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Über die Geduld (BKV)
5. Ungeduld war die Ursache der Sünde beim Teufel, bei den ersten Menschen, und ist es bei ihren Nachkommen, besonders beim jüdischen Volke.
Es ist wohl angebracht und nicht ohne Nutzen, die Erörterung von den notwendigen Grundwahrheiten des Glaubens ausgehen zu lassen. Wortreichtum, obwohl manchmal ein Tadel, gereicht in Sachen der Erbauung niemals zum Vorwurf. Und so bringt es die S. 40Sache mit sich, wenn also von irgend einer Tugend die Rede ist, auch das Gegenteil davon zu betrachten. Das, wonach man streben muss, wird besser ins Licht gesetzt werden, wenn dargelegt ist, was man folgerecht zu meiden hat. Erwägen wir also in betreff der Ungeduld, ob sie nicht etwa ähnlich wie die Geduld in Gott als das Gegenteil davon von unserm bösen Feinde erzeugt und empfunden sei, und es wird daraus erhellen, wie sehr sie vor allem dem Glauben widerstrebe. Denn, was sein Dasein dem Nebenbuhler Gottes verdankt, das kann fürwahr dem Eigentum Gottes nicht günstig sein! Unter dem Eigentum besteht dieselbe Feindschaft wie unter den Besitzern. Wenn aber Gott die höchste Güte ist, so ist der Teufel im Gegenteil die größte Bosheit. Eben durch ihre Gegensätzlichkeit geben sie zu erkennen, dass keiner dem ändern Vorschub leistet, und es kann ebensowenig den Schein haben, als gehe von dem Schlechten etwas Gutes aus, als von dem Guten etwas Schlechtes. Ich finde also den Ursprung der Ungeduld im Teufel selbst. Denn dass Gott der Herr alle Dinge, die er gemacht, seinem Ebenbilde, d. i. dem Menschen, unterwarf, das ertrug jener schon damals mit Unwillen. Hätte er das geduldet, so hätte er keinen Schmerz darüber empfunden, und wenn er keinen Schmerz empfunden hätte, so hätte er auch keinen Neid gegen den Menschen gehegt. Den letzteren betrog er, weil er ihn beneidete, er hatte ihn aber beneidet, weil er Schmerz empfand, er empfand Schmerz sicher nur deshalb, weil er jenes nicht geduldig ertragen konnte. Wie dieser Engel des Verderbens zu Anfang war, ob erst schlecht oder erst ungeduldig, verschmähe ich zu untersuchen; denn es ist offenbar, dass entweder die Ungeduld mit der Schlechtigkeit oder die Schlechtigkeit mit Ungeduld begonnen hat, dass sie nachher gemeinschaftliche Sache miteinander machten und auf gemeinsamem väterlichen Schösse unzertrennbar heranwuchsen.
Was der Teufel zuerst gefühlt und womit er den ersten Schritt zur Sünde getan hat, ebendasselbe, die Ungeduld, ruft er, durch eigene Erfahrung über die Reizmittel zum Sündigen belehrt, nun seinerseits zu Hilfe, S. 41um den Menschen ins Verbrechen hineinzutreiben. Er veranstaltete sofort ein Zusammentreffen mit dem Weibe, und sie wurde, ich will keinen zu kühnen Ausdruck gebraucht haben, schon durch das bloße Gespräch mit ihm von seinem durch Ungeduld verpesteten Geiste angeweht. Sie würde überhaupt gar niemals gesündigt haben, wenn sie, dem göttlichen Gebote gehorchend, Ausdauer bewahrt hätte. Aber sie ließ es sich ferner nicht mit dieser Zusammenkunft für sich allein genügen, sondern in Gegenwart Adams, der noch nicht ihr Ehemann war und ihr noch kein Gehör zu geben brauchte, konnte sie das Schweigen nicht mehr ertragen und machte ihn zum Fortleiter dessen, was sie vom Bösen eingesogen hatte. Es geht nun also auch der andere Mensch durch die Ungeduld des ersten zugrunde; er geht sofort zugrunde auch durch seine eigene Ungeduld, die nun in beiden Beziehungen begangen war, sowohl in betreff der Vorschrift Gottes als der Umgarnung des Teufels, indem er jene zu halten, diese zurückzuweisen nicht ertrug. Das ist der erste Ursprung der Verurteilung und des Verbrechens; da fing Gottes Zorn an, wo der Mensch ihn zu beleidigen angeleitet wurde. Von da an, wo der erste Unwille stattfand, datiert bei Gott das erste Eintreten der Geduld. Er begnügte sich damals mit der bloßen Verfluchung und entsprach den Anforderungen der Strafgerechtigkeit nur am Teufel.
