Nr. 10
Auch wenn Etwas sich ereignet, was uns selbst oder unsere Zustände wenig durch erfreulichen Erfolg begünstigt, ist es nicht gleich ein Uebel und darf keinesweges als zum Verberblichen gehörig angenommen werden. Mag der Himmel regnen oder nicht regnen, sich selbst regnet er oder nicht; und was dir vielleicht unbekannt ist, entweder kocht er durch die Heftigkeit der Trockenheit die zu große Erdfeuchtigkeit ein, oder er mildert die längst angedauerte Dürre durch Regengüsse. Pestseuchen, Krankheiten, Hungersnoth und andere verderbliche Formen der Uebel bringt man in Erinnerung; woher weißt du aber, ob, was strotzt, nicht deshalb hinweggerafft wird, damit durch diese Hinwegnahme die Ueppigkeit ein Maaß finde?
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