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Works Thomas Aquinas (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 57

Zweiter Artikel. Als Gott ist Christus nicht in den Himmel aufgefahren.

a) Dies scheint aber. Denn: I. Ps. 46. heißt es: „Gott steigt auf in Jubel,“ und Deut. 33.:
„Der in den Himmel stieg, ist dein Beistand;“ was Alles von Gott gilt,
da Christus noch nicht Mensch geworden war. II. Der nämliche steigt in den Himmel, der vom Himmel herabgestiegen ist, nach Joh. 3, 13.: „Wer herabsteigt, der ist es, welcher aufsteigt,“ sagt der Apostel (Ephes. 4.). Christus ist aber als Gott vom Himmel
gestiegen; denn nicht seine menschliche Natur war vorher im Himmel, sondern
die göttliche. Also als Gott ist Er gen Himmel gefahren. III. Christus steigt durch die Himmelfahrt zum Vater hinauf. Nicht
aber als Mensch gelangt Er zur Gleichheit mit dem Vater, vielmehr ist da
„der Vater größer“ (Joh. 14.). Also als Gott steigt Er auf. Auf der anderen Seite bemerkt zu Ephes. 4. (quod autem acendit) die Glosse des Petrus Lombardus: „Gemäß der Menschheit ist Christus offenbar herab- und hinaufgestiegen.“

b) Ich antworte; dieser Ausdruck „als Gott“ könne hinweisen auf die Beschaffenheit des Aufsteigenden und auf die Ursache des Aufsteigens. Im ersten Sinne kann es von der göttlichen Natur nicht verstanden werden; sowohl weil es nichts Höheres giebt als die Gottheit, sowie auch weil das Aufsteigen eine örtliche Bewegung ist, die der Gottheit nicht zukommt. Danach also kommt das Aufsteigen offenbar Christo gemäß der menschlichen Natur zu. Soll aber dieses „als“ ausdrücken die Ursache des Aufsteigens, so ist Christus aufgestiegen als Gott, insoweit die Gottheit in Ihm die Ursache war für das Aufsteigen. Deshalb sagt Augustin (serm. 3. de assen.): „Von uns kam es, daß der Sohn Gottes am Kreuze hing; von Ihm selber, daß Er zum Himmel hinaufstieg.

c) I. Diese Stellen sprechen prophetisch vom fleischgewordenen Worte. II. „Aufsteigen“ kann figürlich von der göttlichen Natur ausgesagt
werden, insofern Gott aufsteigt im Herzen der Menschen, wenn dieses sich
Gott in Demut unterwirft; und dasselbe gilt mit Rücksicht auf jede andere
Kreatur, die Gott untergeben ist. III. „Wer ist, der hinabsteigt? Der Gottmensch. Wer ist, der hinaufsteigt? Der Gottmensch;“ sagt Augustin (4. de symb. 7.). Ein doppeltes
Hinabsteigen wird jedoch vom Sohne Gottes ausgesagt: 1. Das Hinabsteigen zur Erde vom Himmel; und dieses kommt Ihm als Gott zu, nicht
gemäß einer örtlichen Bewegung, sondern vielmehr gemäß dem Zunichtewerden, als Er, da Er in der Natur Gottes war, die Knechtsnatur annahm; nicht weil Er seine Seinsfülle verloren, sondern weil Er unser Nichts angenommen und in demselben erschienen ist; — Er hat nicht den Himmel
verlassen, sondern die menschliche Natur angenommen in die Einheit der
Person. Ein zweites Hinabsteigen ist das in die Vorhölle, „in die niederen Teile der Erde“ (Ephes. 4.); und das ist eine örtliche Bewegung
und kommt Christo als Menschen zu. III. Christus ist aufgestiegen zum Vater, indem Er zur Rechten desVaters sitzen sollte; was Ihm einerseits zukommt auf Grund der göttlichen Natur und andererseits auf Grund der menschlichen, wie dies gleich dargethan werden wird.

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