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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 10

Zweiter Artikel. Der Unglaube hat seinen Sitz in der Vernunft.

a) Dagegen wird geltend gemacht: I. „Alle Sünde ist im Willen,“ sagt Augustin (de duab. animab. c. 10.). Der Unglaube aber ist Sünde. II. Der Unglaube hat seinen Wesenscharakter als Sünde darin, daß die Predigt der Wahrheit verachtet wird. Die Verachtung aber hat ihren Sitz im Willen. III. Zu 2. Kor. 2. (Satanas transfigurat) bemerkt die Glosse (Aug. Ench. 60.): „Wenn der böse Engel sich als einen guten vorstellt und wenn er sonach für einen guten gehalten wird, so ist der Irrtum nicht verhängnisvoll, wenn er das sagt und thut, was den guten Engeln zukommt.“ Der Grund davon ist offenbar, weil der betreffende Mensch in seinem Willen recht und gerade ist und meint, einem guten Engel anzuhängen. Also ist die ganze Sünde des Unglaubens im verkehrten Willen. Auf der anderen Seite ist der Glaube in der Vernunft; also auch der Gegensatz zu ihm.

b) Ich antworte, die Sünden haben ihren Sitz in jenem Vermögen, welches das Princip des Sündenaktes ist. Der Sündenakt aber hat sowohl ein allgemeines und erstes Princip, welches alle Sündenakte anbefiehlt, das ist der Wille; — als auch ein nächstes, besonderes, welches den Sündenakt unmittelbar herstellt; wie die Begehrkraft z. B. das Princip der Gaumenlust und der Wollust ist, wonach man sagt, diese Sünden hätten ihren Sitz in der Begehrkraft. Widersprechen aber, was der eigentliche Akt des Unglaubens ist, steht als Akt der Vernunft da, insofern die Vernunft vom Willen aus bewegt erscheint; wie dies auch beim Zustimmen der Fall ist. Der Unglaube also hat so gut wie der Glaube seinen Sitz in der Vernunft wie im nächsten Vermögen, das ihn herstellt; im Willen ist er wie im entfernteren Vermögen, von dem der Anstoß zur Thätigkeit ausgeht.

c) I. Ist damit beantwortet. II. Die Ursache des Unglaubens ist im Willen; der Unglaube selbst in der Vernunft. III. Wer einen an sich bösen Engel für einen guten hält, widerspricht nicht dem Glauben; denn „die Sinne täuschen sich, der Geist aber bleibt in der richtigen Ansicht,“ fügt die Glosse hinzu.

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