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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274)

Traduction Masquer
Summe der Theologie

Fünfter Artikel. Der Dämon war nicht im ersten Augenblicke seiner Erschaffung durch die Schuld seines eigenen Willens böse.

a) Das Gegenteil stützt sich auf folgende Gründe: I. Joh. 8, 44. wird gesagt: „Jener (der Teufel) war ein Menschenmörder von Anfang an.“ II. Nach Augustin (1. sup. Gen. ad litt. 15.) ist die Formlosigkeit der Geformtheit der Kreatur vorangegangen nicht der Zeit nach, sondern in der vernünftigen Auffassung; wie der Natur der Dinge nach das Mögliche dem Gewordensein vorausgeht. Unter dem „Himmel“ aber wird, wieder nach Augustin (2. l. c. cap. 8.), die formlose Engelnatur, also die noch nicht beseligte verstanden und unter dem Licht („es ward Licht“) ihre Zuwendung zum „Worte“. Zugleich der Zeit nach also ist die Engelnatur geschaffen und ist sie Licht geworden. Zugleich aber als sie Licht geworden, ward sie geschieden von den Finsternissen, d. h. von den sündigenden Engeln. Also im ersten Augenblicke des Erschaffens waren die einen unter den Engeln selig, die anderen gefallen. III. Sünde steht entgegen dem Verdienste. Im ersten Augenblicke des Seins kann aber eine vernünftige Natur verdienen, wie die Seele Christi und die guten Engel. Also konnten auch die Dämonen im ersten Augenblicke ihres Seins sündigen. IV. Das Feuer z. B. fängt im ersten Augenblicke seines Hervorgebrachtseins an, thätig zu sein und nach oben hin sich zu bewegen. Somit konnten ebensogut wie ein solches körperliches Ding die Engel im ersten Augenblicke wirken. Entweder hatten sie also ein rechtes Wirken oder ein unrechtes. Im ersten Falle hatten sie nach dem Verdienste, da sie ja gleich die Gnade besaßen, alsobald auch die Seligkeit; also konnten sie nicht mehr fallen. Es bleibt also nur übrig, daß das Wirken des Teufels im ersten Augenblicke ein unrechtes, d. h. sündhaftes war. Auf der anderen Seite sagt die Gen. 1, 31.: „Gott sah alles, was Er gethan hatte; und siehe, es war sehr gut.“ Darunter waren aber auch die Dämonen; also waren sie einmal gut.

b) Ich antworte: Einige meinten, der Teufel sei gleich im Beginne seiner Erschaffung schlecht gewesen; nicht zwar auf Grund seiner Natur, sondern seinem eigenen Willen zufolge. Und wer dies sagt, meint Augustin (11. de Civ. Dei 13.), hat nicht dieselbe Auffassung wie die Häretiker (Manichäer), welche den Teufel als von Natur schlecht betrachten. Diese Meinung aber widerspricht offenbar der Schrift, die unter der Figur des Fürsten von Babylon vom Teufel (Is. 14.) sagt: „Wie bist du gefallen, Luzifer, der du am Morgen aufgingest;“ und Ezech. 28.: „In den Ergötzlichkeiten des Paradieses bist du gewesen.“ Und deshalb ist diese Meinung von den Gelehrten verlassen. Andere nehmen nun an, die Engel hätten wohl sündigen können im ersten Augenblicke; aber sie hätten nicht gesündigt. Aber auch diese Annahme wird von manchen zurückgewiesen aus folgendem Grunde. Es scheint unmöglich, daß ein und derselbe Augenblick, also das gleiche eine Nun, zwei Thätigkeiten begrenze. Denn offenbar war die Sünde des Engels eine Thätigkeit, welche der Erschaffung folgte. Nun ist aber der Grenzpunkt des Erschaffens das Sein der Engel; der Grenzpunkt der sündhaften Thätigkeit, daß sie schlecht sind. Also unmöglich war der Engel schlecht im selben Nun, da er zu sein anfing. Dieser Grund jedoch scheint nicht genügend. Denn er hat nur Geltung bei den Bewegungen der Zeit nach, wo die örtliche Bewegung der Veränderung folgt. Da kann nicht im selben Augenblicke die Bewegung dem Orte nach sein und die Veränderung, sondern eines von beiden geht vorauf oder folgt. Handelt es sich aber um augenblickliche Veränderungen, so kann zugleich und im selben Augenblicke sein der Grenzpunkt der ersten und der zweiten Veränderung; wie z. B. im selben Augenblicke wo der Mond erleuchtet wird von der Sonne auch die Luft vom Monde aus erleuchtet wird. Offenbar nun ist die Erschaffung eine augenblickliche Veränderung vom Nichtsein zum Sein und ebenso die Bewegung des freien Willens in den Engeln; denn sie bedürfen keines Schließens von einem auf das andere. Also könnte danach ganz wohl zugleich und im selben Augenblicke den Grenzpunkt des Erschaffens bilden das Sein; und den Grenzpunkt der freien Willensentscheidung die Sünde. Deshalb muß anders gesagt werden; nämlich es sei völlig unmöglich, daß der Engel im ersten Augenblicke auf Grund der ungeregelten Thätigkeit seines freien Willens gesündigt habe. Denn obgleich ein Wesen im selben Augenblicke daß es zu sein beginnt, auch zu wirken beginnen kann, so kommt ihm doch diese Thätigkeit, welche zugleich mit dem Sein beginnt, zu, weil dies so von jenem Wirkenden herrührt, der das Sein gegeben; wie das „in die Höhe gehen“ dem Feuer innewohnt auf Grund dessen, der es, das Feuer, hervorgebracht hat. Wenn also das Ding eine Ursache hat, die in ihrem Wirken mangelhaft ist, so kann es im ersten Augenblicke seines Seins eine mangelhafte Thätigkeit haben, wie z. B. wenn das Bein von Geburt aus lahm ist und deshalb gleich anfängt, mit dem Mangel thätig zu sein, dies von irgend welcher Schwäche und Mangelhaftigkeit in den Zeugungsprincipien herkommt. Gott aber, der die Engel hervorgebracht hat, kann nicht die Ursache der Sünde sein. Also kann der Teufel im ersten Augenblicke seiner Erschaffung nicht schlecht gewesen sein.

c) I. „Der Teufel sündigt vom Beginne an,“ sagt Augustin (11. de Civ. Dei 15.), „nicht von jenem Beginne an, in dem er geschaffen worden, muß das geglaubt werden, sondern vom Beginne der Sünde an;“ nämlich weil er nie aufgehört hat zu sündigen. II. Jene erwähnte Scheidung zwischen Licht und Finsternis, wo Finsternis die Teufel bedeutet, ist gemäß dem Vorherwissen Gottes zu berücksichtigen. Deshalb sagt Augustin: „Er allein konnte das Licht von der Finsternis scheiden, der allein, ehe sie fielen, vorher wußte, sie würden fallen.“ III. Was auch immer im Verdienste ist, das ist von Gott; und deshalb konnte der Engel im ersten Augenblicke verdienen. So ist es aber nicht mit der Sünde. IV. Gott hat unter den Engeln nicht unterschieden vor der Abwendung von Ihm seitens der einen und vor der Zuwendung zu Ihm seitens der anderen, wie Augustin (11. de Civ. Dei c. 11. et 33.) sagt; und deshalb verdienten alle, da sie in der Gnade geschaffen waren, im ersten Augenblicke. Der eine Teil aber stellte gleich ein Hindernis seiner Beseligung entgegen und ertötete so das voraufgehende Verdienst. Deshalb wurden sie der Seligkeit, die sie verdient hatten, beraubt.

Edition Masquer
Summa theologiae

Articulus 5

Iª q. 63 a. 5 arg. 1

Ad quintum sic proceditur. Videtur quod Diabolus in primo instanti suae creationis fuerit malus per culpam propriae voluntatis. Dicitur enim Ioan. VIII, de Diabolo, ille homicida erat ab initio.

Iª q. 63 a. 5 arg. 2

Praeterea, secundum Augustinum, I super Gen. ad Litt., informitas creaturae non praecessit formationem tempore, sed origine tantum. Per caelum autem quod legitur primo creatum, ut ipse dicit in II libro, intelligitur natura angelica informis; per hoc autem quod dicitur quod Deus dixit, fiat lux, et facta est lux, intelligitur formatio eius per conversionem ad verbum; simul ergo natura Angeli creata est, et facta est lux. Sed simul dum facta est lux, distincta est a tenebris, per quas intelliguntur Angeli peccantes. Ergo in primo instanti suae creationis quidam Angeli fuerunt beati, et quidam peccaverunt.

Iª q. 63 a. 5 arg. 3

Praeterea, peccatum opponitur merito. Sed in primo instanti suae creationis aliqua natura intellectualis potest mereri; sicut anima Christi, vel etiam ipsi boni Angeli. Ergo et Daemones in primo instanti suae creationis potuerunt peccare.

Iª q. 63 a. 5 arg. 4

Praeterea, natura angelica virtuosior est quam natura corporea. Sed res corporalis statim in primo instanti suae creationis incipit habere suam operationem; sicut ignis in primo instanti quo generatus est, incipit moveri sursum. Ergo et Angelus in primo instanti suae creationis potuit operari. Aut ergo habuit operationem rectam, aut non rectam. Si rectam, cum gratiam habuerint, per eam meruerunt beatitudinem. In Angelis autem statim ad meritum sequitur praemium, ut supra dictum est. Ergo fuissent statim beati, et ita nunquam peccassent, quod est falsum. Relinquitur ergo quod in primo instanti, non recte operando, peccaverunt.

