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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274)

Traduction Masquer
Summe der Theologie

Dritter Artikel. Das Befehlen geht dem Gebrauchen voran.

a) Das Umgekehrte scheint der Fall zu sein. Denn: I. Das Gebrauchen ist eine Thätigkeit des Willens; die wird aber doch von seiten der Vernunft vorausgesetzt. II. Das Befehlen richtet sich auf die Hinleitung zum Zweckdienlichen. Das Gebrauchen aber beschäftigt sich eben mit dem Zweckdienlichen. Also ist letzteres früher wie das Befehlen. III. Der Wille gebraucht die anderen Vermögen, indem er sie in Bewegung und Thätigkeit setzt. Beim Befehlen aber wird die Vernunft vom Willen in Thätigkeit gesetzt. Also ist das Befehlen ein gewisses Gebrauchen. Da nun das, was zwischen zwei Dingen gemeinsam ist, immer früher ist als das was sie unterscheidet und einem jeden als einem besonderen zueignet; wie z. B. das Farbigsein früher ist in der Auffassung der Vernunft wie das Weiß- oder Schwarzsein, so ist das Gebrauchen, was dem Willen und der Vernunft gemeinsam ist, früher wie das Befehlen. Auf der anderen Seite fagt Damascenus (2 de orth. fide 22.): „Der Anstoß zum Thätigsein geht dem Gebrauchen voraus.“ Dieser Anstoß aber vollzieht sich kraft des Befehlens.

b) Ich antworte, daß das Gebrauchen des Zweckdienlichen, soweit es innerhalb der Vernunft sich findet, die es auf den Zweck bezieht und mit demselben vergleicht, dem Auswählen vorhergeht (Kap. 16, Art. 4); und somit auch dem Befehlen. Kommt es aber auf die ausführenden Vermögen an, so folgt das Gebrauchen dem Befehlen. Denn das Gebrauchen von seiten dessen, der gebraucht, ist verbunden mit der Thätigkeit, vermittelst deren jemand gebraucht. Offenbar nämlich gebraucht jemand nicht den Stock, ehe er mit dem Stocke irgend etwas thut. Das Befehlen aber ist nicht zugleich mit der Thätigkeit des Vermögens, dem befohlen wird; vielmehr ist der Natur der ganzen Sachlage nach das Befehlen früher als wie demselben gehorcht wird und bisweilen ist dies auch der Zeit nach der Fall. Also geht das Befehlen dem Gebrauchen vorher.

c) I. Nicht jede Thätigkeit des Willens geht voran dieser besonderen Thätigkeit der Vernunft: dem Befehlen. Vielmehr geht eine gewisse Thätigkeit des Willens diesem Vernunftakte voran, nämlich die Auswahl; und eine andere Thätigkeit des Willens, das Gebrauchen, folgt. Denn nachdem das Beratschlagen zu einem bestimmten Ende gelangt ist nach dem Urteile der Vernunft, macht der Wille die Wahl; und nach der Wahl befiehlt die Vernunft dem betreffenden ausführenden Vermögen. Und dann erst fängt der Wille des Betreffenden an zu gebrauchen, indem er den Befehl der Vernunft ausführt. Und zwar ist es bisweilen der Wille eines anderen.wie wenn jemand einem anderen etwas befiehlt; und bisweilen ist es der Wille des Befehlenden selbst, wenn nämlich jemand sich selber befiehlt. II. Wie die Thätigkeiten bestimmend sind für die Vermögen und nach dieser Seite hin ihnen vorausgehen; so verhält es sich mit den Gegenständen rücksichtlich der Thätigkeiten, deren Gegenstände sie sind.“ Der Gegenstand des Gebrauchens aber ist das Zweckdienliche. Da also das Befehlen zum Zwecke hin ordnet, so folgt daraus vielmehr, daß das Gebrauchen nach dem Befehlen kommt; daß nämlich etwas als zweckdienlich zuerst hingestellt und so Gegenstand des Gebrauchens wird. III. Die Thätigkeiten des Willens und der Vernunft werden wechselseitig aufeinander bezogen. Wie also der Akt des Willens, welcher die Vernunft gebraucht, um etwas zu befehlen, dem Befehlen selbst vorangeht; so geht auch diesem Gebrauchen der Vernunft von seiten des Willens voraus ein Befehlen von seiten der Vernunft.

Edition Masquer
Summa theologiae

Articulus 3

Iª-IIae q. 17 a. 3 arg. 1

Ad tertium sic proceditur. Videtur quod usus praecedat imperium. Imperium enim est actus rationis praesupponens actum voluntatis, ut supra dictum est. Sed usus est actus voluntatis, ut supra dictum est. Ergo usus praecedit imperium.

Iª-IIae q. 17 a. 3 arg. 2

Praeterea, imperium est aliquid eorum quae ad finem ordinantur. Eorum autem quae sunt ad finem, est usus. Ergo videtur quod usus sit prius quam imperium.

Iª-IIae q. 17 a. 3 arg. 3

Praeterea, omnis actus potentiae motae a voluntate, usus dicitur, quia voluntas utitur aliis potentiis, ut supra dictum est. Sed imperium est actus rationis prout mota est a voluntate, sicut dictum est. Ergo imperium est quidam usus. Commune autem est prius proprio. Ergo usus est prius quam imperium.

Iª-IIae q. 17 a. 3 s. c.

Sed contra est quod Damascenus dicit, quod impetus ad operationem praecedit usum. Sed impetus ad operationem fit per imperium. Ergo imperium praecedit usum.

Iª-IIae q. 17 a. 3 co.

Respondeo dicendum quod usus eius quod est ad finem, secundum quod est in ratione referente ipsum in finem, praecedit electionem, ut supra dictum est. Unde multo magis praecedit imperium. Sed usus eius quod est ad finem, secundum quod subditur potentiae executivae, sequitur imperium, eo quod usus utentis coniunctus est cum actu eius quo quis utitur; non enim utitur aliquis baculo, antequam aliquo modo per baculum operetur. Imperium autem non est simul cum actu eius cui imperatur, sed naturaliter prius est imperium quam imperio obediatur, et aliquando etiam est prius tempore. Unde manifestum est quod imperium est prius quam usus.

Iª-IIae q. 17 a. 3 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod non omnis actus voluntatis praecedit hunc actum rationis qui est imperium, sed aliquis praecedit, scilicet electio; et aliquis sequitur, scilicet usus. Quia post determinationem consilii, quae est iudicium rationis, voluntas eligit; et post electionem, ratio imperat ei per quod agendum est quod eligitur; et tunc demum voluntas alicuius incipit uti, exequendo imperium rationis; quandoque quidem voluntas alterius, cum aliquis imperat alteri; quandoque autem voluntas ipsius imperantis, cum aliquis imperat sibi ipsi.

Iª-IIae q. 17 a. 3 ad 2

Ad secundum dicendum quod, sicut actus sunt praevii potentiis, ita obiecta actibus. Obiectum autem usus est id quod est ad finem. Ex hoc ergo quod ipsum imperium est ad finem, magis potest concludi quod imperium sit prius usu, quam quod sit posterius.

Iª-IIae q. 17 a. 3 ad 3

Ad tertium dicendum quod, sicut actus voluntatis utentis ratione ad imperandum, praecedit ipsum imperium; ita etiam potest dici quod et istum usum voluntatis praecedit aliquod imperium rationis, eo quod actus harum potentiarum supra seipsos invicem reflectuntur.

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