• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274)

Edition Masquer
Summa theologiae

Articulus 1

Iª q. 107 a. 1 arg. 1

Ad primum sic proceditur. Videtur quod unus Angelus alteri non loquatur. Dicit enim Gregorius, XVIII Moral., quod in statu resurrectionis uniuscuiusque mentem ab alterius oculis membrorum corpulentia non abscondit. Multo igitur minus mens unius Angeli absconditur ab altero. Sed locutio est ad manifestandum alteri quod latet in mente. Non igitur oportet quod unus Angelus alteri loquatur.

Iª q. 107 a. 1 arg. 2

Praeterea, duplex est locutio, interior, per quam aliquis sibi ipsi loquitur; et exterior, per quam aliquis loquitur alteri. Exterior autem locutio fit per aliquod sensibile signum, puta voce vel nutu vel aliquo corporis membro, puta lingua vel digito, quae Angelis competere non possunt. Ergo unus Angelus alteri non loquitur.

Iª q. 107 a. 1 arg. 3

Praeterea, loquens excitat audientem ut attendat suae locutioni. Sed non videtur per quid unus Angelus excitet alium ad attendendum, hoc enim fit apud nos aliquo sensibili signo. Ergo unus Angelus non loquitur alteri.

Iª q. 107 a. 1 s. c.

Sed contra est quod dicitur I Cor. XIII, si linguis hominum loquar et Angelorum.

Iª q. 107 a. 1 co.

Respondeo dicendum quod in Angelis est aliqua locutio, sed, sicut dicit Gregorius II Moral., dignum est ut mens nostra, qualitatem corporeae locutionis excedens, ad sublimes atque incognitos modos locutionis intimae suspendatur. Ad intelligendum igitur qualiter unus Angelus alii loquatur, considerandum est quod, sicut supra diximus cum de actibus et potentiis animae ageretur, voluntas movet intellectum ad suam operationem. Intelligibile autem est in intellectu tripliciter, primo quidem, habitualiter, vel secundum memoriam, ut Augustinus dicit; secundo autem, ut in actu consideratum vel conceptum; tertio, ut ad aliud relatum. Manifestum est autem quod de primo gradu in secundum transfertur intelligibile per imperium voluntatis, unde in definitione habitus dicitur, quo quis utitur cum voluerit. Similiter autem et de secundo gradu transfertur in tertium per voluntatem, nam per voluntatem conceptus mentis ordinatur ad alterum, puta vel ad agendum aliquid, vel ad manifestandum alteri. Quando autem mens convertit se ad actu considerandum quod habet in habitu, loquitur aliquis sibi ipsi, nam ipse conceptus mentis interius verbum vocatur. Ex hoc vero quod conceptus mentis angelicae ordinatur ad manifestandum alteri, per voluntatem ipsius Angeli, conceptus mentis unius Angeli innotescit alteri, et sic loquitur unus Angelus alteri. Nihil est enim aliud loqui ad alterum, quam conceptum mentis alteri manifestare.

Iª q. 107 a. 1 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod in nobis interior mentis conceptus quasi duplici obstaculo clauditur. Primo quidem, ipsa voluntate, quae conceptum intellectus potest retinere interius, vel ad extra ordinare. Et quantum ad hoc, mentem unius nullus alius potest videre nisi solus Deus; secundum illud I Cor. II, quae sunt hominis, nemo novit nisi spiritus hominis, qui in ipso est. Secundo autem clauditur mens hominis ab alio homine per grossitiem corporis. Unde cum etiam voluntas ordinat conceptum mentis ad manifestandum alteri, non statim cognoscitur ab alio, sed oportet aliquod signum sensibile adhibere. Et hoc est quod Gregorius dicit, II Moral., alienis oculis intra secretum mentis, quasi post parietem corporis stamus, sed cum manifestare nosmetipsos cupimus, quasi per linguae ianuam egredimur, ut quales sumus intrinsecus, ostendamus. Hoc autem obstaculum non habet Angelus. Et ideo quam cito vult manifestare suum conceptum, statim alius cognoscit.

Iª q. 107 a. 1 ad 2

Ad secundum dicendum quod locutio exterior quae fit per vocem, est nobis necessaria propter obstaculum corporis. Unde non convenit Angelo, sed sola locutio interior; ad quam pertinet non solum quod loquatur sibi interius concipiendo, sed etiam quod ordinet per voluntatem ad alterius manifestationem. Et sic lingua Angelorum metaphorice dicitur ipsa virtus Angeli, qua conceptum suum manifestat.

Iª q. 107 a. 1 ad 3

Ad tertium dicendum quod, quantum ad Angelos bonos, qui semper se invicem vident in verbo, non esset necessarium ponere aliquid excitativum, quia sicut unus semper videt alium, ita semper videt quidquid in eo est ad se ordinatum. Sed quia etiam in statu naturae conditae sibi invicem loqui poterant, et mali Angeli etiam nunc sibi invicem loquuntur; dicendum est quod, sicut sensus movetur a sensibili, ita intellectus movetur ab intelligibili. Sicut ergo per signum sensibile excitatur sensus, ita per aliquam virtutem intelligibilem potest excitari mens Angeli ad attendendum.

