• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 64

Zweiter Artikel. Die Sakramente sind von Gott allein eingesetzt.

a) Dies wird bestritten. Denn: I. Von manchen Sakramenten steht nichts in der heiligen Schrift, wo doch alles von Gott Eingesetzte geehrt wird. Dazu gehört z. B. das Chrisma der Firmung, das Öl bei der Priesterweihe; und ähnlich viele Sachen und Worte, die in den Sakramenten zur Anwendung kommen. II. Die Sakramente sind gewisse Zeichen. Sich an dem, was durch Zeichen ausgedrückt wird, ergötzen aber kommt vielmehr den Dämonen zu, die durch gewisse Zeichen zu etwas gelockt werden. Denn Augustin (21. de civ. Dei 6.) sagt: „Angelockt werden die Dämonen, um da Wohnung zu nehmen, durch Kreaturen, welche nicht sie, sondern Gott geschaffen hat; nicht wie die Tiere durch Speisen, sondern als Geister durch Zeichen, die gemäß den verschiedenen Umständen in verschiedener Weise ihnen Ergötzen bereiten.“ Da nun zudem die sinnlich wahrnehmbaren Dinge schon von Natur etwas bezeichnen; so bedarf es für die Sakramente keinerlei Einsetzung von seiten Gottes. III. Die Apostel vertraten die Stelle Gottes auf Erden, nach 2. Kor. 2.: „Denn was ich nachgelassen habe, das habe ich nachgelassen euertwegen in der Person Christi;“ d. h. als ob Christus selber es nachgelassen hätte. Also konnten auch die Apostel Sakramente einsetzen. Auf der anderen Seite verleiht derjenige, welcher etwas eingesetzt, diesem Kraft und Widerstandsfähigkeit; wie dies bei den Gesetzgebern z. B. der Fall ist. Die Kraft der Sakramente aber ist von Gott allein. Also hat Gott allein sie eingesetzt und nur Gott kann deren einsetzen.

b) Ich antworte; die Sakramente bringen ihre geistige Wirkung hervor in der Weise eines Werkzeuges. Jedes Werkzeug aber hat seine Kraft vom Haupteinwirkenden her. Bezüglich eines jeden Sakramentes nun giebt es einen doppelten, thätig wirksamen Einfluß: denjenigen dessen, der es eingesetzt und dessen, der das eingesetzte spendet, indem er es anwendet, um den gewollten Zweck zu erzielen. Nun kann die dem Sakramente innewohnende Kraft nicht vom Spender kommen, der nur anwendet, und zwar in der Weise eines Werkzeuges, das was bereits besteht. Also bleibt nur übrig, daß die Kraft, welche im Sakramente besteht, von demjenigen herrührt, der das Sakrament eingesetzt hat. Da nun die Kraft des Sakramentes von Gott allein stammt, so folgt, daß Gott allein alle Sakramente eingesetzt hat.

c) I. Alles das, was in den Sakramenten und deren Spendung von Menschen eingesetzt ist, gehört nicht mit Notwendigkeit zum betreffenden Sakramente; sondern giebt dessen Spendung nur größere Feierlichkeit, um die Andacht und Ehrfurcht rücksichtlich der Sakramente zu beleben. Was aber mit Notwendigkeit zum Sakramente gehört, das ist von Christo selber eingesetzt, der da Gott ist und Mensch. Wenn nun auch nicht dies Alles in der Schrift selber gelehrt ist, so hat es die Kirche doch von der vertraulichen Überlieferung der Apostel, nach 1. Kor. 11.: „Das Übrige werde ich einrichten wenn ich kommen werde.“ Den Aposteln aber hat es der Herr mitgeteilt. II. Wohl sind die sinnlich wahrnehmbaren Dinge von Natur gewissermaßen geeignet, um von geistigen Wirkungen Zeichen zu sein. Daß sie aber nun dies oder jenes in bestimmter Weise bezeichnen, das kommt von der göttlichen Einsetzung. Und dies drückt Hugo von St. Viktor aus mit den Worten (1. de sacr. p. 9. c. l1.): „Jedes Sakrament steht als Zeichen von etwas da auf Grund der göttlichen Einsetzung. Gott aber zieht gewisse Dinge vor, damit sie Geistiges bezeichnen; nicht als ob seine Wirkung durch dieselben begrenzt werde, sondern damit die Bezeichnung eine zukömmlichere und eine zugänglichere sei. III. Die Apostel und deren Nachfolger sind Stellvertreter Gottes in der Leitung der Kirche, welche auf der Grundlage des Glaubens und der Sakramente ruht. Wie sie also keine andere Kirche stiften und keinen anderen Glauben lehren dürfen, so dürfen sie auch nicht andere Sakramente einsetzen; vielmehr ist aus den Sakramenten, welche aus der Seite Christi am Kreuze flossen, die Kirche erstanden.

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Les éditions de cette œuvre
Summa theologiae Comparer
Traductions de cette œuvre
Summe der Theologie

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité