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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274)

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Summe der Theologie

Fünfter Artikel. Die Aufzählung der zehn Gebote ist zukömmlich.

a) Die Aufzählung der zehn Gebote scheint nicht in gehöriger Ordnung zu sein. Denn: I. Die Sünden werden unterschieden in Sünden gegen Gott, gegen den Nächsten und gegen sich selbst. Da nun die Sünde eine „Übertretung ist des göttlichen Gesetzes, ein Ungehorsam gegen die himmlischen Gebote,“ so hätten auch Gebote da sein müssen, die das Verhältnis des Menschen zu sich selber regeln. Also ist die Aufzählung der zehn Gebote unzureichend. II. Zur Gottesverehrung gehört nicht nur die Sabbathsruhe, sondern auch die schuldige Rücksicht auf andere Festlichkeiten und auf das Darbringen von Opfern. Davon ist aher nicht die Rede. III. Gegen Gott sündigt man nicht nur durch Meineid, sondern auch durch Lästerungen, durch Lügen gegen die göttliche Lehre etc. Davon ist aber wieder nicht die Rede; sondern es steht bloß da: „du sollst den Namen Gottes nicht vergeblich führen.“ IV. Wie mit Rücksicht auf die Eltern, so mußte auch ein Gebot gesetzt werden mit Rücksicht auf die Kinder und die anderen Mitmenschen; denn „der Zweck jedes Gebotes ist die Liebe“, nach 1. Tim. 1. V. Bei jeder Art Sünde kann man sündigen durch Begehren und durch Werke. Also mußten nicht nur beim Diebstahle und beim Ehebruche zwei Gebote gesetzt werden, von denen eines die innerliche Liebe, das andere die offene That verbietet. VI. Man sündigt nicht nur infolge der Regellosigkeit in der Begehrkraft, der concupiscibilis, sondern auch infolge der Regellosigkeit in der Abwehrkraft, der irascibilis. Mit Rücksicht auf die erstere aber sind zwei Gebote gesetzt; mit Rücksicht auf die letztere keines. Also ist die Aufzählung keine geordnete. Auf der anderen Seite steht geschrieben Deuter. 4.: „Er hat euch seinen Bund vorgelegt, daß ihr thuet, was Er vorgeschrieben; und die zehn Worte hat Er geschrieben auf steinerne Tafeln.“

b) Ich antworte; wie bereits gesagt beziehen die Gebote des göttlichen Gesetzes den Menschen zur Gemeinschaft mit Gott oder zu einem menschlichen Gemeinwesen unter Gott. Damit es einem aber in einem Gemeinwesen wohl sei, sind zwei Dinge erfordert: daß man sich wohl verhalte zum Leiter des Gemeinwesens und daß man in guten Beziehungen stehe zu den anderen Gliedern desselben. Deshalb werden hier einige Gebote gegeben, welche den Menschen zu den anderen Menschen als Gliedern des gleichen Gemeinwesens unter Gottes Leitung in gute Beziehungen setzen. Dem Leiter aber des Gemeinwesens schuldet der Mensch dreierlei: 1. Treue; 2. Ehrfurcht; 3. Dienst. Die Treue nun besteht darin, daß der Mensch die Ehre der Herrschaft keinem anderen zuteilt; und danach ist das erste Gebot: „Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.“ Die Ehrfurcht besteht darin, daß der Mensch keine Beleidigung zufügt dem Leiter und Fürsten; und danach ist das zweite Gebot: „Du sollst den Namen Gottes nicht vergeblich führen.“ Dienst aber gebührt dem Herrn zur Vergeltung der Wohlthaten, welche die Unterthanen vom Fürsten empfangen; und danach steht das dritte Gebot von der Heillgung des Sabbaths zum Gedächtnisse an die Erschaffung der Dinge. In guter Beziehung zu den Mitmenschen steht der Mensch im allgemeinen und im besonderen. Im besonderen nun mit Rücksicht auf jene, deren Schuldner er ist, so daß er ihnen die Schuld abträgt; und danach ist das vierte Gebot da. Im allgemeinen, daß der Mensch keinem schadet weder im Werke noch mit dem Munde, noch in Gedanken. Durch die That schadet man dem Menschen einmal, wenn man dem Bestände seiner eigenen Person schaden thut; und danach ist verboten das Töten. Dann schadet man ihm mit Rücksicht auf die mit ihm zur Fortpflanzung des Geschlechtes verbundene Person; und danach ist das sechste Gebot vom Ehebruche. Endlich kann man ihm schaden in seinem Besitze; und danach ist der Diebstahl verboten. Der Schaden mit dem Munde wird im achten Gebote verboten; und der Schaden, den man ihm im Herzen bereitet, durch die beiden letzten: „Du sollst nicht begehren.“ Und gemäß dieser letzteren Unterscheidung kann man auch die ersten drei voneinander trennen, so daß im ersten unser Thun auf Gott gerichtet, resp. vom Übel in dieser Beziehung abgezogen wird; im zweiten unsere Worte auf Gott bezogen werden; im dritten unsere Herzen; denn den Sabbath heiligen will sagen: mit unserem Herzen in Gott ruhen. Oder wir ehren nach dem ersten die Einheit des Princips; nach dem zweiten die göttliche Wahrheit; nach dem dritten die göttliche Güte, durch die wir geheiligt werden und in der wir wie im Endzwecke ruhen.

