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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274)

Edition Masquer
Summa theologiae

Articulus 1

Iª q. 103 a. 1 arg. 1

Ad primum sic proceditur. Videtur quod mundus non gubernetur ab aliquo. Illorum enim est gubernari, quae moventur vel operantur propter finem. Sed res naturales, quae sunt magna pars mundi, non moventur aut operantur propter finem, quia non cognoscunt finem. Ergo mundus non gubernatur.

Iª q. 103 a. 1 arg. 2

Praeterea, eorum est proprie gubernari, quae ad aliquid moventur. Sed mundus non videtur ad aliquid moveri, sed in se stabilitatem habet. Ergo non gubernatur.

Iª q. 103 a. 1 arg. 3

Praeterea, id quod in se habet necessitatem qua determinatur ad unum, non indiget exteriori gubernante. Sed principaliores mundi partes quadam necessitate determinantur ad unum in suis actibus et motibus. Ergo mundus gubernatione non indiget.

Iª q. 103 a. 1 s. c.

Sed contra est quod dicitur Sap. XIV, tu autem, pater, gubernas omnia providentia. Et Boetius dicit, in libro de Consol., o qui perpetua mundum ratione gubernas.

Iª q. 103 a. 1 co.

Respondeo dicendum quod quidam antiqui philosophi gubernationem mundo subtraxerunt, dicentes omnia fortuito agi. Sed haec positio ostenditur esse impossibilis ex duobus. Primo quidem, ex eo quod apparet in ipsis rebus. Videmus enim in rebus naturalibus provenire quod melius est, aut semper aut in pluribus, quod non contingeret, nisi per aliquam providentiam res naturales dirigerentur ad finem boni, quod est gubernare. Unde ipse ordo certus rerum manifeste demonstrat gubernationem mundi, sicut si quis intraret domum bene ordinatam, ex ipsa domus ordinatione ordinatoris rationem perpenderet; ut, ab Aristotele dictum, Tullius introducit in libro de natura deorum. Secundo autem apparet idem ex consideratione divinae bonitatis, per quam res in esse productae sunt, ut ex supra dictis patet. Cum enim optimi sit optima producere, non convenit summae Dei bonitati quod res productas ad perfectum non perducat. Ultima autem perfectio uniuscuiusque est in consecutione finis. Unde ad divinam bonitatem pertinet ut, sicut produxit res in esse, ita etiam eas ad finem perducat. Quod est gubernare.

Iª q. 103 a. 1 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod aliquid movetur vel operatur propter finem dupliciter. Uno modo, sicut agens seipsum in finem, ut homo et aliae creaturae rationales, et talium est cognoscere rationem finis, et eorum quae sunt ad finem. Aliquid autem dicitur moveri vel operari propter finem, quasi ab alio actum vel directum in finem, sicut sagitta movetur ad signum directa a sagittante, qui cognoscit finem, non autem sagitta. Unde sicut motus sagittae ad determinatum finem demonstrat aperte quod sagitta dirigitur ab aliquo cognoscente; ita certus cursus naturalium rerum cognitione carentium, manifeste declarat mundum ratione aliqua gubernari.

Iª q. 103 a. 1 ad 2

Ad secundum dicendum quod in omnibus rebus creatis est aliquid stabile, ad minus prima materia; et aliquid ad motum pertinens, ut sub motu etiam operationem comprehendamus. Et quantum ad utrumque, res indiget gubernatione, quia hoc ipsum quod in rebus est stabile, in nihilum decideret (quia ex nihilo est), nisi manu gubernatoris servaretur, ut infra patebit.

Iª q. 103 a. 1 ad 3

Ad tertium dicendum quod necessitas naturalis inhaerens rebus quae determinantur ad unum, est impressio quaedam Dei dirigentis ad finem, sicut necessitas qua sagitta agitur ut ad certum signum tendat, est impressio sagittantis, et non sagittae. Sed in hoc differt, quia id quod creaturae a Deo recipiunt, est earum natura; quod autem ab homine rebus naturalibus imprimitur praeter earum naturam, ad violentiam pertinet. Unde sicut necessitas violentiae in motu sagittae demonstrat sagittantis directionem; ita necessitas naturalis creaturarum demonstrat divinae providentiae gubernationem.