Welches Vergehen gibt es sonst, das dem Menschen vor diesem Ungeduldsfehler zur Last gelegt werden könnte? Er war voll Unschuld, Gott und dem Nächsten Freund und ein Bewohner des Paradieses. Sobald er dagegen einmal der Ungeduld unterlegen war, hörte er auf, an Gott Gefallen zu finden, er hörte auf, die himmlischen Dinge tragen zu können. Von da an war der Mensch der Erde überantwortet, von den Augen Gottes verstoßen und fing an, der Ungeduld leicht zugänglich zu werden für alles, was Gott missfällt. Denn da die Fruchtbarkeit des Weibes aus der Saat des Teufels sofort eine böse geworden war, so gebar sie alsbald einen Sohn des Zornes und unterrichtete ihren Sprössling in ihren Künsten. Was dem Adam selbst und der Eva S. 42den Tod gegeben hatte, das leitete auch ihren Sohn an, den ersten Mord zu begehen. Wenn Kain, dieser erste Mörder und erste Brudermörder, die Verschmähung seiner Opfergaben seitens des Herrn gleichmütig und geduldig ertragen hat, wenn er nicht zornig gegen seinen Bruder wurde, wenn er niemanden getötet hat, dann habe ich keinen Grund, jenen Mord der Ungeduld zuzuschreiben. Wenn er also ohne Zorn keinen Mord begehen und ohne Ungeduld nicht zornig werden konnte, so legt er damit den Beweis ab, dass seine aus Zorn begangene Handlung auf das zurückzuführen sei, was den Zorn eingab.
Das war die Wiege der Ungeduld, die sich damals sozusagen noch in ihrer Kindheit befand. Und welches Wachstum erlangte sie alsbald! Es ist auch kein Wunder. Wenn sie die erste Sünderin war, so folgt notwendig daraus, dass sie, weil die erste, deshalb notwendig auch jeder Sünde ganz allein das Dasein gibt und aus ihrer Fülle die verschiedenen Kanäle des Verbrechens ihren Ausgang nehmen. Vom Morde ist schon die Rede gewesen. Da er jedoch uranfänglich vom Zorn seine Entstehung nahm, so führen auch alle Anlässe, die er nachmals fand, auf die Ungeduld als seinen eigentlichen Ursprung zurück. Mag jemand aus Feindschaft oder eines Raubes wegen dieses Verbrechen begehen, so geht immer die Erscheinung vorher, dass er ein ungeduldiger Sklave des Zornes oder der Habsucht war. Welcher Antrieb auch immer vorhanden ist, ohne Mangel an Geduld kann er nicht zur Verwirklichung gelangen. Wer hat je einen Ehebruch begangen, außer wenn er den Trieb der Lust nicht mehr aushalten konnte? Und wenn dergleichen bei den Weibern auch durch Bezahlung erzwungen wird, so ist ein solches Preisgeben der Keuschheit um Geld sicher doch nur durch ein ungeduldiges Verlangen nach Gewinnst veranlasst1.
So viel darüber, weil die genannten Laster als die Hauptlaster vor dem Herrn gelten. Jede Sünde ist, um S. 43die Sache summarisch zu fassen, auf Rechnung der Ungeduld zu schreiben. Das Böse ist die mangelnde Geduld im Guten. Der Unzüchtige hat keine Geduld dafür, Keuschheit zu üben, der Unehrliche keine für die Rechtschaffenheit, der Gottlose keine für die Frömmigkeit, der Unruhige keine für die Eingezogenheit, Um schlecht zu werden, dazu gehört bei jedem, wer er auch sei, weiter nichts, als dass man im Guten nicht zu verharren vermag. Wie sollte also ein solcher Bandwurm2 von Sünden nicht den Herrn, dem alles Schlechte missfällt, beleidigen?