c) I. Die zehn Gebote beziehen sich auf die Gebote der Liebe. Über die Liebe Gottes und des Nächsten nun mußten Gebote gegeben werden; denn mit Bezug darauf war das Naturgesetz verdunkelt, was mit der Selbstliebe nicht der Fall war; — oder auch weil die gute Selbstliebe eingeschlossen ist in der Gottes- und Nächstenliebe; da sich der Mensch dann wahrhaft liebt, wenn er sich zu Gott hin bezieht. Anders kann noch gesagt werden: Die zehn Gebote hat das Volk unmittelbar von Gott bekommen, nach Deut. 10.: „Er schrieb auf Tafeln von Stein die zehn Worte, welche zu euch gesprochen hat der Herr.“ Diese Gebote mußten also sofort verständlich sein. Jedes Gebot nun hat den Charakter des Geschuldeten, der Verpflichtung. Daß aber der Mensch notwendigerweise Gott oder dem Nächsten etwas schuldet, das versteht man leicht. Daß jedoch der Mensch notwendigerweise auch sich selbst etwas schuldet, das ist schwerer zu verstehen. Denn auf den ersten Blick scheint es, als ob der Mensch mit Rücksicht auf sich selber frei wäre und keiner Vorschrift zu folgen hätte. Deshalb gelangen die Vorschriften betreffs Regelung der ungeordneten Leidenschaften im Menschen selbst erst an das Volk vermittelst des Unterrichts von seiten der Weisen. II. Alle Feste und Opfer sind eingerichtet auf Grund einer von Gott empfangenen oder einer figürlich vorgebildeten Wohlthat. Unter allen Wohlthaten aber ist die erste die der Erschaffung; und diese gerade wird in der Sabbathsruhe geseiert. Deshalb wird Exod. 20. als Grund dieses Gebotes angegeben: „Denn in sechs Tagen hat Gott Himmel und Erde gemacht.“ Und unter allen zukünftigen Wohlthaten, die figürlich vorgestellt werden sollten, ist die erste und hauptsächliche die Ruhe des Geistes in Gott: hier auf Erden durch die Gnade, dort im Himmel durch die Herrlichkeit. Diese wird ebenfalls dargestellt durch die Sabbathsruhe. Diese zwei Wohlthaten kommen an erster Stelle in das Gedächtnis der Menschen, zumal der Gläubigen. Die anderen Feste hatten vorübergehende Wohlthaten Gottes zum Gegenstand, wie Ostern die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft und das zukünftige Leiden Christi. Deshalb wird nur die Sabbathsruhe erwähnt als das Andenken an die zwei dauernden Wohlthaten. III. Paulus sagt (Hebr. 6.): „Die Menschen schwören bei Einem, der gewaltiger ist; und von jedem Streite das Ende ist zur Bekräftigung der Eid.“ Weil also der Eid etwas Gemeinsames ist für alle, deshalb wird die Unordnung rücksichtlich des Eides durch ein specielles Gebot verboten. Die Sünde der falschen Lehre geht nur wenige an; obgleich auch diese Sünde im zweiten Gebote mitverstanden sein kann, wie die Glosse dazu bemerkt: „Du sollst nicht sagen, Christus sei eine Kreatur.“ IV. Daß man dem Mitmenschen kein Übel anthun soll, das ordnet gleich von vornherein die Vernunft an. Sie sagt aber nicht allsogleich, man solle etwas für einen anderen thun, ausgenommen im Falle daß man jemandem etwas schuldet. Die Schuld nun, welche vom Kinde aus den Eltern gegenüber besteht, ist so offenbar, daß sie durch keinen Vorwand verhüllt werden kann. Denn der Vater ist das Princip des Zeugens und des Seins; und dazu noch der Erziehung und des Unterrichts. Deshalb wird unter den zehn Geboten nur die Schuld den Eltern gegenüber erwähnt. Die Eltern aber sind nicht die Schuldner gegenüber ihren Kindern auf Grund empfangener Wohlthaten. Vielmehr ist das Kind „etwas zu den Eltern Gehöriges,“ nach 8 Ethic. 12. Und deshalb wird aus demselben Grunde in den zehn Geboten nichts gesetzt, was zu den Pflichten der Eltern gegenüber den Kindern gehört, wie da nichts gesetzt wird, was zur Selbstliebe gehört. V. Das Ergötzen am Ehebruche und der Nutzen des Reichtums sind an und für sich Gegenstand der Ergötzung, insofern sie den Charakter des ergötzlichen oder nützlichen Guten haben. Deshalb mußte man nicht nur die That verbieten, sondern auch das Begehren. Mord aber und Falschheit sind an und für sich etwas Erschreckendes (weil man gemäß der Natur den Nächsten und die Wahrheit liebt) und werden nur erstrebt auf Grund von etwas Anderem. Es brauchte da also nicht die Sünde im Herzen verboten werden. VI. Alle Leidenschaften der Abwehrkraft leiten sich ab von denen in der Begehrkraft. Da also die zehn Gebote die ersten Elemente des „Gesetzes“ sind, so werden die in der Abwehrkraft nicht erwähnt.

