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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae

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Summa theologiae

Articulus 1

Iª q. 31 a. 1 arg. 1

Ad primum sic proceditur. Videtur quod non sit Trinitas in divinis. Omne enim nomen in divinis vel significat substantiam, vel relationem. Sed hoc nomen Trinitas non significat substantiam, praedicaretur enim de singulis personis. Neque significat relationem, quia non dicitur secundum nomen ad aliud. Ergo nomine Trinitatis non est utendum in divinis.

Iª q. 31 a. 1 arg. 2

Praeterea, hoc nomen Trinitas videtur esse nomen collectivum, cum significet multitudinem. Tale autem nomen non convenit in divinis, cum unitas importata per nomen collectivum sit minima unitas, in divinis autem est maxima unitas. Ergo hoc nomen Trinitas non convenit in divinis.

Iª q. 31 a. 1 arg. 3

Praeterea, omne trinum est triplex. Sed in Deo non est triplicitas, cum triplicitas sit species inaequalitatis. Ergo nec Trinitas.

Iª q. 31 a. 1 arg. 4

Praeterea, quidquid est in Deo, est in unitate essentiae divinae, quia Deus est sua essentia. Si igitur Trinitas est in Deo, erit in unitate essentiae divinae. Et sic in Deo erunt tres essentiales unitates, quod est haereticum.

Iª q. 31 a. 1 arg. 5

Praeterea, in omnibus quae dicuntur de Deo, concretum praedicatur de abstracto, deitas enim est Deus, et paternitas est pater. Sed Trinitas non potest dici trina, quia sic essent novem res in divinis, quod est erroneum. Ergo nomine Trinitatis non est utendum in divinis.

Iª q. 31 a. 1 s. c.

Sed contra est quod Athanasius dicit, quod unitas in Trinitate, et Trinitas in unitate veneranda sit.

Iª q. 31 a. 1 co.

Respondeo dicendum quod nomen Trinitatis in divinis significat determinatum numerum personarum. Sicut igitur ponitur pluralitas personarum in divinis, ita utendum est nomine Trinitatis, quia hoc idem quod significat pluralitas indeterminate, significat hoc nomen Trinitas determinate.

Iª q. 31 a. 1 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod hoc nomen Trinitas, secundum etymologiam vocabuli, videtur significare unam essentiam trium personarum, secundum quod dicitur Trinitas quasi trium unitas. Sed secundum proprietatem vocabuli, significat magis numerum personarum unius essentiae. Et propter hoc non possumus dicere quod pater sit Trinitas, quia non est tres personae. Non autem significat ipsas relationes personarum, sed magis numerum personarum ad invicem relatarum. Et inde est quod, secundum nomen, ad aliud non refertur.

Iª q. 31 a. 1 ad 2

Ad secundum dicendum quod nomen collectivum duo importat, scilicet pluralitatem suppositorum, et unitatem quandam, scilicet ordinis alicuius, populus enim est multitudo hominum sub aliquo ordine comprehensorum. Quantum ergo ad primum, hoc nomen Trinitas convenit cum nominibus collectivis, sed quantum ad secundum differt, quia in divina Trinitate non solum est unitas ordinis, sed cum hoc est etiam unitas essentiae.

Iª q. 31 a. 1 ad 3

Ad tertium dicendum quod Trinitas absolute dicitur, significat enim numerum ternarium personarum. Sed triplicitas significat proportionem inaequalitatis, est enim species proportionis inaequalis, sicut patet per Boetium in arithmetica. Et ideo non est in Deo triplicitas, sed Trinitas.

Iª q. 31 a. 1 ad 4

Ad quartum dicendum quod in Trinitate divina intelligitur et numerus, et personae numeratae. Cum ergo dicimus Trinitatem in unitate, non ponimus numerum in unitate essentiae, quasi sit ter una, sed personas numeratas ponimus in unitate naturae, sicut supposita alicuius naturae dicuntur esse in natura illa. E converso autem dicimus unitatem in Trinitate, sicut natura dicitur esse in suis suppositis.

Iª q. 31 a. 1 ad 5

Ad quintum dicendum quod, cum dicitur, Trinitas est trina, ratione numeri importati significatur multiplicatio eiusdem numeri in seipsum, cum hoc quod dico trinum, importet distinctionem in suppositis illius de quo dicitur. Et ideo non potest dici quod Trinitas sit trina, quia sequeretur, si Trinitas esset trina, quod tria essent supposita Trinitatis; sicut cum dicitur, Deus est trinus, sequitur quod sunt tria supposita deitatis.

