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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274)

Traduction Masquer
Summe der Theologie

Erster Artikel. Mit Recht sind die Himmelsleuchten am vierten Tage hervorgebracht.

a) Das Gegenteil scheint wahr zu sein. Denn: I. Die Himmelsleuchten sind ihrer Natur nach unvergänglich. Also kann in ihnen der Stoff nicht ohne die betreffende Wesensform sein. Ihr formloser Stoff aber ist „im Anfange“ hervorgebracht mit allem Stoffe; also sind dies auch ihre Wesensformen. Sie sind also nicht am vierten Tage gemacht. II. Leuchten sind gleichsam Lichtgefäße. Das Licht aber ist am ersten Tage gemacht. III. Die Pflanzen haften an der Erde und sind deshalb am dritten Tage hervorgebracht. Ebenso haften aber die Sterne etc. am Firmamente. Also müßten sie mindestens am zweiten Tage hervorgebracht sein, IV. Sonne, Mond und Sterne sind mit miteinwirkende Ursachen für das Hervorbringen der Pflanzen. Die wirkende Ursache ist aber früher als ihre Wirkung. V. Viele Sterne sind nach den Astronomen größer als der Mond. Also durfte nicht gesagt werden: Zwei große Leuchten. Auf der anderen Seite steht die Genesis.

b) Ich antworte, daß die Schrift (Gen. 2, 1.) ein dreifaches Werk unterscheidet: „Also vollendet sind Himmel und Erde und all ihre Ausschmückung.“ Die drei Werke sind: 1. Die Erschaffung von Himmel und Erde, insoweit sie formlos waren; 2. die Scheidung, wodurch jedes seine es von anderem unterscheidende und vollendende substantiale Form erhielt; 3. die Ausschmückung. Letztere ist etwas Anderes wie die Scheidung und Vollendung. Denn die Vollendung erstreckt sich auf das, was dem Himmel und der Erde gemäß der verschiedenen inneren Natur zukommt; der Schmuck aber auf das, was von der Natur des Himmels und der Erde verschieden ist. So wird der Mensch vollendet durch seine Gliedmassen uich Fähigkeiten; geschmückt durch Kleider u. dgl. Die Absonderung und Scheidung aber des einen vom anderen wird am meisten durch die Bewegung von Ort zu Ort geoffenbart; wodurch zwei Dinge sich voneinander entfernen. Da nun die Ausschmückung sich auf das erstreckt, was vom betreffenden Dinge im Sein verschieden und abgesondert ist, so gehört zum Werke des Ausschmückens die Hervorbringung jener Dinge, welche Bewegung haben im Himmel und auf Erden. Sowie von drei Dingen beim Erschaffen die Rede ist: vom Himmel, dem Wasser und der Erde, so werden diese drei Dinge auch vollendet im Werke der Scheidung. Am ersten Tage wird der Himmel durch das Licht vollendet und unterschieden. Im zweiten Tage ist dies mit dem Wasser der Fall. Im dritten wird die Erde unterschieden vom Wasser. Und ähnlich ist es bei der Ausschmückung: Am ersten, also im Ganzen am vierten, werden die Leuchten hervorgebracht, die am Himmel sich bewegen zu seinem Schmucke; am zweiten, also im Ganzenim fünften, Vögel und Fische zum Schmucke des Wassers und der Luft; die da in eines zusammengefaßt werden als das zwischen dem Firmamente und der Erde Liegende; am dritten, also am sechsten, entstehen die Tiere, welche auf Erden sich bewegen. Augustin ist nun betreffs der Himmelsleuchten derselben Meinung wie die anderen; daß sie nämlich nicht allein der verursachenden Kraft nach geschaffen sind am vierten Tage, sondern in thatsächlichem Sein. Denn das Firmament hat nicht wie der Erdboden für die Pflanzen, so für die Sterne Erzeugende Kraft. Die Schrift sagt nicht: „Das Firmament sprosse hervor die Leuchten.“

c) I. Nach Augustin ist dies keine Schwierigkeit, denn für ihn existiert keine zeitliche Aufeinanderfolge in dem Sechstagewerk; ebensowenig für jene, welche annehmen, die Himmelskörper seien aus denselben stofflichen Elementen wie die irdischen Körper, denn sie konnten aus vorherexistierendem Stoffe gemacht sein wie die Tiere und Pflanzen. Die aber den Himmelskörpern eine andere Natur und somit von ihrem Stoffe selber aus Unvergänglichkeit zuschreiben, müssen sagen, sie seien ihrer ganzen Substanz nach von vornherein geschaffen worden und nicht erst am vierten Tage; sie haben dann an diesem Tage nur eine gewisse Vollendung erhalten, indem ihnen Kraft gegeben ward zur Hervorbringung gewisser Wirkungen. Damit, meint Chrysostomus, daß sie erst als am vierten Tage hervorgebracht bezeichnet werden, sollte das Volk vom Götzendienste entfernt werden, da ja damit diese Körper nicht von Anfang an bestanden. II. Dieselbe Antwort gilt vom zweiten Einwürfe. Wird nicht nach Augustin das geistige Licht, sondern das körperliche als am ersten Tage her vorgebracht verstanden, so ist es am ersten Tage nur nach der allgemeinen Licht-Natur gemacht worden. Am vierten Tage wurde dann den Leuchtkörpern eine bestimmte Kraft für gewisse Wirkungen verliehen, wonach wir sehen, daß die Strahlen der Sonne andere Wirkungen nach sich ziehen wie die des Mondes und der anderen Sterne. Das Licht der Sonne ist so nach dem Ausdrucke des Dionysius (4. de div. nom.) am vierten Tage geformt oder vollendet worden und war vorher formlos, d. h. ohne bestimmte Wirksamkeit zur Hervorbringung des Irdischen. III. Nach Ptolemäus sind die Leuchtkörper nicht unbeweglich an den Sphären angeheftet; sondern haben eine eigene Bewegung unabhängig von der Bewegung der Sphären. Deshalb sagt Chrysostomus, Gott hatte sie nicht an das Firmament geheftet, damit sie da unbeweglich fest seien; sondern Er habe befohlen, daß sie da seien; wie Er dem Menschen das Paradies zuwies, daß er da sei. Nach Aristoteles aber (2. de coelo) sind sie derart angeheftet an den Sphären, daß sie nur kraft der Bewegung dieser in Bewegung sind. In Wirklichkeit jedoch wird wohl die Bewegung der Leuchtkörper wahrgenommen; nicht aber die Bewegung der Sphären. Moses also sprach hinabsteigend zur Auffassung des rohen Volkes so, wie dle Dinge den Sinnen erscheinen. Ist aber das am zweiten Tage gemachte Firmament ein anderes wie das, woran die Sterne sind, so hört der Einwurf auf, Geltung zu haben. Das Firmament wäre dann am zweiten und so müßte beides für eines genommen werden, wie dies dem Sinne erscheint, während es in Wahrheit zwei Firmamente sind? IV. Die Hervorbringung der Pflanzen geht jener der Sterne vorher,um den Aberglauben auszuschließen, als ob die Pflanzen in den Leuchtkörpern ihren vornehmsten Ursprung hätten. Vielmehr wirken die letzteren kraft ihrer Bewegung, wie Chrysostomus sagt nur mit zur Erzeugung der Pflanzen, ähnlich wie etwa der Landmann. (Hom. 6. in Gen.) V. Chrysostomus schreibt, Sonne und Mond werden ,,große Leuchten“ genannt nicht sowohl wegen ihres Umfanges wie auf Grund ihrer Wirksamkeit und Kraft. Denn die Wirkung des Mondes fühlt man hier mehr als die der größeren Sterne; und zudem wird auch der Mond viel deutlicher gesehen.

Edition Masquer
Summa theologiae

Articulus 1

Iª q. 70 a. 1 arg. 1

Ad primum sic proceditur. Videtur quod luminaria non debuerint produci quarta die. Luminaria enim sunt corpora incorruptibilia naturaliter. Ergo eorum materia non potest esse absque formis eorum. Sed eorum materia producta est in opere creationis, ante omnem diem. Ergo et eorum formae. Non ergo sunt facta quarta die.

Iª q. 70 a. 1 arg. 2

Praeterea, luminaria sunt quasi vasa luminis. Sed lux est facta prima die. Ergo luminaria fieri debuerunt prima die, et non quarta.

Iª q. 70 a. 1 arg. 3

Praeterea, sicut plantae fixae sunt in terra, ita luminaria fixa sunt in firmamento, unde Scriptura dicit quod posuit ea in firmamento. Sed productio plantarum simul describitur cum formatione terrae, cui inhaerent. Ergo et productio luminarium simul debuit poni, secunda die, cum productione firmamenti.

Iª q. 70 a. 1 arg. 4

Praeterea, sol et luna et alia luminaria sunt causae plantarum. Sed naturali ordine causa praecedit effectum. Ergo luminaria non debuerunt fieri quarta die, sed tertia vel ante.

Iª q. 70 a. 1 arg. 5

Praeterea, multae stellae, secundum astrologos, sunt luna maiores. Non ergo tantum sol et luna debuerunt poni duo magna luminaria.

Iª q. 70 a. 1 s. c.

Sed in contrarium sufficit auctoritas Scripturae.

Iª q. 70 a. 1 co.