Edition Masquer
Summa theologiae

Articulus 5

Iª-IIae q. 100 a. 5 arg. 1

Ad quintum sic proceditur. Videtur quod inconvenienter praecepta Decalogi enumerentur. Peccatum enim, ut Ambrosius dicit, est transgressio legis divinae, et caelestium inobedientia mandatorum. Sed peccata distinguuntur per hoc quod homo peccat vel in Deum, vel in proximum, vel in seipsum. Cum igitur in praeceptis Decalogi non ponantur aliqua praecepta ordinantia hominem ad seipsum, sed solum ordinantia ipsum ad Deum et proximum; videtur quod insufficiens sit enumeratio praeceptorum Decalogi.

Iª-IIae q. 100 a. 5 arg. 2

Praeterea, sicut ad cultum Dei pertinebat observatio sabbati, ita etiam observatio aliarum solemnitatum, et immolatio sacrificiorum. Sed inter praecepta Decalogi est unum pertinens ad observantiam sabbati. Ergo etiam debent esse aliqua pertinentia ad alias solemnitates, et ad ritum sacrificiorum.

Iª-IIae q. 100 a. 5 arg. 3

Praeterea, sicut contra Deum peccare contingit periurando, ita etiam blasphemando, vel alias contra doctrinam divinam mentiendo. Sed ponitur unum praeceptum prohibens periurium, cum dicitur, non assumes nomen Dei tui in vanum. Ergo peccatum blasphemiae, et falsae doctrinae, debent aliquo praecepto Decalogi prohiberi.

Iª-IIae q. 100 a. 5 arg. 4

Praeterea, sicut homo naturalem dilectionem habet ad parentes, ita etiam ad filios. Mandatum etiam caritatis ad omnes proximos extenditur. Sed praecepta Decalogi ordinantur ad caritatem; secundum illud I Tim. I, finis praecepti caritas est. Ergo sicut ponitur quoddam praeceptum pertinens ad parentes, ita etiam debuerunt poni aliqua praecepta pertinentia ad filios et ad alios proximos.

Iª-IIae q. 100 a. 5 arg. 5

Praeterea, in quolibet genere peccati contingit peccare corde et opere. Sed in quibusdam generibus peccatorum, scilicet in furto et adulterio, seorsum prohibetur peccatum operis, cum dicitur, non moechaberis, non furtum facies; et seorsum peccatum cordis, cum dicitur, non concupisces rem proximi tui, et, non concupisces uxorem proximi tui. Ergo etiam idem debuit poni in peccato homicidii et falsi testimonii.

Iª-IIae q. 100 a. 5 arg. 6

Praeterea, sicut contingit peccatum provenire ex inordinatione concupiscibilis, ita etiam ex inordinatione irascibilis. Sed quibusdam praeceptis prohibetur inordinata concupiscentia, cum dicitur, non concupisces. Ergo etiam aliqua praecepta in Decalogo debuerunt poni per quae prohiberetur inordinatio irascibilis. Non ergo videtur quod convenienter decem praecepta Decalogi enumerentur.

Iª-IIae q. 100 a. 5 s. c.

