que de la douceur serait dépouillé de son bien, outragé et moqué de tout le monde. Que si ceci est véritable, comment Dieu maintiendrait-il la grandeur et la gloire de son empire, si, étant exempt de colère, il n'imprimait aucune terreur dans le cœur des hommes? Apollon de Milet, ayant été consulté sur le sujet de la religion des Juifs, fit la réponse qui suit :
Elle honore le souverain roi et le tout-puissant créateur, en présence duquel la mer et la terre, le ciel, les enfers et les démons mêmes, tremblent de crainte.
Si Dieu était aussi immobile que ces philosophes le représentent, il ne ferait pas trembler ainsi toute la nature. Personne n'obéit que par contrainte. Pour bien commander, on est obligé d'imprimer de la terreur, et pour en imprimer il faut témoigner de la colère. Quiconque n'en témoignera point, commandera ce qu'il voudra, mais ses commandements seront méprisés. Que chacun sonde son propre cœur et se consulte soi-même, et il apprendra qu'on ne peut exercer aucun empire sans témoigner de la colère, ni sans ordonner des châtiments. Puisque Dieu exerce un empire absolu sur l'univers, il faut qu'il entre quelquefois en colère.
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Vom Zorne Gottes (BKV)
23. Aussprüche anderer Sibyllen.
Weil indes die gelehrtesten Schriftsteller von mehreren Sibyllen berichten, so dürfte das Zeugnis einer einzigen nicht genügen, um unserer Ansicht gemäß den vollen Beweis der Wahrheit zu erbringen. Die Bücher der Sibylla von Cumä, in denen die Schicksale der Römer verzeichnet sind, werden geheim gehalten; für die Bücher fast aller übrigen gibt es kein Verbot, das den allgemeinen Gebrauch untersagte. Von diesen Sibyllen kündigt die eine allen Völkern den Zorn Gottes an wegen der Ruchlosigkeit der Menschen und beginnt in folgender Weise:
„Ehe der mächtige Zorn der letzten Tage hereinbricht
Über die trotzige Welt, verkünd' ich die Drohungen Gottes,
Künde der Zukunft Schrecken voraus den Bewohnern der Erde.“
Eine andere Sibylla erklärt, daß Gottes Unwille wider die Ungerechten in der früheren Weltzeit die Sündflut heraufgeführt hat, um der Bosheit des menschlichen Geschlechtes ein Ende zu machen. Denn sie sagt:
„Als der himmlische Gott von heiligem Zorne entbrannt war
Wider das ganze Geschlecht, die Städte mitsamt den Bewohnern,
Brach die Sündflut herein, und Meer bedeckte die Länder.“
Auf ähnliche Weise hat sie den künftigen Weltbrand S. 123 geweissagt, der wiederum der Gottlosigkeit der Menschen ein Ziel setzen sollte:
„Dann wird man nimmer an Gott die Güte und Milde erfahren,
Sondern die Wucht des Zorns, mit dem er auf einmal der Menschen
Ganzes Geschlecht austilgt in der schrecklichen Lohe des Weltbrands.“
Daher heißt es bei Naso1 von Jupiter:
„Auch erinnert sich Zeus des Spruchs in den Büchern des Schicksals:
Einst wird kommen die Zeit, wo die Erde, das Meer und des Himmels
Burg wird vom Brande erfaßt und des Weltalls Bau in Gefahr kommt“2.
Dies muß dann eintreten, wenn die Verehrung und der Dienst des höchsten Gottes bei den Menschen verschwunden ist. Doch beteuert die nämliche Sibylla, daß Gott durch Reue über das Vergangene und durch Besserung des Lebens sich besänftigen lasse, indem sie beifügt:
„Ach, ihr Armen, nun ändert den Sinn und erreget nicht fürder Gottes des Mächtigen Zorn.“
Und gleich nachher:
„Nicht wird Gott euch verderben, und wiederum lassen vom Zorne,
Wenn ihr mit Herz und Sinn preiswürdige Frömmigkeit übet.“
Endlich verkündet eine dritte Sibylla, daß man Gott, den Schöpfer der himmlischen und irdischen Dinge, lieben müsse, damit nicht zum Verderben der Menschen sich sein Unmut erhebe; denn sie mahnt:
„Daß nicht, von Groll erfaßt, der Unsterbliche gänzlich verderbe
Das gesamte Geschlecht, und die schamlose Gattung vertilge,
S. 124 Das muß die Liebe verhüten zum weisen und ewigen Schöpfer.“
Daraus ersieht man, wie nichtig die Beweisgründe der Philosophen sind, die Gott den Zorn absprechen, und die unter den Vorzügen Gottes auch das anführen, was von allem das Unnützeste ist, dagegen Gott das entziehen, was für die menschlichen Dinge das Heilsamste ist, und worauf die Majestät selbst sich gründet. Wenn Macht und Herrschaft auf Erden nicht von Furcht bewacht wird, so ist sie ohne Bestand. Nimm dem Könige den Zorn, und niemand wird ihm mehr gehorchen, ja er wird vom Throne herabgestürzt werden. Entreiße dem gewöhnlichen Manne den Trieb des Zornes, und wer wird ihn nicht berauben, wer ihn nicht verspotten und mißhandeln? Er wird weder Kleidung noch Wohnsitz oder Unterhalt mehr behaupten können; andere werden seine ganze Habe an sich reißen; und da sollten wir glauben, daß die Hoheit des himmlischen Königs ohne Zorn und Furcht bestehen könnte? Als der milesische Apollo über die Religion der Juden befragt wurde, führte er in seiner Antwort folgendes auf:
„Er ist der mächtige Gott, der König und Schöpfer des Weltalls;
Vor ihm erbebt die Erde, das Meer und die Räume der Himmel
Und der Unterwelt Tiefen, vor ihm erschauern die Geister.“
Wenn Gott so gelassen ist, wie die Philosophen ihn darstellen, warum erzittern dann auf seinen Wink nicht bloß die Dämonen, die Diener einer so großen Macht, sondern auch Himmel und Erde und das ganze All der Dinge? Niemand ist dem andern untergeben außer aus Zwang; alle Herrschaft gründet sich auf Furcht, und die Furcht auf Zorn. Wenn niemand dem Ungehorsamen zürnt, so kann nichts ihn zum Gehorsam zwingen. Es befrage nur jeder seine eigenen Neigungen; dann wird er einsehen, daß man niemand ohne Zorn und Züchtigung unter das Joch der Herrschaft beugen kann. Wo kein Zorn, da ist auch keine Herrschaft. Gott aber hat eine Herrschaft; darum muß er auch Zorn haben, der die Grundlage der Herrschaft ist.