Übersetzung
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Von den Todesarten der Verfolger (BKV)
6. Aurelian, 270—275.
Aurelian, dem Unüberlegtheit und Überstürzung von Natur aus eigen war, hatte wohl Valerians Gefangenschaft in Erinnerung, vergaß aber dessen Verbrechen und Strafe und reizte den Zorn Gottes durch grausame Taten. Allein es war ihm nicht einmal die Ausführung seiner Anschläge beschieden, sondern alsbald, noch in den ersten Anfängen seines Wütens, wurde er weggerafft. Noch waren seine bluttriefenden Erlasse nicht zu den entfernteren Provinzen gelangt, und schon lag er selbst zu Caenofrurium (Neuburg), einer Ortschaft in Thrazien, in seinem Blute. Wegen eines gewissen falschen Verdachtes hatten ihn die eigenen Freunde aus dem Wege geräumt. Bei so augenscheinlichen und S. 10 zahlreichen Beispielen durfte man erwarten, daß sich die späteren Gewaltherrscher in Schranken hielten; aber diese ließen sich nicht nur nicht abschrecken, sondern traten nur umso dreister und vermessener wider Gott auf.
Edition
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De mortibus persecutorum
6.
[1] Aurelianus, qui esset natura vesanus et praeceps, quamvis captivitatem Valeriani meminisset, tamen oblitus sceleris eius et poenae iram dei crudelibus factis lacessivit. Verum illi ne perficere quidem quae cogitaverat licuit, sed protinus inter initia sui furoris extintus est. [2] Nondum ad provincias ulteriores cruenta eius scripta pervenerant, et iam Caenofrurio, qui locus est Thraciae, cruentus ipse humi iacebat falsa quadam suspicione ab amicis suis interemptus. [3] Talibus et tot exemplis coerceri posteriores tyrannos oportebat: at hi non modo territi non sunt sed audacius etiam contra deum confidentiusque fecerunt.