Edition
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De mortibus persecutorum
14.
[1] Sed Caesar non contentus est edicti legibus; aliter Diocletianum aggredi parat. [2] Nam ut illum ad propositum crudelissimae persecutionis impelleret, occultis ministris palatio subiecit incendium, et cum pars quaedam conflagrasset, Christiani arguebantur velut hostes publici et [cum] ingenti invidia simul cum palatio Christianorum nomen ardebat: illos consilio cum eunuchis habito de extinguendis principibus cogitasse, duos imperatores domi suae paene vivos esse combustos. [3] Diocletianus vero, qui semper se volebat videri astutum et intellegentem, nihil potuit suspicari, sed ira inflammatus excarnificari omnes suos protinus praecepit. [4] Sedebat ipse atque innocentes igne torrebat; item iudices universi, omnes denique qui erant in palatio magistri data potestate torquebant. [5] Erant certantes quis prior aliquid inveniret: nihil usquam reperiebatur, quippe cum familiam Caesaris nemo torqueret. Aderat ipse et instabat nec patiebatur iram inconsiderati senis deflagrare. [6] Sed quindecim diebus interiectis aliud rursus incendium molitus est, sed celerius animadversum, nec tamen auctor apparuit. [7] Tunc Caesar medio hiemis profectione parata prorupit eodem die, contestans fugere se, ne vivus arderet.
Übersetzung
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Von den Todesarten der Verfolger (BKV)
14. Brand im Palaste.
Galerius war mit den Bestimmungen des Ediktes nicht zufrieden; darum suchte er sich auf andere Weise an Diokletian heranzumachen. Um ihn nämlich zum Entschlusse der grausamsten Verfolgung zu bewegen, ließ er durch geheime Hand Feuer an den Palast legen. Ein Teil brannte nieder. Die Schuld legte man den Christen bei als Feinden der öffentlichen Wohlfahrt, und im wilden Aufflammen des Hasses brannte mit dem Palaste zugleich der Name der Christen. Diese hätten geheime Abmachungen mit den Kämmerern getroffen und an die Wegräumung der beiden Herrscher gedacht. Die beiden Kaiser wären in ihrem eigenen Palaste beinahe lebendig verbrannt worden. Diokletian, der sonst immer für schlau und einsichtsvoll gelten wollte, konnte hier keinen Argwohn schöpfen. In der ersten Aufwallung des Zornes befahl er sofort, seine ganze Dienerschaft zu foltern1. Er selbst saß zu Gericht und ließ die Unschuldigen mit Feuer martern. Ebenso quälten die sämtlichen Richter, kurz alle im Palaste, da auch die Verwaltungsbeamten eigene Ermächtigung erhalten hatten. Man wetteiferte, wer zuerst etwas herausbringen würde. Nirgends konnte man etwas finden; denn das Hausgesinde des Galerius unterwarf niemand der Folterung. Dieser war selbst zur Stelle und drängte und ließ den Zorn des unbedachtsamen Greises nicht verlodern. Nach Verlauf von fünfzehn Tagen ließ Galerius abermals Feuer legen. Der Brand wurde rascher bemerkt, aber wieder trat kein S. 19 Anstifter zutage. Jetzt rüstete er sich mitten im Winter zur Abreise und stürzte noch am nämlichen Tage aus dem Hause mit der Beteuerung, er fliehe, weil er nicht lebendig verbrannt werden wolle.
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Römisches Martyrologium, 2. Okt.: "Zu Nikomedien das Andenken des hl. Eleutherius, Soldaten und Märtyrers, mit einer großen Zahl anderer. Als nämlich der Palast des Diokletian niederbrannte, wurden sie fälschlich dieses Verbrechens angeklagt und auf Befehl des grausamen Kaisers scharenweise getötet; die einen starben durchs Schwert, die anderen wurden verbrannt, die anderen ins Meer gestürzt.“ ↩