Iª q. 63 a. 5 s. c.

Sed contra est quod dicitur Gen. I, vidit Deus cuncta quae fecerat, et erant valde bona. Inter ea autem erant etiam Daemones. Ergo et Daemones aliquando fuerunt boni.

Iª q. 63 a. 5 co.

Respondeo dicendum quod quidam posuerunt quod statim Daemones in primo instanti suae creationis mali fuerunt, non quidem per naturam, sed per peccatum propriae voluntatis, quia ex quo est factus Diabolus, iustitiam recusavit. Cui sententiae, ut Augustinus dicit, XI de Civ. Dei, quisquis acquiescit, non cum illis haereticis sapit, idest Manichaeis, qui dicunt quod Diabolus habet naturam mali. Sed quia haec opinio auctoritati Scripturae contradicit (dicitur enim, sub figura principis Babylonis, de Diabolo, Isaiae XIV, quomodo cecidisti, Lucifer, qui mane oriebaris? Et Ezech. XXVIII, in deliciis Paradisi Dei fuisti dicitur ad Diabolum sub persona regis Tyri), ideo a magistris haec opinio tanquam erronea rationabiliter reprobata est. Unde aliqui dixerunt quod Angeli in primo instanti suae creationis peccare potuerunt, sed non peccaverunt. Sed haec opinio etiam a quibusdam improbatur ea ratione quia, cum duae operationes se consequuntur, impossibile videtur quod in eodem nunc utraque operatio terminetur. Manifestum est autem quod peccatum Angeli fuit operatio creatione posterior. Terminus autem creationis est ipsum esse Angeli; terminus vero operationis peccati est quod sunt mali. Impossibile ergo videtur quod in primo instanti quo Angelus esse coepit, fuerit malus. Sed haec ratio non videtur sufficiens. Habet enim solum locum in motibus temporalibus, qui successive aguntur; sicut si motus localis sequitur ad alterationem, non potest in eodem instanti terminari alteratio et localis motus. Sed si sunt mutationes instantaneae, simul et in eodem instanti potest esse terminus primae et secundae mutationis; sicut in eodem instanti in quo illuminatur luna a sole, illuminatur aer a luna. Manifestum est autem quod creatio est instantanea; et similiter motus liberi arbitrii in Angelis; non enim indigent collatione et discursu rationis, ut ex supra dictis patet. Unde nihil prohibet simul et in eodem instanti esse terminum creationis, et terminum liberi arbitrii. Et ideo aliter dicendum est, quod impossibile fuit Angelum in primo instanti peccasse per inordinatum actum liberi arbitrii. Quamvis enim res aliqua in primo instanti quo esse incipit, simul incipere possit operari; tamen illa operatio quae simul incipit cum esse rei, est ei ab agente a quo habet esse; sicut moveri sursum inest igni a generante. Unde si aliqua res habeat esse ab agente deficiente, quod possit esse causa defectivae actionis, poterit in primo instanti in quo incipit esse, habere defectivam operationem; sicut si tibia quae nascitur clauda ex debilitate seminis, statim incipiat claudicare. Agens autem quod Angelos in esse produxit, scilicet Deus, non potest esse causa peccati. Unde non potest dici quod Diabolus in primo instanti suae creationis fuerit malus.

Iª q. 63 a. 5 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod, sicut Augustinus dicit, XI de Civ. Dei, cum dicitur quod Diabolus ab initio peccat non ab initio ex quo creatus est, peccare putandus est, sed ab initio peccati; scilicet quia nunquam a peccato suo recessit.

Iª q. 63 a. 5 ad 2

Ad secundum dicendum quod illa distinctio lucis et tenebrarum, secundum quod per tenebras peccata Daemonum intelliguntur, accipienda est secundum Dei praescientiam. Unde Augustinus dicit, XI de Civ. Dei, quod solus lucem ac tenebras discernere potuit, qui potuit etiam, priusquam caderent, praescire casuros.

Iª q. 63 a. 5 ad 3

Ad tertium dicendum quod quidquid est in merito, est a Deo, et ideo in primo instanti suae creationis Angelus mereri potuit. Sed non est similis ratio de peccato, ut dictum est.

Iª q. 63 a. 5 ad 4

Ad quartum dicendum quod Deus non discrevit inter Angelos ante aversionem quorundam et conversionem aliorum, ut Augustinus dicit, XI de Civ. Dei, et ideo omnes, in gratia creati in primo instanti meruerunt. Sed quidam eorum statim impedimentum praestiterunt suae beatitudinis, praecedens meritum mortificantes. Et ideo beatitudine quam meruerunt, sunt privati.

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