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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274)

Edition Masquer
Summa theologiae

Articulus 1

Iª-IIae q. 29 a. 1 arg. 1

Ad primum sic proceditur. Videtur quod obiectum et causa odii non sit malum. Omne enim quod est, inquantum huiusmodi bonum est. Si igitur obiectum odii sit malum, sequitur quod nulla res odio habeatur, sed solum defectus alicuius rei. Quod patet esse falsum.

Iª-IIae q. 29 a. 1 arg. 2

Praeterea, odire malum est laudabile, unde in laudem quorundam dicitur II Machab. III, quod leges optime custodiebantur, propter Oniae pontificis pietatem, et animos odio habentes mala. Si igitur nihil oditur nisi malum, sequitur quod omne odium sit laudabile. Quod patet esse falsum.

Iª-IIae q. 29 a. 1 arg. 3

Praeterea, idem non est simul bonum et malum. Sed idem diversis est odibile et amabile. Ergo odium non solum est mali, sed etiam boni.

Iª-IIae q. 29 a. 1 s. c.

Sed contra, odium contrariatur amori. Sed obiectum amoris est bonum, ut supra dictum est. Ergo obiectum odii est malum.

Iª-IIae q. 29 a. 1 co.

Respondeo dicendum quod, cum appetitus naturalis derivetur ab aliqua apprehensione, licet non coniuncta; eadem ratio videtur esse de inclinatione appetitus naturalis, et appetitus animalis, qui sequitur apprehensionem coniunctam, sicut supra dictum est. In appetitu autem naturali hoc manifeste apparet, quod sicut unumquodque habet naturalem consonantiam vel aptitudinem ad id quod sibi convenit, quae est amor naturalis; ita ad id quod est ei repugnans et corruptivum, habet dissonantiam naturalem, quae est odium naturale. Sic igitur et in appetitu animali, seu in intellectivo, amor est consonantia quaedam appetitus ad id quod apprehenditur ut conveniens, odium vero est dissonantia quaedam appetitus ad id quod apprehenditur ut repugnans et nocivum. Sicut autem omne conveniens, inquantum huiusmodi, habet rationem boni; ita omne repugnans, inquantum huiusmodi, habet rationem mali. Et ideo, sicut bonum est obiectum amoris, ita malum est obiectum odii.

Iª-IIae q. 29 a. 1 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod ens, inquantum ens, non habet rationem repugnantis, sed magis convenientis, quia omnia conveniunt in ente. Sed ens inquantum est hoc ens determinatum, habet rationem repugnantis ad aliquod ens determinatum. Et secundum hoc, unum ens est odibile alteri, et est malum, etsi non in se, tamen per comparationem ad alterum.

Iª-IIae q. 29 a. 1 ad 2

Ad secundum dicendum quod, sicut aliquid apprehenditur ut bonum, quod non est vere bonum; ita aliquid apprehenditur ut malum, quod non est vere malum. Unde contingit quandoque nec odium mali, nec amorem boni esse bonum.

Iª-IIae q. 29 a. 1 ad 3

Ad tertium dicendum quod contingit idem esse amabile et odibile diversis, secundum appetitum quidem naturalem, ex hoc quod unum et idem est conveniens uni secundum suam naturam, et repugnans alteri, sicut calor convenit igni, et repugnat aquae. Secundum appetitum vero animalem, ex hoc quod unum et idem apprehenditur ab uno sub ratione boni, et ab alio sub ratione mali.

Traduction Masquer
Summe der Theologie

Erster Artikel. Gegenstand des Hasses ist das Übel.

a) Das Gegenteil hat Folgendes für sich: I. Was ist, das ist insoweit es Sein hat gut. Wäre also der Gegenstand des Hasses etwas Böses, so würde er niemals irgend eine Sache sein, sondern höchstens ein Mangel, der dem betreffenden Dinge anhaftet. Dies aber ist erfahrungsgemäß falsch. II. Das Böse hassen ist gut; weshalb 2. Malt. 3. gesagt wird: „Die Gesetze wurden gut beobachtet um des Hohenpriesters Omas willen und wegen derer, die in ihrer Seele das Böse haßten.“ Wird also nur das Böse, das Übel, gehaßt, so folgt, daß jeder Haß Lob verdient. III. Nicht das Nämliche ist zugleich gut und böse. Das Nämliche aber wird von manchen gehaßt und von anderen geliebt. Also geht der Haß auch auf das Gute. Auf der anderen Seite steht Haß der Liebe gegenüber. Der Gegenstand der Liebe aber ist wie gezeigt das Gute; also ist der des Hasses das Böse.

b) Ich antworte, daß, da das rein natürliche Begehren immerdar von einer Auffassung sich ableitet, mag auch eine solche Auffassung mit dem Begehrenden selber nicht verbunden, sondern außerhalb desselben sein, ganz der gleiche Grund obwalten muß für die Hinneigung des rein natürlichen Begehrens wie z. B. desjenigen was im Steine ist, und für die Hinneigung des sinnlichen Begehrens, das da folgt der im Begehrenden selber befindlichen, mit ihm also verbundenen Auffassung. Nun erscheint aber dies offenbar in solchem rein natürlichen Begehren, daß, gleichwie jegliches Ding eine natürliche Verwandtschaft oder Gleichförmigkeit hat mit dem ihm Zukömmlichen; so es auch ein Widerstreben besitzt gegen das, was ihm zum Verderben gereicht; und dieses Widerstreben nennen wir „natürlichen“ d. i. in der betreffenden Natur des Dinges selbst begründeten „Haß“. So also ist auch beim sinnlichen oder vernünftigen Begehren Liebe die Verwandtschaft im Begehren mit dem ihm als zukömmlich Aufgefaßten; Haß das Widerstreben gegen das als verderblich und schädigend Aufgefaßte. Wie aber alles für ein Wesen Zukömmliche insoweit den Charakter des Guten besitzt; so hat alles für ein Wesen Schädliche insoweit den Charakter des Bösen. Wie also der Gegenstand der Liebe das Gute ist, so ist der Gegenstand des Hasses das Böse.

c) I. Sein als Sein hat nicht den Charakter des Widerstrebenden oder Verderblichen; denn alle Dinge kommen überein im Sein. Sein aber als dieses beschränkte, bestimmte Sein steht gegenüber und widerstrebt einem anderen beschränkten, bestimmten Sein. Und demgemäß ist ein Sein Gegenstand des Hasses für das andere; nicht an sich insoweit es Sein hat, sondern mit Rücksicht auf ein anderes Sein. II. Wie manchmal etwas als gut aufgefaßt wird, was in Wahrheit nicht gut ist; so wird auch oft etwas als böse aufgefaßt, was nicht in Wirklichkeit böse ist. Und so trifft es sich, daß manchmal weder der Haß gegen ein wahres Übel, noch die Liebe auf ein wahres Gut sich richtet. III. Gemäß dem rein natürlichen Begehren ist das Nämliche nach verschiedenen Seiten hin lobwert und hassenswert zugleich, insofern es der Natur des einen zukömmlich ist, der Natur des anderen aber widerstrebt; wie die Wärme zukömmlich ist dem Feuer und widerstrebt dem Wasser. Gemäß dem sinnlichen Begehren ist das Nämliche für den einen gut, für den anderen schlecht und zwar zu gleicher Zeit, insoweit die Auffassung, im einen und im anderen verschieden ist.

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