Ist es nicht offenkundig, dass das Volk Israel den Herrn fortwährend durch seine Ungeduld beleidigt hat, indem es des Armes, der es aus den Plagen Ägyptens herausgezogen, späterhin vergessend von Aaron Götzen zu Führern begehrt und das beigesteuerte Gold zu einem Götzenbilde umgießt? Es hatte das so notwendige Verweilen des Moses, der mit dem Herrn redete, mit Ungeduld aufgenommen. Unmittelbar nach dem essbaren Regen des Manna und dem Geleite des wasserspendenden Felsens verzweifeln sie am Herrn und können einen dreitägigen Wassermangel nicht ertragen. Auch dies wird ihnen als eine Ungeduld vom Herrn zum Vorwurf gemacht. Und um uns nicht ganz ins einzelne zu verlieren - sie sind mit einem Wort stets nur durch Sünden der Ungeduld umgekommen. Wie hätten sie sonst Hand an die Propheten legen können, als weil sie zum Zuhören keine Geduld hatten? An den Herrn selbst haben sie Hand angelegt; sie hatten nicht einmal Geduld genug, ihn zu sehen. Hätten sie sich zur Geduld bequemt, so wären sie befreit worden.
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De la patience
V.
Toutefois ce n'est pas chose oiseuse que de poursuivre la discussion des points essentiels de la foi, parce que ce n'est pas chose infructueuse. Si la prolixité est quelquefois honteuse, elle ne saurait l'être quand il s'agit d'édifier. C'est pourquoi, si l'on veut traiter à fond de quelque vertu, la discussion demande que l'on examine le vice contraire: vous montrerez plus clairement ce qu'il faudra suivre, en exposant ce qu'il faudra éviter. Considérons donc ce que c'est que l'impatience. Comme la patience a Dieu pour principe, son antagoniste n'est-elle pas née et ne réside-t-elle pas dans notre ennemi? Car ce qui est conçu par le rival de Dieu, par là même ne saurait s'allier aux choses de Dieu. Même opposition entre les choses qu'entre les auteurs. Or, Dieu étant très-bon, et le démon, au contraire, très-mauvais, ils nous témoignent par la différence qui les sépare que l'un ne fait rien pour l'autre, de sorte que le bien ne peut pas plus sortir de ce qui est mauvais, que le mal ne peut sortir de ce qui est bon.
Je remarque donc que l'impatience a son origine dans le démon, lorsque celui-ci supporta impatiemment que le Seigneur eût soumis à son image, c'est-à-dire à l'homme, tous les êtres qu'il avait créés. En effet, il n'en aurait conçu aucun déplaisir, s'il l'eût supporté avec patience; s'il n'en avait conçu aucun déplaisir, il n'aurait point été jaloux de l'homme. Tant il est vrai qu'il le trompa parce qu'il était jaloux. Il fut jaloux, parce qu'il avait conçu du déplaisir. Il avait conçu du déplaisir, parce qu'il n'avait point enduré avec patience. L'ange de la perdition commença-t-il par être méchant ou impatient, je dédaigne de l'examiner; toujours est-il constant que l'impatience commença avec la malice, ou que la malice naquit de l'impatience; puis elles conspirèrent ensemble et grandirent simultanément dans le sein d'un même père. Instruit par sa propre expérience combien celle qu'il avait connue le premier et par laquelle il était entré dans le péché, était efficace pour le péché, il appela aussitôt l'impatience à son secours pour amener la chute de l'homme. Il aborde sur-le-champ Eve, à laquelle, je puis le dire sans crainte, il souffle avec ses paroles l'esprit contagieux de l'impatience. Elle n'aurait jamais péché si elle eût persévéré par la patience dans la défense que Dieu lui avait faite.
