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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 153

Erster Artikel. Der Gegenstand der Wollust sind einzig die geschlechtlichen Begierlichkeiten und Ergötzlichkeiten.

a) Dies scheint nicht. Denn: I. „Wollust wird so genannt wegen des Vollen und des Überflusses an Lust.“ (Aug. 2. Conf. cap. 6.) Vollsein oder Sattsein aber bezieht sich auch auf Speise und Trank; Überfluß auf Reichtum. Also bildet nicht das Geschlechtliche allein den Gegenstand der Wollust. II. Prov. 20. heißt es: „Eine wollüstige Sache ist der Wein;“ also ein Getränk. III. Wollust ist Begier nach voller Lust. Lust aber findet sich auch in anderen Dingen wie im Geschlechtlichen. Auf der anderen Seite wendet Augustin (de vera Relig. 3.) das Wort Pauli auf die wollüstigen an: „Wer im Fleische säet, wird vom Fleische Verderben ernten.“ (Gal. 6.) Das Säen im Fleische aber geschieht vermittelst der geschlechtlichen Ergötzungen. Also nur diese sind Gegenstand der Wollust.

b) Ich antworte, nach Isidor (10 Etymol. litt. L.) werde wollüstig genannt, „wer ganz aufgelöst ist in Lust.“ Dies geschieht aber im höchsten Grade durch die geschlechtlichen Ergötzungen, welche den Geist des Menschen ganz und gar von Anderem ablenken.

c) 1. Die Mäßigkeit ist in erster Linie und im eigentlichen Sinne auf die Ergötzungen des Tastsinnes gerichtet; einer gewissen Ähnlichkeit nach und im untergeordneten Sinne aber wird sie auch mit Bezug auf andere Gegenstände ausgesagt. Ähnlich geht es mit der Wollust. Sie richtet sich in erster Linie und im eigentlichen Sinne auf geschlechtliche Vergnügen, welche den Geist des Menschen im höchsten Grade von Anderem abziehen und somit zerstreuen und auslösen. Einer gewissen Ähnlichkeit nach wird sie mit Rücksicht auf beliebiges Andere ausgesagt, worin es sich um ein Übermaß handelt. Deshalb sagt die Glosse zu Gal. 5.: …Die Wollust ist alles Übermaß.“ II. Der Wein entzündet die Wollust und heißt deshalb „wollüstig“; oder wenn er übermäßig genossen wird. III. Auch gegenüber anderen Dingen findet sich Gier nach Lust; jedoch in ganz specieller Weise bei der Wollust.

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