Traduction Masquer
Summe der Theologie

Erster Artikel. Es giebt eine Weltregierung.

a) Daß es keine Weltregierung gebe, erhellt aus Folgendem: I. Nur jene Wesen werden regiert, welche um eines Zweckes willen bewegt werden oder thätig sind. Die Dinge aber, die rein dem Laufe der Natur folgen und die zum großen Teil die Welt ausmachen, sind nicht um eines Zweckes willen thätig, denn sie kennen einen solchen nicht. Also wird die Welt von niemandem regiert. II. Die Welt hat in sich Festigkeit und Dauer. Also wird sie nicht zu einem Zwecke hin bewegt oder gelenkt. Sie würde ja dann heute so und morgen so, heute da und morgen dort sein, wie der Zweck, den sie noch nicht besitzt, es erforderte. Also wird sie nicht gelenkt, da etwas nur zu einem Zwecke hingelenkt werden kann. III. Die meisten Dinge in der Welt werden bereits kraft ihrer Natur zu einem bestimmten Gute und nach einer ganz gewissen Richtung hin bewegt. Also bedürfen sie weiter keines Regierers und somit bedarf dessen nicht die Welt, Auf der anderen Seite heißt es Sap. 14, 3.: „Du aber, Vater, regierst Alles kraft Deiner Vorsehung“ und Boëtius 3. de consol. mtr. 9.: „Du, der Du Alles mit dauernder Vernunft leitest.“

b) Einige alte Philosophen meinten, Alles in der Welt geschehe zufällig. Doch das ist unmöglich. Und dies erscheint bereits in den Dingen selber. Denn wir sehen, daß aus den Dingen das, was zum Besten dient, entweder immer folgt oder doch in den meisten Fällen; das könnte jedoch nicht geschehen, wenn nicht durch irgend welche Vorsehung die Dinge zum Guten hin als zu ihrem Zwecke geleitet würden. Die Ordnung selbst also in den Dingen zeigt bereits eine Weltregierung an. So sagt aus Aristoteles Cicero (2. de natura deorum), daß, wenn wir in ein wohlgeordnetes Haus treten, wir aus dieser Ordnung selber erwägen, wie vernünftig der ordnende Besitzer sein muß. Sodann erscheint dies aus der Güte Gottes, welche die Dinge in deren Sein hervorgebracht hat. Denn da es dem besten Wesen entspricht, Bestes hervorzubringen, so würde es der göttlichen Güte wenig entsprechend sein, wenn sie die hervorgebrachten Dinge nicht vollendete. Die Vollendung eines jeden Dinges aber besteht darin, daß es den Zweck erreicht. Sowie es also der göttlichen Güte entspricht, die Dinge hervorzubringen, so entspricht es ihr auch, dieselben ihrem Zwecke entgegenzuführen, d. h. sie zu regieren.

c) I. Etwas kann in doppelter Weise um des Zweckes willen thätig sein: einmal so, daß es sich selbst zum Zwecke hinbewegt wie die vernünftigen Wesen; — ihnen ist es eigen, den Charakter des Zweckes zu kennen und somit auch das, was zum Zwecke dient. Dann ist etwas um des Zweckes willen thätig, wenn es von einem anderen auf den Zweck hingelenkt wird, wie der Pfeil vom Schützen abgeschossen wird; der letztere erkennt in diesem Falle den Zielpunkt, nicht der Pfeil. Wie also die Bewegung des Pfeiles nach einem ganz bestimmten Zielpunkte hin offenbar beweist, daß der Pfeil gelenkt worden von einem, der das Ziel kennt; so erklärt der Lauf der natürlichen Dinge, der sich in gewissen Grenzen vollzieht, offenbar, daß die Welt durch eine Vernunft gelenkt werde. II. In jeglichem Dinge ist einerseits etwas Feststehendes, zum mindesten das Vermögen des Urstoffes, Alles werden zu können; und andererseits etwas zur Bewegung Gehörendes, insoweit alle Thätigkeit im Ausdrucke „Bewegung“ eingeschlossen ist. Mit Rücksicht auf Beides nun bedarf jedes Ding der Leitung; denn dieses selbst, was in ihm dauerhaft ist und feststeht, würde zu nichts werden, wie es aus Nichts ist, wenn die Hand des Regierers es nicht aufrecht hielte. (Vgl. unten Kap. 104, Art. 1.) III. Die Naturnotwendigkeit der Dinge, die auf Eines hin bestimmt und gerichtet sind, ist ein gewisser Eindruck von seiten Gottes, der zum Zwecke hinlenkt; wie die Notwendigkeit, mit welcher der Pfeil seinem Ziele zufliegt, ein Eindruck im selben ist von seiten des Schützen und nicht vonseiten des Pfeiles. Darin allein ist der Unterschied, daß, was Gott den Dingen so einprägt, in diesen Natur ist; was aber der Mensch in dieser Weise einprägt, ist außerhalb der Natur des Dinges und ist für dasselbe Zwang. Wie also die Notwendigkeit im Pfeile mit Bezug auf das Ziel die Leitung des Schützen darthut, so beweist die Naturnotwendigkeit in den Dingen die Leitung der göttlichen Vorsehung.

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