Edition
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De mortibus persecutorum
5.
[1] Non multo post Valerianus quoque non dissimili furore correptus impias manus in deum inten tavit et multum quamvis brevi tempore iusti sanguinis fudit. At illum deus novo ac singulari poenae genere adfecit, ut esset posteris documentum adversarios dei semper dignam scelere suo recipere mercedem. [2] Hic captus a Persis non modo imperium, quo fuerat insolenter usus, sed etiam libertatem, quam ceteris ademerat, perdidit vixitque in servitute turpissime. [3] Nam rex Persarum Sapor, is qui eum ceperat, si quando liberavit aut vehiculum ascensdere aut equum, inclinare sibi Romanum iubebat ac terga praebere et imposito pede super dorsum eius illud esse verum dicebat exprobrans ei cum risu, non quod in tabulis aut parietibus Romani pingerent. [4] Ita ille dignissime triumphatus aliquamdiu vixit, ut diu barbaris Romanum nomen ludibrio ac derisui esset. [5] Etiam hoc ei accessit ad poenam, quod cum filium haberet imperatorem, captivitatis suae tamen ac servitutis extremae non invenit ultorem nec omnino repetitus est. [6] Postea vero quam pudendam vitam in illo dedecore finivit, derepta est ei cutis et exuta visceribus pellis infecta rubro colore, ut in templo barbarorum deorum ad memoriam clarissimi triumphi poneretur legatisque nostris semper esset ostentui, ne nimium Romani viribus suis fiderent, cum exuvias capti principis apud deos suos cernerent. [7] Cum igitur tales poenas de sacrilegis deus exegerit, nonne mirabile est ausum esse quemquam postea non modo facere, sed etiam cogitare adversus maiestatem singularis dei regentis et continentis universa?
Übersetzung
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Von den Todesarten der Verfolger (BKV)
5. Valerian, 253—260.
Nicht lange nachher streckte auch Valerian, von ähnlicher Wut ergriffen, die ruchlosen Hände wider Gott aus und vergoß in ganz kurzer Zeit eine Menge unschuldigen Blutes1. Diesen suchte Gott mit einer neuen und ungewöhnlichen Art der Strafe heim. Er sollte späteren Geschlechtern zur Warnung dienen, daß die Widersacher Gottes immer den gebührenden Lohn für ihre Frevel empfangen. Er geriet in die Gefangenschaft der Perser und verlor nicht nur die Herrschaft, die er zügellos mißbraucht, sondern auch die Freiheit, die er anderen entrissen hatte, und führte in der Knechtschaft ein schimpfliches Leben. So oft nämlich der Perserkönig Sapor, der ihn gefangen genommen hatte, den Wagen oder das Roß besteigen wollte, mußte sich der Römer vor ihm niederkrümmen und ihm den Rücken darbieten; dann setzte ihm der König den Fuß auf den S. 9 Nacken, indem er ihm unter Hohngelächter vorhielt, das sei die Wahrheit, nicht die Bilder, welche die Römer auf Tafeln und Wände malten. So lebte er, dem Hohn des Siegers verdientermaßen preisgegeben, eine geraume Zeit, damit der römische Name umso länger den Barbaren zu Spott und Gelächter diente. Und auch das kam ihm zur Strafe noch hinzu, daß er, der einen Kaiser2 zum Sohne hatte, für seine Gefangenschaft und äußerste Knechtschaft keinen Rächer fand, und daß überhaupt niemand seine Rückgabe verlangte. Nachdem er dann ein schimpfliches Leben in solcher Schmach geendigt hatte, wurde ihm die Haut abgezogen und mit roter Farbe getüncht, um im Tempel der barbarischen Götter zum Andenken an den herrlichsten Triumph aufbewahrt zu werden. Dort sollte ihr Anblick unseren Gesandten stets zur Warnung dienen, daß die Römer nicht allzusehr auf ihre Macht vertrauten, wenn sie die Haut des gefangenen Herrschers bei den persischen Göttern schauten. Nachdem nun Gott solche Strafen über die Frevler am Heiligtum verhängt hat, muß man sich da nicht wundern, wenn nachher sich noch jemand unterfangen hat, ich sage nicht, etwas zu tun, sondern auch nur zu denken wider die Majestät des alleinigen Gottes, der das Weltall lenkt und erhält?