Edition
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De mortibus persecutorum
8.
[1] Quid frater eius Maximianus, qui est dictus Herculius? Non dissimilis ab eo: nec enim possent in amicitiam tam fidelem cohaerere, nisi esset in utroque mens una, eadem cogitatio, par voluntas, aequa sententia. [2] Hoc solum differebant, quod avaritia maior in altero fuit, sed plus timiditatis, in altero vero minor avaritia, sed plus animi, non ad bene faciendum sed ad male. [3] Nam cum ipsam imperii sedem teneret Italiam subiacerentque opulentissimae provinciae, vel Africa vel Hispania, non erat in custodiendis opibus tam diligens, quarum illi copia suppetebat. [4] Et cum opus esset, non deerant locupletissimi senatores qui subornatis indiciis affectasse imperium dicerentur, ita ut effoderentur assidue lumina senatus. Cruentissimus fiscus male partis opibus affluebant. [5] Iam libido in homine pestifero non modo ad corrumpendos mares, quod est odiosum ac detestabile, verum etiam ad violandas primorum filias. Nam quacumque iter fecerat, avulsae a complexu parentum virgines statim praesto. [6] His rebus beatum se iudicabat, his constare felicitatem imperii sui putabat, si libidini et cupiditati malae nihil denegaret.
[7] Constantium praetereo, quoniam dissimilis ceterorum fuit dignusque qui solus orbem teneret.
Übersetzung
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Von den Todesarten der Verfolger (BKV)
8. Maximian, 285—305.
Diokletians Mitkaiser Maximian, mit dem Beinamen Herkulius, war ihm durchaus ähnlich. Sie hätten sonst nicht in so treuer Freundschaft zusammenhalten können, wenn nicht das gleiche Sinnen und Denken, das nämliche Wollen und Streben sie verbunden hätte. Nur darin unterschieden sie sich: bei Diokletian war die Habsucht und die Furchtsamkeit größer, Maximian war weniger habgierig und mehr entschlossen, freilich nicht zum Guten, sondern zum Schlimmen. Er hatte den Hauptsitz des Reiches, Italien, inne. Die wohlhabendsten Provinzen, Afrika und Spanien, lagen in seinem Machtbereiche. Darum war er nicht so sorgfältig in der Behütung der Schätze, die ihm in Fülle zu Gebote standen. Und trat einmal das Bedürfnis ein, so fehlte es nicht an sehr reichen Senatoren, die man durch bestellte Angeber des Trachtens nach der Herrschaft bezichtigen konnte, so daß der Senat in einem fort seiner hervorragendsten Mitglieder beraubt wurde. Der blutbefleckte kaiserliche Schatz floß von ungerecht erworbenen Reichtümern über. Und erst die Ausschweifung des unheilvollen Mannes! Sie trieb ihn nicht bloß zum Mißbrauch von Frauen, was Haß und Abscheu verdient, sondern auch zur Entehrung der Töchter der Vornehmsten. Wohin er immer den Weg nahm, da wurden die Jungfrauen aus den Armen der Eltern gerissen, um sogleich zur Verfügung zu sein. In diesen Dingen wähnte er sich glückselig, in diesen fand er das Glück der Herrschaft, wenn er seiner bösen Lust und Begierlichkeit nicht das Geringste versagte. — Den Konstantius1 übergehe ich. Er war den übrigen durchaus unähnlich und würdig, den Erdkreis allein zu beherrschen,
-
Er hatte Gallien und Britannien inne. ↩