Edition
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De mortibus persecutorum
19.
[1] Cum haec essent constituta, proceditur Kalendis Mais. Constantinum omnes intuebantur, nulla erat dubitatio; milites qui aderant et primores militum electi et acciti ex legionibus in hunc unum intenti gaudebant, optabant, et vota faciebant. [2] Erat locus altus extra civitatem ad milia fere tria, in cuius summo Maximianus ipse purpuram sumpserat, et ibi columna fuerat erecta cum Iovis signo. Eo pergitur. [3] Contio militum convocatur. Incipit senex cum lacrimis alloquitur milites: se invalidum esse, requiem post labores petere, imperium validioribus tradere, alios Caesares subrogare. Summa omnium expectatio, quid afferet. [4] Tunc repente pronuntiat Severum et Maximinum Caesares; opstupefiunt omnes. In tribunali Constantinus adstabat susum; haesitare inter se num Constantini immutatum nomen esset, cum in conspectu omnium Maximianus ma num retrorsus extendens protraxit a tergo Daiam Constantino repulso et exutum vestem privatam constituit in medium. Mirari omnes qui esset, unde esset.[5] Nemo tamen reclamare ausus est cunctis insperatae novitate rei turbatis. Huic purpuram Diocetianus iniecit suam qua se exuit, et Diocles iterum factus est. [6] Tum descenditur, et reda per civitatem veteranus rex foras exporta tur in patriamque dimittitur. Daia vero sublatus nuper a pecoribus et silvis, statim scutarius, continuo protector, mox tribunus, postridie Caesar, accepit Orientem calcandum et conterendum, quippe qui neque militiam neque rem publicam sciret, iam non pecorum, sed militum pastor.
Übersetzung
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Von den Todesarten der Verfolger (BKV)
19. Erhebung von Severus und Daja zu Cäsaren.
Nachdem diese Abmachungen getroffen waren, fand am ersten Mai1 ein feierlicher Aufzug statt. Alles blickte auf Konstantin. Man hegte keinerlei Zweifel. Die anwesenden Soldaten und die angesehensten des Heeres, die man aus den Legionen eigens ausgewählt und beigezogen hatte, schauten in freudiger Erwartung auf Konstantin allein. In ihm vereinigten sich ihre Wünsche und Gelübde. Außerhalb der Stadt lag in der Entfernung von drei Milien2 eine Anhöhe, auf deren Gipfel einst auch Galerius den Purpur erhalten hatte. Es war dort eine Säule errichtet mit dem Bildnisse Jupiters. Dorthin ging der Zug. Die Soldaten werden zur Versammlung berufen. Mit Tränen beginnt der Greis seine Ansprache an die Soldaten: Seine Kräfte seien erschöpft, er suche Ruhe nach der Arbeit. Die Herrschaft wolle er auf kräftigere Schultern übertragen und andere zu Cäsaren ernennen. Höchste Erwartung aller, was er vorbringen werde. Da verkündet er mit S. 27 einemmale Severus und Maximin als Cäsaren. Die Überraschung war allgemein. Oben auf der Tribüne stand Konstantin. Man war unschlüssig, ob nicht der Name Konstantins sei geändert worden. Da griff Galerius vor aller Augen mit der Hand nach rückwärts und zog unter Zurückdrängung Konstantins den Daja hervor. Dieser mußte die gewöhnliche Kleidung ablegen und in die Mitte treten. Alles frägt sich verwundert, wer er wäre, woher er stamme. Doch wagt niemand offenen Einspruch; so sehr hatte der unerwartete Vorgang alle überrascht und verwirrt. Dem Daja warf Diokletian den eigenen Purpur über die Schulter, den er ablegte, worauf er wieder Diokles wurde. Dann stieg man herab. Ein Reisewagen brachte den gewesenen Kaiser zur Stadt hinaus nach der Heimat3. Daja war erst vor kurzem den Herden und Wäldern entnommen worden, war dann gleich Schildträger, rasch Leibwächter, alsbald Tribun und tags darauf Cäsar geworden. Nun erhielt er den Orient, um ihn unter den Füßen zu zerstampfen und zu zermalmen, ein Mann, der weder von Kriegskunst noch von Staatswesen das Geringste verstand, und der nun nicht mehr Führer der Herden, sondern der Heere war.