Traduction Masquer
Summe der Theologie

Erster Artikel. Der eine Engel spricht zum anderen.

a) Es scheint, daß bei Engeln von einem Sprechen nicht die Rede sein kann. Denn: I. Gregor der Grohe (18. Moral. c. 27.) sagt: „Im Zustande des auferstandenen Leibes verbirgt die Körperlichkeit der Glieder den Geist des einen nicht vor dem anderen.“ Also ist noch weniger der Geist eines Engels verborgen vor dem des anderen. Die Sprache aber dient zur Offenbarung dessen, was im Geiste verborgen ist. Also giebt es bei den Engeln kein Sprechen. II. Ein zweifaches Sprechen wird unterschieden: ein inneres, vermittelst dessen jemand zu sich selber spricht; und ein äußeres, vermittelst dessen er zu einem anderen spricht. Letzteres aber vollzieht sich durch ein äußeres Zeichen, z. B. durch die Zunge, den Finger oder in ähnlicher Weise, was einem Engel nicht zukommt. Also spricht ein Engel nicht zum anderen. III. Der Sprechende weckt den Höheren, daß er auf ihn aufmerke. Das aber scheint beim Engel nicht der Fall zu sein, da dies bei uns vermittelst eines äußeren Zeichens geschieht. Auf der anderen Seite sagt der Apostel (1. Kor. 13.): „Wenn ich mit den Zungen der Menschen spräche und der Engel.“

b) Ich antworte, bei den Engeln giebt es ein gewisses Sprechen. Denn es ist, wie Gregor der Große (2. moral. 4.) sagt, „der Mühe wert, daß unser Geist von der Art und Weise des körperlichen Sprechens absehe und aufmerke auf die erhabenen und geheimnisvollen Weisen der innerlichen Sprache.“ Wollen wir aber nun sehen, wie ein Engel dem anderen spricht, so müssen wir uns dessen erinnern, was früher über die Vermögen und Thätigkeiten der Seele abgehandelt worden ist. Da wurde auseinandergesetzt, wie der Wille die Vernunft zur Thätigkeit hinbewegt. Nun ist aber das Erkennbare in dreifacher Weise in der Vernunft: 1. In der Weise eines Zustandes oder im Gedächtnisse; 2. als thatsächlich erkannt und betrachtet oder aufgefaßt; 3. als bezogen auf etwas Anderes. Zudem ist offenbar, daß das Erkennbare von der ersten Stufe auf die zweite übergeht vermöge eines Gebotes von seiten des Willens; heißt es ja doch in der Begriffsbestimmung eines Zustandes: „dessen sich jemand bedienen kann, wenn er will.“ Und ähnlich wird das Erkennbare von der zweiten auf die dritte Stufe gebracht vermöge des Willens; denn durch den Willen wird die Auffassung der Vernunft auf etwas Anderes bezogen, sei es auf das entsprechende Wirken sei es auf das Mitteilen oder auf die Kenntnisgebung einem anderen gegenüber. Wann nun der Geist sich thatsächlich zu sich selber wendet, um das sich gegenwärtig zu halten, was er im Gedächtnisse hat, so spricht er zu sich selber; denn die Auffassung der Vernunft eben wird, soweit sie thatsächlich dem Geiste gegenwärtig ist, das „innere Wort“ genannt. Wird aber die Auffassung vom Willen des Engels darauf hingelenkt, daß sie einem anderen bekannt werde, so wird alsbald die betreffende Auffassung dem anderen bekannt; und das heißt: Sprechen zu einem anderen Engel. Denn Sprechen heißt nichts Anderes als die Auffassung, des eigenen Geistes einem anderen offenbar machen.

c) I. In uns wird die innere Auffassung des Geistes durch ein zweifaches Thor gleichsam geschlossen: 1. Durch den Willen selber, der die betreffende Auffassung entweder in sich behalten oder anderen offenbar machen kann; — und danach kann nur Gott den inneren Geist eines jeden sehen, wie Paulus schreibt (1. Kor. 2.): „Was im Menschen ist, weiß niemand außer der Geist des Menschen, der in ihm ist;“ — 2. durch die grobe Körperlichkeit, wonach der Wille nicht genügt, um etwas bekannt zu geben, sondern noch ein äußeres Zeichen angewendet werden muß. Und darauf weist Gregor hin (2. moral. 4.) mit den Worten: „Für fremde Augen stehen wir innerhalb unseres geheimen Geistes gleichsam hinter der Wand unseres Körpers. Wenn wir aber uns selber offenbar machen wollen, so treten wir gewissermaßen durch das Thor der Zunge heraus, damit wir zeigen, wie beschaffen wir im Innern sind.“ Dieses zweite Thor nun ist beim Engel kein Verschluß für die innere Auffassung. Vielmehr wird letztere bekannt, sobald er will. II. Das äußere Sprechen vermittelst der Zunge kommt sonach dem Engel nicht zu; sondern nur das innerliche Sprechen. Dieses aber begreift in sich nicht nur den Willen, sich selber einen Gedanken gegenwärtig zu halten; sondern auch, ihn anderen zugänglich zu machen. Die „Zunge der Engel“ also ist bildweise die Kraft selber im Engel, vermittelst deren er seine Auffassung offenbar macht. III. Soweit es die guten Engel angeht, die sich gegenseitig im „Worte“ immer sehen, bedürfte es keines Weckmittels, um die Aufmerksamkeit des anderen auf den Sprechenden zu lenken. Denn da im Wesen Gottes ein Engel den anderen sieht, so sieht er auch immer das in selbem, was auf ihn Bezug hat. Weil jedoch die Engel auch vor ihrer Beseligung sich sprechen konnten und die bösen Engel gegenwärtig sich gegenseitig sprechen, so muß man sagen, daß wie der Sinn vom sinnlichen Gegenstande bewegt und geweckt wird, so die Vernunft vom geistig Erkennbaren. Wie also ein sinnliches Zeichen den Sinn weckt, so kann durch irgend welche Kraft in der Vernunft die Engelvernunft geweckt werden, daß sie aufmerkt.

  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Les éditions de cette œuvre
Summa theologiae
Traductions de cette œuvre
Summe der Theologie

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité