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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae

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Summa theologiae

Articulus 3

Iª-IIae q. 15 a. 3 arg. 1

Ad tertium sic proceditur. Videtur quod consensus sit de fine. Quia propter quod unumquodque, illud magis. Sed his quae sunt ad finem consentimus propter finem. Ergo fini consentimus magis.

Iª-IIae q. 15 a. 3 arg. 2

Praeterea, actio intemperati est finis eius, sicut et actio virtuosi est finis eius. Sed intemperatus consentit in proprium actum. Ergo consensus potest esse de fine.

Iª-IIae q. 15 a. 3 arg. 3

Praeterea, appetitus eorum quae sunt ad finem, est electio, ut supra dictum est. Si igitur consensus esset solum de his quae sunt ad finem, in nullo ab electione differre videretur. Quod patet esse falsum per Damascenum, qui dicit quod post dispositionem, quam vocaverat sententiam, fit electio. Non ergo consensus est solum de his quae sunt ad finem.

Iª-IIae q. 15 a. 3 s. c.

Sed contra est quod Damascenus ibidem dicit, quod sententia, sive consensus, est quando homo disponit et amat quod ex consilio iudicatum est. Sed consilium non est nisi de his quae sunt ad finem. Ergo nec consensus.

Iª-IIae q. 15 a. 3 co.

Respondeo dicendum quod consensus nominat applicationem appetitivi motus ad aliquid praeexistens in potestate applicantis in ordine autem agibilium, primo quidem oportet sumere apprehensionem finis; deinde appetitum finis; deinde consilium de his quae sunt ad finem; deinde appetitum eorum quae sunt ad finem. Appetitus autem in ultimum finem tendit naturaliter, unde et applicatio motus appetitivi in finem apprehensum, non habet rationem consensus, sed simplicis voluntatis. De his autem quae sunt post ultimum finem, inquantum sunt ad finem, sub consilio cadunt, et sic potest esse de eis consensus, inquantum motus appetitivus applicatur ad id quod ex consilio iudicatum est. Motus vero appetitivus in finem, non applicatur consilio, sed magis consilium ipsi, quia consilium praesupponit appetitum finis. Sed appetitus eorum quae sunt ad finem, praesupponit determinationem consilii. Et ideo applicatio appetitivi motus ad determinationem consilii, proprie est consensus. Unde, cum consilium non sit nisi de his quae sunt ad finem, consensus, proprie loquendo, non est nisi de his quae sunt ad finem.

Iª-IIae q. 15 a. 3 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod, sicut conclusiones scimus per principia, horum tamen non est scientia, sed quod maius est, scilicet intellectus; ita consentimus his quae sunt ad finem propter finem, cuius tamen non est consensus, sed quod maius est, scilicet voluntas.

Iª-IIae q. 15 a. 3 ad 2

Ad secundum dicendum quod intemperatus habet pro fine delectationem operis, propter quam consentit in opus, magis quam ipsam operationem.

Iª-IIae q. 15 a. 3 ad 3

Ad tertium dicendum quod electio addit supra consensum quandam relationem respectu eius cui aliquid praeeligitur, et ideo post consensum, adhuc remanet electio. Potest enim contingere quod per consilium inveniantur plura ducentia ad finem, quorum dum quodlibet placet, in quodlibet eorum consentitur, sed ex multis quae placent, praeaccipimus unum eligendo. Sed si inveniatur unum solum quod placeat, non differunt re consensus et electio, sed ratione tantum, ut consensus dicatur secundum quod placet ad agendum; electio autem, secundum quod praefertur his quae non placent.

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Summe der Theologie

Dritter Artikel. Die Zustimmung hat zum Gegenstande das Zweckdienliche.

a) Dem steht entgegen: I. Der Grundsatz: „Um dessentwillen etwas gewollt wird, das ist noch mehr und noch eigentlicher ein Gegenstand des Willens.“ Wir stimmen aber dem Zweckdienlichen zu um des Zweckes willen; — also um so mehr dem Zwecke. II. Die Handlung des Unmäßigen ist sein Zweck ebenso wie die Handlung des Tugendhaften. Der Unmäßige aber stimmt seiner Handlung zu; also dem Zwecke. III. Das Verlangen nach dem Zweckdienlichen nennt man Auswahl. Beträfe also die Zustimmung nur das Zweckdienliche, so unterschiede sie sich nicht von der Auswahl. Dies ist aber gegen Damascenus (2. orth. fide 22.), der da sagt, daß nach der Affektion oder der Liebe, die er Zustimmung nennt, die Auswahl sich vollzieht. Auf der anderen Seite sagt der nämliche Damäscenus (l. c.): „Zugestimmt wird dem, was auf Grund des Beratschlagens geurteilt worden.“ Ratschlagen aber hat zum Gegenstande nur das Zweckdienliche.

b) Ich antworte; Zustimmung will besagen die Anwendung der Begehrkraft auf etwas Vorliegendes, was in der Gewalt des Anwendenden sich befindet. Im Bereiche des zu Wirkenden aber steht zuerst die Auffassung des Zweckes, dann das Begehren nach dem Zwecke, ferner das Beratschlagen über das Zweckdienliche, endlich das Verlangen oder Begehren nach dem Zweckdienlichen. Nun strebt das Begehren nach dem letzten Zwecke kraft der Natur; dieses Begehren also steht nicht in der Gewalt des Begehrenden. Die Anwendung der Bewegung des Begehrvermögens auf den erfaßten Zweck hat also nicht den Charakter der Zustimmung, sondern des einfachen Wollens. Was nun nach dem letzten Endzwecke kommt, fällt, insoweit es als zweckdienlich aufgefaßt wird, unter das Beratschlagen und daraufhin erstreckt sich die Zustimmung. Die Bewegung aber des Verlangens nach dem Zwecke hin wird nicht durch das Beratschlagen gerichtet und angewendet, sondern das Beratschlagen stützt sich vielmehr auf die Richtung zum gewollten Zwecke hin. Denn der Ratschlag setzt das Begehren des Zweckes voraus. Das Verlangen aber nach dem Zweckdienlichen setzt voraus das Endergebnis des Beratschlagens. Die Anwendung also der Begehrkraft und ihrer Bewegung auf das, was der Ratschlag bestimmt hat, heißt im eigentlichsten Sinne „Zustimmung“. Also ist letztere wie der Ratschlag nur auf das Zweckdienliche gerichtet.

c) I. Gleichwie die Schlußfolgerungen wir auf Grund der Principien wissen, diese letzteren aber nicht Gegenstand der (beweisenden) Wissenschaft sind, sondern vielmehr des einfachen auffassenden Verständnisses, was mehr sagen will als Wissenschaft, so stimmen wir dem Zweckdienlichen zu auf Grund des Zweckes. Dem Zwecke selbst aber gilt nicht die Zustimmung; auf ihn richtet sich, was höher steht: der einfache Wille. II. Der Zweck des Unmäßigen ist das Ergötzen an seinem Handeln; und dieses Zweckes halber stimmt er vielmehr dem Werke zu wie dem Handeln oder Thätigsein. III. Die Auswahl fügt zur Zustimmung hinzu eine gewisse Beziehung zu dem, was vorgezogen wird; und deshalb bleibt nach der Zustimmung noch die Auswahl. Es kann nämlich zutreffen, daß das Beratschlagen zu mehreren zweckmäßigen Mitteln führt; und da jedes derselben gefällt, wird einem jeden zugestimmt, aber später dann das eine vor dem anderen durch die Auswahl bevorzugt. Besteht aber nur ein einziges Mittel, das gefällt, so unterscheidet sich dem thatsächlichen Sein nach die Zustimmung von der Auswahl nicht, sondern nur gemäß der Auffassung der Vernunft; und so wird der Ausdruck „Zustimmung“ gebraucht, insofern etwas gefällt; „Auswahl“, insofern es dem vorgezogen wird, was nicht gefällt.

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