Nr. 51
Was sagt ihr ungläubige, störrige, harte Herzen? hat irgend einem Sterblichen jener kapitolinische Jupiter solche Macht verliehen? begabte er mit solchem Rechte den Kurio oder den Pontifex maximus, ja den dialischen Flamen, insofern er Dius ist? Nicht sag' ich, er solle Tote erwecken, Blinden das Licht zurückstellen, den Lahmen und Kraftlosen der Glieder Gebrauch wiedergeben; sondern die Schwiele, den Nietnagel, die Blatter soll er entweder durch des Wortes Befehl oder mittelst Berührung der Hand unterdrücken. Also etwas Menschliches ist das gewesen und aus einem mit irdischem Unrath genährten Munde konnte solches Recht gegeben werden; nichts Göttliches und Heiliges? oder, wenn die Sache eine Uebertreibung zuläßt, mehr als Göttliches und Heiliges? Thust du nämlich, was du vermagst, und deinen Kräften und deiner Macht zukommt, so hat die Bewunderung keine Veranlassung sich zu äußern: denn was du vermochtest, thatst du, und was deine Kraft leisten mußte, daß That und Vollbringen eine Beschaffenheit zeigte. Dein Recht auf einen Menschen übertragen können; was du allein thun kannst, dem gebrechlichen Dinge schenken und es der That theilhaft machen, ist Sache einer über Alles erhabenen Macht, die in sich aller Dinge Ursachen wie auch der Gründe und Kräfte Wirksamkeit vereinigt.
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