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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274)

Traduction Masquer
Summe der Theologie

Vierter Artikel. „Geschaffenwerden“ ist eigen dem zusammengesetzten und für sich bestehenden Dinge.

a) Dagegen spricht: I. Das thatsächliche Sein des geschaffenen Dinges als Existenz ist nicht für sich bestehend. Nun sagt aber der liber de causis: „Das erste unter den geschaffenen Dingen ist das Sein.“ Also ist nicht das Geschaffenwerden eigen den zusammengesetzten und für sich bestehenden Dingen. II. Was geschaffen wird, ist aus Nichts. Was zusammengesetzt ist, das ist aber nicht aus Nichts, sondern aus den es zusammensetzenden Elementen. III. Jenes wird recht eigentlich hervorgebracht durch das Ausfließen der Dinge aus dem ersten Princip, was vorausgesetzt wird im Ausfließen der Dinge aus den untergeordneten Ursachen; gleichwie ja auch durch natürliche Zeugung das Ding der Natur hervorgebracht wird, welches vorausgesetzt wird in der Thätigkeit der Kunst. Jenes aber, was in der natürlichen Zeugung vorausgesetzt wird, ist der vorliegende Stoff. Also wird der Stoff eigentlich geschaffen und nicht das Zusammengesetzte. Auf der anderen Seite heißt es Gen. 1, 1.: „Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde.“ Himmel und Erde aber sind zusammengesetzte, für sich bestehende Dinge. Also auf diese erstreckt sich eigentlich die Schaffung.

b) Ich antworte, daß „Geschaffenwerden“ gewissermaßen ein Werden ist. Das Werden aber endet im wirklichen Sein der Sache. Jenen Dingen also kommt es eigentlich zu, daß sie werden, welchen es zukommt, wirkliches gewordenes Sein zu haben. Sein aber kommt zu eigentlich dem Für-sich-bestehenden, sei es daß dies eine einfache Substanz ist wie die geistigen, vom Stoffe getrennten Substanzen, sei es daß darunter zusammengesetzte Substanzen verstanden werden wie die stofflichen. Jenem nämlich kommt es zu, daß es ist, was wirklich Sein hat und in seinem Sein für sich besteht. Die Eigenschaften und Zustände und dergleichen Accidentien werden nicht als Sein bezeichnet als ob sie selber wären, sondern weil durch sie etwas, ist; wie z. B. die Weiße insofern als seiend bezeichnet wird, weil durch sie das Subjekt weiß ist. Dergleichen Eigenschaften sind mehr einem Sein zugehörig als wirklich an sich seiend. (7 Metaph.) Sowie also solche Eigenschaften und Formen vielmehr mitseiend sind, am Sein teilnehmen, als daß sie selber an sich beständen; so wird von selbigen auch vielmehr gesagt, daß sie mitgeschaffen sind, als daß sie für sich geschaffen wären. Im eigentlichen Sinne geschaffen sind somit die zusammengesetzten und für sich bestehenden Dinge.

c) I. In diesem Satze: „Das erste unter den geschaffenen Dingen ist das Sein“ bedeutet das Wort „Sein“ nicht die geschaffene Substanz, sondern den eigentlichen Grund, weshalb der Gegenstand als geschaffener bezeichnet wird. Denn deshalb wird von etwas behauptet, es sei ein geschaffenes Sein, nicht weil es dieses Sein ist oder jenes, sondern weil es überhaupt ist; da „Schaffung“ das Ausfließen des ganzen Seins vom Allgrunde besagt. Es ist dies eine ähnliche Redeweise, wie wenn jemand sagen wollte, das Erstgesehene sei die Farbe, obgleich jenes, was gesehen wird, das Gefärbte ist. II. „Erschaffung“ will nicht sagen die Bildung eines zusammengesetzten Dinges aus vorherbestehenden Elementen; sondern man sagt, das Zusammengesetzte werde geschaffen, weil es zugleich mit allen seinen zusammensetzenden Elementen zum wirklichen Sein gebracht wird. III. Jener Einwurf beweist nicht, daß der Urstoff allein für sich geschaffen werde, sondern daß er nur kraft Erschaffung hervorgehe. Denn Schaffen heißt das ganze Sein hervorbringen und nicht bloß den Stoff.

Edition Masquer
Summa theologiae

Articulus 4

Iª q. 45 a. 4 arg. 1

Ad quartum sic proceditur. Videtur quod creari non sit proprium compositorum et subsistentium. Dicitur enim in libro de causis, prima rerum creatarum est esse. Sed esse rei creatae non est subsistens. Ergo creatio proprie non est subsistentis et compositi.

Iª q. 45 a. 4 arg. 2

Praeterea, quod creatur est ex nihilo. Composita autem non sunt ex nihilo, sed ex suis componentibus. Ergo compositis non convenit creari.

Iª q. 45 a. 4 arg. 3

Praeterea, illud proprie producitur per primam emanationem, quod supponitur in secunda, sicut res naturalis per generationem naturalem, quae supponitur in operatione artis. Sed illud quod supponitur in generatione naturali, est materia. Ergo materia est quae proprie creatur, et non compositum.

Iª q. 45 a. 4 s. c.

Sed contra est quod dicitur Gen. I, in principio creavit Deus caelum et terram. Caelum autem et terra sunt res compositae subsistentes. Ergo horum proprie est creatio.

Iª q. 45 a. 4 co.

Respondeo dicendum quod creari est quoddam fieri, ut dictum est. Fieri autem ordinatur ad esse rei. Unde illis proprie convenit fieri et creari, quibus convenit esse. Quod quidem convenit proprie subsistentibus, sive sint simplicia, sicut substantiae separatae; sive sint composita, sicut substantiae materiales. Illi enim proprie convenit esse, quod habet esse; et hoc est subsistens in suo esse. Formae autem et accidentia, et alia huiusmodi, non dicuntur entia quasi ipsa sint, sed quia eis aliquid est; ut albedo ea ratione dicitur ens, quia ea subiectum est album. Unde, secundum philosophum, accidens magis proprie dicitur entis quam ens. Sicut igitur accidentia et formae, et huiusmodi, quae non subsistunt, magis sunt coexistentia quam entia; ita magis debent dici concreata quam creata. Proprie vero creata sunt subsistentia.

Iª q. 45 a. 4 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod, cum dicitur, prima rerum creatarum est esse, ly esse non importat subiectum creatum; sed importat propriam rationem obiecti creationis. Nam ex eo dicitur aliquid creatum, quod est ens, non ex eo quod est hoc ens, cum creatio sit emanatio totius esse ab ente universali, ut dictum est. Et est similis modus loquendi, sicut si diceretur quod primum visibile est color, quamvis illud quod proprie videtur, sit coloratum.

Iª q. 45 a. 4 ad 2

Ad secundum dicendum quod creatio non dicit constitutionem rei compositae ex principiis praeexistentibus, sed compositum sic dicitur creari, quod simul cum omnibus suis principiis in esse producitur.

Iª q. 45 a. 4 ad 3

Ad tertium dicendum quod ratio illa non probat quod sola materia creetur; sed quod materia non sit nisi ex creatione. Nam creatio est productio totius esse, et non solum materiae.

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