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Summe der Theologie

Erster Artikel. In Gott ist eine Dreieinigkeit.

a) Dagegen spricht: I. Jeder Name, der von Gott gelten soll, bezeichnet entweder die Substanz oder die Relation. Der Name „Dreieinigkeit“ aber bezeichnet nicht die Substanz, denn er wird betreffs der Personen gebraucht. Er bezeichnet nicht die Relation, denn er schließt eine Beziehung zum anderen ein; wie z. B. der Name „Vater“. Also ist er auf Gott nicht anwendbar. II. „Dreieinigkeit“ scheint ein Kollektivwort zu sein; denn es weist auf eine zur Einheit verbundene Mehrheit hin. Ein solcher Name aber ziemt sich nicht für Gott. Denn die Einheit, welche durch ein Kollektivwort ausgedrückt wird, ist die mindeste Einheit. Gott aber kommt die hervorragendste Einheit zu. III. Alles Dreieinige ist dreifach. Die Dreifachheit aber ist eine Gattung der Ungleichheit; kann also von Gott nicht gelten. IV.Was in Gott ist, das ist in der Einheit der göttlichen Substanz, weil Gott seine eigene Substanz ist. Besteht also eine Dreieinigkeit in Gott, so wird sie in der Einheit des Wesens sein und so wären in Gott drei substantiale oder drei Wesenseinheiten, was häretisch ist. V. In allen Aussagen über Gott wird das Konkrete, dem wirklichen Sein Entsprechende, ausgesagt vom Abstrakten, von dem nur in der Vernunft Bestehenden und von der Wirklichkeit Losgelösten; wie: die Gottheit ist Gott, die Vaterschaft ist Vater. Die Dreieinigkeit kann aber nicht als „dreieinig“ bezeichnet werden; sonst wären es neun. Also der Name „Dreieinigkeit“ paßt nicht für Gott. Auf der anderen Seite heißt es im Symbolum Athanasianum: „Die Einheit ist in der Dreieinigkeit, die Dreieinigkeit in der Einheit zu ehren.“

b) Ich antworte, daß der Name Dreieinigkeit in Gott die bestimmte Zahl der Personen bezeichnet. Da also eine Mehrheit von Personen in Gott geglaubt wird, so darf man sich auch des Namens Dreieinigkeit bedienen. Denn worauf der Ausdruck „Mehrheit“ in unbestimmter Weise hinweist, das thut dar der Ausdruck „Dreieinigkeit“ in bestimmter Weise. IX.

c) Wird die Ableitung des Namens berücksichtigt, so scheint der Name Dreieinigkeit das eine Wesen der drei Personen zu bezeichnen, gleichsam als Einheit von dreien. Betrachtet man jedoch, wozu dieser Name eigens gebraucht wird und was er ausdrücken soll, so bezeichnet er vielmehr die Zahl der Personen ein und desselben Wesens. Und deshalb können wir nicht sagen, daß der Vater Dreieinigkeit ist, weil Er nicht die drei Personen ist. Der Name bezeichnet aber nicht die Relationen selber, sondern mehr die Zahl der Personen, die zu einander Wechselbeziehungen haben. Und daher kommt es, daß die Dreieinigkeit dem Ausdrucke des Namens zufolge nicht auf anderes Beziehung hat. II. Ein Kollektivwort schließt zweierlei ein: 1. Eine Mehrheit der für sich bestehenden Dinge; 2. eine Einheit im Verhältnisse des einen zum anderen. Ein Volk z. B. ist eine Menschenmenge, in welcher eine gewisse Ordnung die einen mit den anderen verbindet. Rücksichtlich des ersten Moments also stimmt der Name „Dreieinigkeit“ mit den anderen Kollektivnamen überein. Rücksichtlich des zweiten aber ist er von allen anderen verschieden. Denn in der göttlichen Dreieinigkeit ist nicht nur eine irgend welche Einheit der Ordnung und des Verhältnisses, sondern ein einiges Wesen. III. „Dreieinigkeit“ wird im absoluten Sinne ausgesagt; denn es wird damit die Dreizahl der Personen und keinerlei Beziehung zu Anderem ausgedrückt. „Dreifachheit“ aber bezeichnet die Beziehung des einen zum anderen nach einer gewissen Ungleichheit; denn sie ist eine Gattung des ungleichen Verhältnisses. (Boëtius, Arithmetica, lib. I. c. 24.) IV. In der göttlichen Dreieinigkeit wird aufgefaßt sowohl die Zahl als auch die gezählten Personen. Wenn wir also sagen: „Die Dreiheit in der Einheit,“ so setzen wir nicht die Zahl für die Einheit des Wesens, als ob dreimal das Eine oder die Einheit wäre. Wir geben vielmehr die gezählten Personen damit an in der Einheit des Wesens; wie von den Einzelwesen irgend einer Gattung ausgesagt wird, sie seien inbegriffen in der einen entsprechenden Natur. Umgekehrt sagen wir: „Die Einheit in der Dreiheit,“ wie die eine Natur bezeichnet wird als in den verschiedenen Eizeldingen befindlich. V. Sagen wir: „Die Dreieinigkeit ist dreieinig,“ so wird damit die Vervielfältigung der Zahl mit sich selber ausgedrückt; das würde also heißen, der für sich bestehenden Dreieinigkeiten seien drei; denn das „Dreieinig“ schließt ein den Unterschied im Für-sich-bestehen jenes Subjekts, wovon es ausgesagt wird. Wird aber gesagt: „Gott ist dreieinig,“ so heißt dies, es giebt drei Fürsichbestehende in der Gottheit.

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