1.
Kehren wir nun zu unserem Gegenstande zurück. Die Ruhe und Sammlung bei diesem Gebete ist etwas, das sich in der Seele durch das Genügen, das sie empfindet, durch den Frieden, der sich über sie ergießt, durch die vollkommene Befriedigung und Ruhe ihrer Kräfte, und durch die überaus süße Wonne, mit der sie erfüllt wird, ganz deutlich zu erkennen gibt. Weil die Seele noch nichts Höheres gekostet hat, so meint sie, es bleibe ihr nichts mehr zu wünschen übrig, und gern möchte sie mit dem heiligen Petrus bitten, hier ihre Wohnung aufschlagen zu dürfen. Aus Furcht, es könnte ihr dieses Gut unter den Händen zerrinnen, wagt sie es nicht, sich zu bewegen oder zu regen; ja, manchmal möchte sie nicht einmal Atem schöpfen. Die Arme denkt nicht daran, daß sie, gleichwohl sie selbst zur Erlangung eines so großen Gutes nichts tun konnte, es noch weniger länger behalten kann, als der Herr es will. Ich habe es bereits erwähnt, daß bei dieser ersten Sammlung und Ruhe die Seelenkräfte ihre natürliche Tätigkeit nicht einstellen. Es findet aber die Seele ein so vollkommenes Vergnügen in Gott, daß sie während der Dauer dieses Gebetes, weil der Wille mit Gott vereinigt ist, ihre Ruhe und Stille nicht verliert, wenn auch die beiden anderen Kräfte umherschweifen; diese, Verstand und Gedächtnis, werden vielmehr vom Willen allmählich wieder gesammelt. Denn obgleich letzterer noch nicht ganz und gar in Gott versenkt ist, wird er doch, ohne zu wissen wie, so von ihm eingenommen, daß die anderen Kräfte, wie sehr sie sich auch bemühen mögen, ihm doch seine Zufriedenheit und Ruhe nicht rauben können; ohne jegliche Anstrengung trachtet er vielmehr darnach, daß dieses Fünklein der Liebe Gottes nicht erlösche.