Sed contra est quod dicitur Deut. IV, ostendit vobis pactum suum, quod praecepit ut faceretis; et decem verba quae scripsit in duabus tabulis lapideis.

Iª-IIae q. 100 a. 5 co.

Respondeo dicendum quod, sicut supra dictum est, sicut praecepta legis humanae ordinant hominem ad communitatem humanam, ita praecepta legis divinae ordinant hominem ad quandam communitatem seu rempublicam hominum sub Deo. Ad hoc autem quod aliquis in aliqua communitate bene commoretur, duo requiruntur, quorum primum est ut bene se habeat ad eum qui praeest communitati; aliud autem est ut homo bene se habeat ad alios communitatis consocios et comparticipes. Oportet igitur quod in lege divina primo ferantur quaedam praecepta ordinantia hominem ad Deum; et deinde alia praecepta ordinantia hominem ad alios proximos simul conviventes sub Deo. Principi autem communitatis tria debet homo, primo quidem, fidelitatem; secundo, reverentiam; tertio, famulatum. Fidelitas quidem ad dominum in hoc consistit, ut honorem principatus ad alium non deferat. Et quantum ad hoc accipitur primum praeceptum, cum dicitur, non habebis deos alienos. Reverentia autem ad dominum requiritur ut nihil iniuriosum in eum committatur. Et quantum ad hoc accipitur secundum praeceptum, quod est, non assumes nomen domini Dei tui in vanum. Famulatus autem debetur domino in recompensationem beneficiorum quae ab ipso percipiunt subditi. Et ad hoc pertinet tertium praeceptum, de sanctificatione sabbati in memoriam creationis rerum. Ad proximos autem aliquis bene se habet et specialiter, et generaliter. Specialiter quidem, quantum ad illos quorum est debitor, ut eis debitum reddat. Et quantum ad hoc accipitur praeceptum de honoratione parentum. Generaliter autem, quantum ad omnes, ut nulli nocumentum inferatur, neque opere neque ore neque corde. Opere quidem infertur nocumentum proximo, quandoque quidem in personam propriam, quantum ad consistentiam scilicet personae. Et hoc prohibetur per hoc quod dicitur, non occides. Quandoque autem in personam coniunctam quantum ad propagationem prolis. Et hoc prohibetur cum dicitur, non moechaberis. Quandoque autem in rem possessam, quae ordinatur ad utrumque. Et quantum ad hoc dicitur, non furtum facies. Nocumentum autem oris prohibetur cum dicitur, non loqueris contra proximum tuum falsum testimonium. Nocumentum autem cordis prohibetur cum dicitur, non concupisces. Et secundum hanc etiam differentiam possent distingui tria praecepta ordinantia in Deum. Quorum primum pertinet ad opus, unde ibi dicitur, non facies sculptile. Secundum ad os, unde dicitur, non assumes nomen Dei tui in vanum. Tertium pertinet ad cor, quia in sanctificatione sabbati, secundum quod est morale praeceptum, praecipitur quies cordis in Deum. Vel, secundum Augustinum, per primum praeceptum reveremur unitatem primi principii; per secundum, veritatem divinam; per tertium, eius bonitatem, qua sanctificamur, et in qua quiescimus sicut in fine.

Iª-IIae q. 100 a. 5 ad 1

Ad primum ergo potest responderi dupliciter. Primo quidem, quia praecepta Decalogi referuntur ad praecepta dilectionis. Fuit autem dandum praeceptum homini de dilectione Dei et proximi, quia quantum ad hoc lex naturalis obscurata erat propter peccatum, non autem quantum ad dilectionem sui ipsius, quia quantum ad hoc lex naturalis vigebat. Vel quia etiam dilectio sui ipsius includitur in dilectione Dei et proximi, in hoc enim homo vere se diligit, quod se ordinat in Deum. Et ideo etiam in praeceptis Decalogi ponuntur solum praecepta pertinentia ad proximum et ad Deum. Aliter potest dici quod praecepta Decalogi sunt illa quae immediate populus recepit a Deo, unde dicitur Deut. X, scripsit in tabulis, iuxta id quod prius scripserat, verba decem, quae locutus est ad vos dominus. Unde oportet praecepta Decalogi talia esse quae statim in mente populi cadere possunt. Praeceptum autem habet rationem debiti. Quod autem homo ex necessitate debeat aliquid Deo vel proximo, hoc de facili cadit in conceptione hominis, et praecipue fidelis. Sed quod aliquid ex necessitate sit debitum homini de his quae pertinent ad seipsum et non ad alium, hoc non ita in promptu apparet, videtur enim primo aspectu quod quilibet sit liber in his quae ad ipsum pertinent. Et ideo praecepta quibus prohibentur inordinationes hominis ad seipsum, perveniunt ad populum mediante instructione sapientum. Unde non pertinent ad Decalogum.

