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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 38

Dritter Artikel. In der Taufe des Johannes wurde keine Gnade verliehen.

a) Dies scheint aber. Denn: I. Mark. 1. heißt es: „Johannes war in der Wüste und predigte
die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.“ Letztere aber ist durch
die Gnade. II. Die von Johannes getauften bekannten ihre Sünden; natürlich
um deren Verzeihung zu erhalten. III. Die Taufe des heiligen Johannes stand Christo näher wie die Beschneidung. Diese aber wirkte Vergebung der Erbsünde; nach Beda
(hom. in circumc.): „Der männliche Beistand heilgemäßer Gesundung gegen
die Erbsünde war im Alten Bunde durch die Beschneidung gegeben wie
nun, zur Zeit der geoffenbarten Gnade, durch die Taufe.“ Also um so
mehr hatte die Taufe des Johannes Vergebung der Sünden zur Folge. Auf der anderen Seite sagt Gregor der Große zu Matth. 3, 2. (hom. 7. in Evgl.): „Johannes taufte im Wasser, nicht im heiligen Geiste; weil er die Sünden nicht lösen konnte.“

b) Ich antworte, die ganze Wirksamkeit sei eine vorbereitende gewesen
zu Christo hin; wie die tieferstehende Kunst den Stoff vorbereitet für die
höhere. Die Gnade nun sollte den Menschen mitgeteilt werden durch Christum,
nach Joh. 1.: „Die Gnade und Wahrheit ist durch Christum gemacht,“
Und somit gab die Taufe des Johannes keine Gnade; aber sie bereitete
dazu vor in dreifacher Weise: 1. Durch die Lehre, die Johannes damit verband und die zum Glauben Christi führte; 2. dadurch daß er die Menschen
an den Ritus der Taufe Christi gewöhnte; 3. durch die Buße, vermittelst
deren die Menschen auf die Wirkung der Taufe Christi vorbereitete.

c) I. Nach Beda (cap. 2. in Marc.) kann unter dieser Taufe, die Johannes predigte, 1. die Taufe verstanden werden, die Johannes selbst erteilte und die da „Taufe der Buße“ genannt wird, weil sie zur Buße anleitete und gleichsam ein Bekenntnis der betreffenden Menschen war, sie bedürften der Buße; — 2. kann die Taufe Christi verstanden werden, die er selber, Johannes, nicht geben konnte, welche die Sünden nachließ und die Johannes predigte mit den Worten: „Jener wird euch taufen im heiligen Geiste.“ Oder man kann sagen, Johannes predigte die Taufe der Buße, weil sie zur Buße führte und der Buße folgt die Vergebung der Sünden. Oder mit Hieronymus (sup. Marc 1.): „Die Gnade wird durch die Taufe Christi gegeben, durch welche die Sünden nachgelassen werden; was aber der Bräutigam vollendete, das begann der Brautführer;“ indem Johannes nämlich vorbereitete durch seine Taufe die Menschen zum würdigen Empfange der Taufe Christi. II. Jenes Bekenntnis geschah nicht, um von Johannes die Verzeihung
der Sünden zu erhalten; sondern die letztere war gedankt der nachfolgenden
Buße oder der Taufe Christi, zu der Johannes vorbereitete. III. Die Beschneidung war eingesetzt als Heilmittel gegen die Erbsünde. Dazu aber war die Taufe des Johannes nicht eingesetzt, sondern
als Vorbereitung für die wahre Taufe.

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