Mais que dis-je? Elle ne se contente pas d'avoir reçu le souffle corrupteur; incapable plus long-temps de silence, elle parle devant Adam, qui; n'étant pas encore son mari, n'était pas obligé d'ouvrir l'oreille à ses discours, et elle le fait ainsi le propagateur du mal que lui avait communiqué l'esprit mauvais. Ainsi périt l'autre créature humaine par l'impatience de la première: Adam périt lui-même par sa double impatience, à l'égard des avertissements de Dieu et de la tentation du démon, ne sachant ni garder ceux-là ni repousser celle-ci. Voilà donc la première origine du jugement confondue avec la première origine du péché. La colère de Dieu commença par où avait commencé la révolte de l'homme; ou plutôt la première indignation de Dieu manifesta sa première patience; car, se contentant de maudire, il étouffa le mouvement de sa colère contre le démon. Quel crime peut-on reprocher à l'homme avant ce premier crime d'impatience? Il vivait dans l'innocence; il était l'ami et le proche de Dieu; il habitait le paradis. Mais une fois qu'il eut succombé à l'impatience, il cessa de goûter les choses de Dieu; il cessa d'aspirer aux choses célestes. Banni ensuite de la présence de son Dieu, exilé sur la terre, l'homme fut envahi bientôt par l'impatience, qui le précipita dans toutes les prévarications contre son maître. Car cette passion, conçue par le germe du démon, dans la fécondité de sa malice, engendra sur-le-champ la colère, sa fille. Elle fit plus que l'engendrer, elle la forma à son école. Elle avait plongé dans la mort Adam et Eve: elle apprit à leur fils à commencer par l'homicide. J'ai tort d'attribuer ce crime à l'impatience, si Caïn, ce premier homicide et ce premier fratricide, supporta de sang-froid et non avec impatience que ses offrandes fussent rejetées par le Seigneur, s'il ne s'emporta point contre son frère, en un mot, s'il n'a immolé personne. Mais comme il n'a pu tuer sans être poussé par la colère, ni être poussé par la colère sans être impatient, il est évident que le crime, commis par la colère, doit être imputé à celle qui suggéra l'impatience.
Voilà, en quelque façon, le berceau de l'impatience encore naissante. Mais bientôt quels développements! et il ne faut point s'en étonner. Car si elle a prévariqué la première, de ce qu'elle est la première, il suit qu'elle est l'origine de tous les péchés, et qu'ils jaillissent de cette source primordiale. Nous l'avons prouvé pour l'homicide. Il est produit immédiatement par la colère; mais quel qu'en soit le motif ultérieur, il remonte toujours à l'impatience comme à sa première source. Qu'on soit homicide par haine ou par cupidité, il a fallu auparavant qu'on ne pût résister à la haine ou à la cupidité. Tout ce qui nous emporte n'est jamais sans une fièvre d'impatience qui court à l'exécution. Qui s'est jeté dans l'adultère sans avoir cédé aux assauts de la volupté? Pourquoi la femme vend-elle sa pudeur? parce que sa patience a été vaincue quand il fallait mépriser le gain. Telles sont les principales offenses contre Dieu. Mais, pour le dire en un mot, tout péché a sa source dans l'impatience. Le mal n'est que l'impatience du bien. Point d'impudique qui ne soit impatient de la chasteté, le méchant de la bonté, l'impie de la piété, le turbulent du repos! On devient vicieux parce qu'on n'a pas le courage de persévérer dans le bien.
Si telle est la source des péchés, comment n'offenserait-elle pas le Seigneur, qui condamne les péchés? N'est-il pas d'ailleurs manifeste que les révoltes permanentes d'Israël contre le Seigneur provenaient de l'impatience? D'où vient qu'oubliant le bras céleste qui l'avait arraché aux tribulations de l'Egypte, il demande à Aaron des dieux qui puissent marcher à sa tête? D'où vient qu'il apporte ses offrandes pour en forger une idole d'or? De ce qu'il supportait impatiemment les lenteurs si nécessaires de Moïse, qui s'entretenait avec le Seigneur. Après la rosée nourrissante de la manne, après l'eau qui jaillit du rocher, ils désespérèrent du Seigneur, incapables d'endurer une soif de trois jours. Le Seigneur lui-même leur reproche cette impatience. En un mot, pour ne pas nous perdre dans un plus long détail, les ruines d'Israël ne vinrent jamais que de son impatience. Pourquoi les Juifs mirent-ils la main sur les prophètes, sinon par impatience d'entendre? Pourquoi immolèrent-ils Jésus-Christ lui-même, sinon par impatience de voir? Donnez-leur la patience, ils sont délivrés.