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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274)

Edition Masquer
Summa theologiae

Articulus 2

Iª-IIae q. 29 a. 2 arg. 1

Ad secundum sic proceditur. Videtur quod amor non sit causa odii. Ea enim quae ex opposito dividuntur, naturaliter sunt simul, ut dicitur in praedicamentis. Sed amor et odium, cum sint contraria, ex opposito dividuntur. Ergo naturaliter sunt simul. Non ergo amor est causa odii.

Iª-IIae q. 29 a. 2 arg. 2

Praeterea, unum contrariorum non est causa alterius. Sed amor et odium sunt contraria. Ergo amor non est causa odii.

Iª-IIae q. 29 a. 2 arg. 3

Praeterea, posterius non est causa prioris. Sed odium est prius amore, ut videtur, nam odium importat recessum a malo, amor vero accessum ad bonum. Ergo amor non est causa odii.

Iª-IIae q. 29 a. 2 s. c.

Sed contra est quod dicit Augustinus, XIV de Civ. Dei, quod omnes affectiones causantur ex amore. Ergo et odium, cum sit quaedam affectio animae, causatur ex amore.

Iª-IIae q. 29 a. 2 co.

Respondeo dicendum quod, sicut dictum est, amor consistit in quadam convenientia amantis ad amatum, odium vero consistit in quadam repugnantia vel dissonantia. Oportet autem in quolibet prius considerare quid ei conveniat, quam quid ei repugnet, per hoc enim aliquid est repugnans alteri, quia est corruptivum vel impeditivum eius quod est conveniens. Unde necesse est quod amor sit prior odio; et quod nihil odio habeatur, nisi per hoc quod contrariatur convenienti quod amatur. Et secundum hoc, omne odium ex amore causatur.

Iª-IIae q. 29 a. 2 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod in his quae ex opposito dividuntur, quaedam inveniuntur quae sunt naturaliter simul et secundum rem, et secundum rationem, sicut duae species animalis, vel duae species coloris. Quaedam vero sunt simul secundum rationem, sed unum realiter est prius altero et causa eius, sicut patet in speciebus numerorum, figurarum et motuum. Quaedam vero non sunt simul nec secundum rem, nec secundum rationem, sicut substantia et accidens, nam substantia realiter est causa accidentis; et ens secundum rationem prius attribuitur substantiae quam accidenti, quia accidenti non attribuitur nisi inquantum est in substantia. Amor autem et odium naturaliter quidem sunt simul secundum rationem, sed non realiter. Unde nihil prohibet amorem esse causam odii.

Iª-IIae q. 29 a. 2 ad 2

Ad secundum dicendum quod amor et odium sunt contraria, quando accipiuntur circa idem. Sed quando sunt de contrariis, non sunt contraria, sed se invicem consequentia, eiusdem enim rationis est quod ametur aliquid, et odiatur eius contrarium. Et sic amor unius rei est causa quod eius contrarium odiatur.

Iª-IIae q. 29 a. 2 ad 3

Ad tertium dicendum quod in executione prius est recedere ab uno termino, quam accedere ad alterum terminum. Sed in intentione est e converso, propter hoc enim receditur ab uno termino, ut accedatur ad alterum. Motus autem appetitivus magis pertinet ad intentionem quam ad executionem. Et ideo amor est prior odio, cum utrumque sit motus appetitivus.

Traduction Masquer
Summe der Theologie

Zweiter Artikel. Die Liebe ist Ursache des Hasses.

a) Dagegen sind: I. Unterabteilungen in der nämlichen Art immer zugleich. Haß und Liebe aber sind als gegenüberstehende Unterabteilungen in den Leidenschaften. Also sind sie zugleich; und ist nicht das eine vom anderen verursacht. II. Der eine Gegensatz ist nicht die Ursache vom anderen. Haß und Liebe aber sind rein Gegensätze. III. Der Haß ist früher wie die Liebe; denn er ist ein Sich-Entfernen vom Übel. Auf der anderen Seite sagt Augustin (14 de civ. Dei 7 et 9.): „Alle Neigungen haben ihre Ursache in der Liebe.

b) Ich antworte, die Liebe sei eine Verwandtschaft zwischen dem Liebenden und dem Geliebten; der Haß aber ein Widerstreben gegen das Gehaßte. In jedem Dinge aber ist als das frühere Moment zu betrachten das, was ihm zukömmlich ist und nicht das was ihm widerstrebt. Denn nur ebendadurch ist etwas dem betreffenden Dinge widerstrebend, daß es das verdirbt, was ihm zukömmlich ist. Also muß notwendig die Liebe früher sein als der Haß; und nichts kann somit gehaßt werden als insoweit es entgegensteht dem, was dem Dinge zukömmt und demgemäß von diesem geliebt wird. Danach entsteht jeder Haß aus Liebe.

c) I. In den sich gegenüberstehenden Unterabteilungen einer Gattung oder einer „Art“ giebt es solche, die sowohl der Auffassung wie der Wirklichkeit nach kraft ihrer Natur zugleich sind; wie die zwei Gattungen des „Sinnbegabten“: vernünftig und unvernünftig, oder zwei Gattungen in den Farben. Andere Gattungen giebt es, die wohl zugleich sind gemäß der Auffassung; jedoch der Wirklichkeit nach ist da die eine früher wie die andere, ist nämlich die eine verursacht von der anderen; — wie dies offenbar ist in den Gattungen der Zahlen, von denen ja die eine in Wirklichkeit aus der anderen her entsteht, die jedoch in ihrem Gegensatze, z. B. in Einheit und Mehrheit, zugleich aufgefaßt werden; und wie dies ebenso sich verhält mit den Figuren, Bewegungen etc. Endlich giebt es solche gegensätzliche Unterabteilungen in der nämlichen„Art“, welche weder der Auffassung noch der Wirklichkeit nach zugleich sind, wie z. B. Substanz und Accidens. Denn die Substanz ist dem thatsächlichen Sein, also der Wirklichkeit nach, die Ursache, welche das Accidens, also die zu ihm hinzutretende Eigenschaft als dessen Subjekt trägt, wie die Mauer die wirkliche Ursache ist, daß das betreffende Weiße in Wirklichkeit Sein hat; — und desgleichen wird auch gemäß der Auffassung früher von der Substanz ausgesagt, sie sei; und erst später d. h. auf Grund dieser Auffassung daß die Substanz Sein hat, wird vom Accidens, von der hinzutretenden Eigenschaft, ausgesagt, sie sei; denn nur insoweit das Accidens in der Substanz ist, wird ihm ein Sein zugeschrieben. Die Liebe und der Haß nun sind wohl zugleich der Auffassung nach, aber nicht gemäß der Wirklichkeit. Denn der Haß kann nur sein infolge irgend einer Liebe. II. Haß und Liebe sind reine Gegensätze, nur insofern sie vom Nämlichen gelten. Ist der Gegenstand des Hasses aber gegenüberstehend dem der Liebe, so folgt der Haß der Liebe und umgekehrt. Denn wird etwas geliebt, so ist es im Begriffe selbst gegeben, daß das Gegenteil gehaßt wird. III. In der Ausführung einer Absicht ist es wohl früher, daß man vom Gegenteile sich entfernt. In der Absicht selber ist dies nicht der Fall. Denn ebendeshalb entfernt man sich von dem einen Endpunkte, damit man dem anderen entgegengesetzten näher komme. Die Bewegung des Begehrens aber gehört mehr in den Bereich der Absicht wie in den der Ausführung. Also ist da gerade die Liebe früher wie der Haß.

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