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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars Secundae Partis
Quaestio 67

Sechster Artikel. Die heilige Liebe bleibt im Vaterlande.

a) Dagegen spricht: I. 1. Kor. 13.: „Wenn kommen wird, was vollkommen ist, wird entleert werden, was nur zum Teile ist.“ Die Liebe auf dem Pilgerwege aber ist nur „zum Teile“ d. h. unvollkommen. Also fällt sie fort, wenn die Herrlichkeit kommt. II. Zustände und Thätigkeiten werden gemäß den Gegenständen unterschieden. Der Gegenstand der Liebe aber ist das Gute, soweit es aufgefaßt wird. Da also eine andere Auffassung es ist, die dem Pilgern entspricht; und eine andere, die der Herrlichkeit entspricht, so ist auch die heilige Liebe in beiden Zuständen eine andere. III. Was zu ein und derselben Natur gehört, das kann durch fortwährendes Anwachsen vom Unvollkommenen bis zur Gleichheit des Vollkommenen gelangen. Niemals aber kann die heilige Liebe hier auf dem Pilgerwege, so sehr sie auch wächst, zur Liebe im Vaterlande oder ihr gleich werden. Also bleibt die heilige Liebe nicht in der Seligkeit. Auf der anderen Seite heißt es 1. Kor. 13.: „Die Liebe endet nie.“

b) Ich antworte; wenn die Unvollkommenheit eines Dinges nicht zu dessen Wesen gehört, so steht dem nichts entgegen, daß Jenes, was früher unvollkommen war, nachher vollkommen werde; wie der nämliche Mensch zunimmt durch Wachsen und das Weiße weißer wird. Die heilige Liebe aber ist derart, daß sie in ihrem Wesen keine Unvollkommenheit einschließt; denn sie umfaßt ebensogut das, was man besitzt und was man nicht besitzt, was man schaut und was man nicht schaut. Also wird die Liebe nicht entleert durch das Herankommen der Herrlichkeit, sondern bleibt der Zahl nach dieselbe.

c) I. Das Unvollkommene in der Liebe ist bloß etwas zu ihrem Wesen Hinzutretendes, Zufälliges; es ist nicht im Wesen selber eingeschlossen. Wird aber von einem Dinge das Zufällige entfernt, so bleibt die Substanz unberührt. Nachdem also entleert ist, was unvollkommen war in der Liebe, bleibt die Liebe selber. II. Die Liebe hat nicht zum Gegenstande die Kenntnis selber; denn so wäre sie nicht die eine nämliche auf Erden und im Himmel. Sie hat vielmehr zum Gegenstande die gekannte Sache; die immer dieselbe ist, nämlich Gott. III. Die Liebe auf dem Pilgerwege kann niemals so anwachsen, daß sie der im Vaterlande gleich würde; und zwar ist dies der Fall wegen des Unterschiedes, der von seiten der Ursache obwaltet. Denn das Schauen ist eine gewisse Ursache für die Liebe, wie es 9 Ethic. 5. heißt. Gott aber wird um so mehr geliebt, je mehr er geschaut wird.

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