Iª-IIae q. 100 a. 5 ad 2

Ad secundum dicendum quod omnes solemnitates legis veteris sunt institutae in commemorationem alicuius divini beneficii vel praeteriti commemorati, vel futuri praefigurati. Et similiter propter hoc omnia sacrificia offerebantur. Inter omnia autem beneficia Dei commemoranda, primum et praecipuum erat beneficium creationis, quod commemoratur in sanctificatione sabbati, unde Exod. XX pro ratione huius praecepti ponitur, sex enim diebus fecit Deus caelum et terram et cetera. Inter omnia autem futura beneficia, quae erant praefiguranda, praecipuum et finale erat quies mentis in Deo, vel in praesenti per gratiam, vel in futuro per gloriam, quae etiam figurabatur per observantiam sabbati; unde dicitur Isaiae LVIII, si averteris a sabbato pedem tuum, facere voluntatem tuam in die sancto meo, et vocaveris sabbatum delicatum, et sanctum domini gloriosum. Haec enim beneficia primo et principaliter sunt in mente hominum, maxime fidelium. Aliae vero solemnitates celebrantur propter aliqua particularia beneficia temporaliter transeuntia, sicut celebratio phase propter beneficium praeteritae liberationis ex Aegypto, et propter futuram passionem Christi, quae temporaliter transivit, inducens nos in quietem sabbati spiritualis. Et ideo, praetermissis omnibus aliis solemnitatibus et sacrificiis, de solo sabbato fiebat mentio inter praecepta Decalogi.

Iª-IIae q. 100 a. 5 ad 3

Ad tertium dicendum quod, sicut apostolus dicit, ad Heb. VI, homines per maiorem sui iurant, et omnis controversiae eorum finis ad confirmationem est iuramentum. Et ideo, quia iuramentum est omnibus commune, propter hoc prohibitio inordinationis circa iuramentum, specialiter praecepto Decalogi prohibetur. Peccatum vero falsae doctrinae non pertinet nisi ad paucos, unde non oportebat ut de hoc fieret mentio inter praecepta Decalogi. Quamvis etiam, quantum ad aliquem intellectum, in hoc quod dicitur, non assumes nomen Dei tui in vanum, prohibeatur falsitas doctrinae, una enim Glossa exponit, non dices Christum esse creaturam.

Iª-IIae q. 100 a. 5 ad 4

Ad quartum dicendum quod statim ratio naturalis homini dictat quod nulli iniuriam faciat, et ideo praecepta prohibentia nocumentum, extendunt se ad omnes. Sed ratio naturalis non statim dictat quod aliquid sit pro alio faciendum, nisi cui homo aliquid debet. Debitum autem filii ad patrem adeo est manifestum quod nulla tergiversatione potest negari, eo quod pater est principium generationis et esse, et insuper educationis et doctrinae. Et ideo non ponitur sub praecepto Decalogi ut aliquod beneficium vel obsequium alicui impendatur nisi parentibus. Parentes autem non videntur esse debitores filiis propter aliqua beneficia suscepta, sed potius e converso. Filius etiam est aliquid patris; et patres amant filios ut aliquid ipsorum, sicut dicit philosophus, in VIII Ethic. Unde eisdem rationibus non ponuntur aliqua praecepta Decalogi pertinentia ad amorem filiorum, sicut neque etiam aliqua ordinantia hominem ad seipsum.

Iª-IIae q. 100 a. 5 ad 5

Ad quintum dicendum quod delectatio adulterii, et utilitas divitiarum, sunt propter seipsa appetibilia, inquantum habent rationem boni delectabilis vel utilis. Et propter hoc oportuit in eis prohiberi non solum opus, sed etiam concupiscentiam. Sed homicidium et falsitas sunt secundum seipsa horribilia, quia proximus et veritas naturaliter amantur, et non desiderantur nisi propter aliud. Et ideo non oportuit circa peccatum homicidii et falsi testimonii prohibere peccatum cordis, sed solum operis.

Iª-IIae q. 100 a. 5 ad 6

Ad sextum dicendum quod, sicut supra dictum est, omnes passiones irascibilis derivantur a passionibus concupiscibilis. Et ideo in praeceptis Decalogi, quae sunt quasi prima elementa legis, non erat mentio facienda de passionibus irascibilis, sed solum de passionibus concupiscibilis.

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