Respondeo dicendum quod in recapitulatione divinorum operum, Scriptura sic dicit, igitur perfecti sunt caeli et terra, et omnis ornatus eorum. In quibus verbis triplex opus intelligi potest, scilicet opus creationis, per quod caelum et terra producta leguntur, sed informia. Et opus distinctionis, per quod caelum et terra sunt perfecta, sive per formas substantiales attributas materiae omnino informi, ut Augustinus vult; sive quantum ad convenientem decorem et ordinem, ut alii sancti dicunt. Et his duobus operibus additur ornatus. Et differt ornatus a perfectione. Nam perfectio caeli et terrae ad ea pertinere videtur quae caelo et terrae sunt intrinseca, ornatus vero ad ea quae sunt a caelo et terra distincta. Sicut homo perficitur per proprias partes et formas, ornatur autem per vestimenta, vel aliquid huiusmodi. Distinctio autem aliquorum maxime manifestatur per motum localem, quo ab invicem separantur. Et ideo ad opus ornatus pertinet productio illarum rerum quae habent motum in caelo et in terra. Sicut autem supra dictum est, de tribus fit mentio in creatione, scilicet de caelo et aqua et terra. Et haec tria etiam formantur per opus distinctionis tribus diebus, primo die, caelum; secundo die distinguuntur aquae; tertio die fit distinctio in terra, maris et aridae. Et similiter in opere ornatus, primo die, qui est quartus, producuntur luminaria, quae moventur in caelo, ad ornatum ipsius. Secundo die, qui est quintus, aves et pisces, ad ornatum medii elementi, quia habent motum in aere et aqua, quae pro uno accipiuntur. Tertio die, qui est sextus, producuntur animalia quae habent motum in terra, ad ornatum ipsius. Sed sciendum est quod in productione luminarium non discordat Augustinus ab aliis sanctis. Dicit enim luminaria esse facta in actu, non in virtute tantum, non enim habet firmamentum virtutem productivam luminarium, sicut habet terra virtutem productivam plantarum. Unde Scriptura non dicit, producat firmamentum luminaria; sicut dicit, germinet terra herbam virentem.

Iª q. 70 a. 1 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod, secundum Augustinum, nulla difficultas ex hoc oritur. Non enim ponit successionem temporis in istis operibus, et ideo non oportet dicere quod materia luminarium fuerit sub alia forma. Secundum etiam eos qui ponunt caelestia corpora ex natura quatuor elementorum, nulla difficultas accidit, quia potest dici quod sunt formata ex praeiacenti materia, sicut animalia et plantae. Sed secundum eos qui ponunt corpora caelestia esse alterius naturae ab elementis et incorruptibilia per naturam, oportet dicere quod substantia luminarium a principio fuit creata; sed prius erat informis, et nunc formatur; non quidem forma substantiali, sed per collationem determinatae virtutis. Ideo tamen non fit mentio a principio de eis, sed solum quarta die, ut Chrysostomus dicit, ut per hoc removeat populum ab idololatria, ostendens luminaria non esse deos, ex quo nec a principio fuerunt.

Iª q. 70 a. 1 ad 2

Ad secundum dicendum quod, secundum Augustinum, nulla sequitur difficultas, quia lux de qua prima die facta est mentio, fuit lux spiritualis; nunc autem fit lux corporalis. Si autem lux primo die facta intelligitur lux corporalis, oportet dicere quod lux primo die fuit producta secundum communem lucis naturam, quarto autem die attributa est luminaribus determinata virtus ad determinatos effectus; secundum quod videmus alios effectus habere radium solis, et alios radium lunae, et sic de aliis. Et propter hanc determinationem virtutis, dicit Dionysius, IV cap. de Div. Nom., quod lumen solis, quod primo erat informe, quarto die formatum est.

Iª q. 70 a. 1 ad 3

Ad tertium dicendum quod, secundum Ptolomaeum, luminaria non sunt fixa in sphaeris, sed habent motum seorsum a motu sphaerarum. Unde Chrysostomus dicit quod non ideo dicitur quod posuit ea in firmamento, quia ibi sint fixa; sed quia iusserit ut ibi essent; sicut posuit hominem in Paradiso, ut ibi esset. Sed secundum opinionem Aristotelis, stellae fixae sunt in orbibus, et non moventur nisi motu orbium, secundum rei veritatem. Tamen motus luminarium sensu percipitur, non autem motus sphaerarum. Moyses autem, rudi populo condescendens, secutus est quae sensibiliter apparent, ut dictum est. Si autem sit aliud firmamentum quod factum est secunda die, ab eo in quo posita sunt sidera, secundum distinctionem naturae, licet sensus non discernat, quem Moyses sequitur, ut dictum est; cessat obiectio. Nam firmamentum factum est secunda die, quantum ad inferiorem partem. In firmamento autem posita sunt sidera quarta die, quantum ad superiorem partem; ut totum pro uno accipiatur, secundum quod sensui apparet.

Iª q. 70 a. 1 ad 4

Ad quartum dicendum quod, sicut dicit Basilius, praemittitur productio plantarum luminaribus, ad excludendam idololatriam. Qui enim credunt luminaria esse deos, dicunt quod primordialem originem habent plantae a luminaribus. Quamvis, ut Chrysostomus dicit, sicut agricola cooperatur ad productionem plantarum, ita etiam et luminaria per suos motus.

Iª q. 70 a. 1 ad 5

Ad quintum dicendum quod, sicut Chrysostomus dicit, dicuntur duo luminaria magna non tam quantitate, quam efficacia et virtute. Quia etsi aliae stellae sint maiores quantitate quam luna, tamen effectus lunae magis sentitur in istis inferioribus. Et etiam secundum sensum maior apparet.

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