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Werke Arnobius der Ältere (240-330) Adversus Nationes

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Gegen die Heiden (BKV)

Nr. 28

Denn wo Hochzeiten, Ehen, Kindbetten, Ammen, Handwerke, S. 132 Gebrechlichkeiten, wo der Zustand der Freiheit und der Sklaverei, wo Wunden, Schläge, Blut, wo Liebschaften, Sehnsucht, Wollust, wo jegliche Gemüthsbewegung aus Unstättigkeit sich findet, dort kann nothwendiger Weise nichts Göttliches seyn; und nimmer mag das dem vergänglichen Geschlechte und der irdischen Hinfälligkeit Eigenthümliche der vorzüglichern Natur anhangen: denn wer wird glauben, wenn er nur anerkennt und erfaßt, welche Machtvollkommenheit einer solchen Kraft zukomme, entweder, ein Gott hätte Zeugungsglieder und könne durch höchst geräuchvolles Abhauen derselben beraubt seyn; oder aber, er sey durch die von ihm früher erzeugten Kinder gefangen und mit Kettenstrafe gezüchtigt worden; oder er habe gewissermaßen mit seinem Vater gekämpft und ihn an seinem Recht gehindert; oder er habe, durch Geringes erschreckt, besiegt die Flucht ergriffen und gleich einem Flüchtling und Vertriebenen in ferner Abgeschiedenheit geendet. Wer, sage ich, mag glauben, ein Gott habe an menschlichem Tische sich gelagert, sey des Geizes wegen getödtet worden, habe die Flehenden durch der Antwort Zweideutigkeit getäuscht, zeichne sich aus in Diebskniffen, habe die Ehe gebrochen, im Dienst gestanden, sey verwundet worden, habe geliebt und durch alle Arten der Gelüste unzüchtiger Begierden die Verführung herumgeführt? Gleichwohl versichert ihr, alles dieß stattgefunden finde sich bei euern Göttern, und ihr übergeht keine Art der Lasterhaftigkeit, des Uebelthums, der Fehler, die ihr nicht zu der Götter Schimpf durch die Leichtfertigkeit der Meinungen aufsammelt. Entweder also müßt ihr euch andere Götter suchen, welchen dieß Alles nicht zu Schulden kommt: denn denen solches zur Last fällt, sind menschlichen und irdischen Geschlechtes; oder sind dieselben, deren Namen wie Sitten ihr veröffentlicht, so nehmt eure Meinungen hinweg: denn was immer ihr erzählt, ist Sterbliches.

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The Seven Books of Arnobius Against the Heathen

28.

For where there are weddings, marriages, births, nurses, arts, 1 and weaknesses; where there are liberty and slavery; where there are wounds, slaughter, and shedding of blood; where there are lusts, desires, sensual pleasures; where there is every mental passion arising from disgusting emotions,--there must of necessity be nothing godlike there; nor can that cleave to a superior nature which belongs to a fleeting race, and to the frailty of earth. For who, if only he recognises and perceives what the nature of that power is, can believe either that a deity had the generative members, and was deprived of them by a very base operation; or that he at one time cut off the children sprung from himself, and was punished by suffering imprisonment; or that he, in a way, made civil war upon his father, and deprived him of the right of governing; or that he, filled with fear of one younger when overcome, turned to flight, and hid in remote solitudes, like a fugitive and exile? Who, I say, can believe that the deity reclined at men's tables, was troubled on account of his avarice, deceived his suppliants by an ambiguous reply, excelled in the tricks of thieves, committed adultery, acted as a slave, was wounded, and in love, and submitted to the seduction of impure desires in all the forms of lust? But yet you declare all these things both were, and are, in your gods; and you pass by no form of vice, wickedness, error, without bringing it forward, in the wantonness of your fancies, to the reproach of the gods. You must, therefore, either seek out other gods, to whom all these reproaches shall not apply, for they are a human and earthly race to whom they apply; or if there are only these whose names and character you have declared, by your beliefs you do away with them: for all the things of which you speak relate to men.


  1. i.e., either the arts which belong to each god (cf. the words in ii. 18: "these (arts) are not the gifts of science, but the discoveries of necessity"), or, referring to the words immediately preceding, obstetric arts. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Gegen die Heiden (BKV)
The Seven Books of Arnobius Against the Heathen
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung
Elucidations - Seven Books Against the Heathens
Introduction to Arnobius

Inhaltsangabe

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