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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 13

Dritter Artikel Die Gotteslästerung ist eine im höchsten Grade schwere Sünde.

a) Dies scheint nicht.Denn: I. Übel wird genannt, was schadet; nach Augustin. (Enchir. 12.) Der Totschlag aber schadet mehr wie die Gotteslästerung; denn diese thut Gott keinen Schaden. II. Wer falsch schwört, nimmt Gott zum Zeugen einer Lüge; behauptet also, Gott lüge. Das thut aber nicht der Gotteslästerer. Also ist dies nicht die größte Sünde. III. Zu Ps. 74, 6. sagt die Glosse: „Die schwerste Sünde ist, die Sünde selbst zu entschuldigen.“ Auf der anderen Seite sagt Hieronymus zu Isai. 18.: „Jede Sünde ist mit der Gotteslästerung verglichen eins leichtere.“

b) Ich antworte, die Gotteslästerung habe in sich die Schwere der Sünde des Unglaubens, da sie dem Bekenntnisse des Glaubens entgegengesetzt ist; und dazu kommt noch oft der Abscheu des Willens und das Ausstoßen von Worten, wie ja auch das Lob des Glaubens vermehrt wird durch dessen Bekenntnis. Der Unglaube aber ist bereits der „Art“ nach die schwerste Sünde. Durch die Gotteslästerung treten nun noch erschwerende Umstände hinzu.Also ist letztere die schwerste Sünde der „Art“ nach.

c) I. Der Gegenstand der Gotteslästerung ist Gott selber; also nach dieser Seite ist sie schwerer wie der Totschlag. Kommt aber die Wirkung in Betracht, so schadet der Mörder dem Nächsten mehr wie der Gotteslästerer Gott. Weil jedoch bei der Sünde mehr den Ausschlag giebt, soweit es deren Schwere angeht, die Verkehrtheit der Absicht des Willens wie die Wirkung, so ist der Gotteslästerer mehr schuldig; denn er will Gottes Ehre schaden. In den Strafen aber, die ja nach den Wirkungen bemessen werden, steht an erster Stelle der Totschlag. II. Zu Ephes. 4. (Blasph. tollatur) sagt die Glosse: „Schlimmer ist es, Gott zu lästern wie falsch zu schwören.“ Denn wer Letzteres thut, behauptet nichts Falsches von Gott; er meint nicht, daß Gott wirklich ein falscher Zeuge sei; sondern er ruft Ihn für die Lüge zum Zeugen an, hoffend, Gott werde nicht vermittelst eines evidenten Zeichens zeugen. III. Die Sünde entschuldigen ist ein Umstand, der jede Sünde erschwert, auch die Gotteslästerung, und so wird dies als größte Sünde bezeichnet, weil es jede Sünde schwerer macht.

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